präsentiert FC Odenheim die "Erste":

Der Kreisliga-Dino FC Odenheim muss die höchste Spielklasse im Fußballkreis Bruchsal verlassen! Wenn überhaupt, dann nur selten und schon lange her, gehörte unser Verein bisher der nun künftigen A-Klasse an.

Ein kleiner Rückblick sei erlaubt: In der bis Mitte der 1970er-Jahre bestehenden II. Amateurliga Mittelbaden spielte unser FCO von 1950 bis 1952 und von 1953 bis 1961. Zweimal stieg man hier in die sogenannte A-Klasse ab, die aber damals eher den Status einer Bezirks-/Kreisliga besaß. Bis auf ein Jahr B-Klasse in der Saison 1967/68, gehörte unser FCO dieser A-Klasse bis 1978 an. Dann der Aufstieg in die neugegründete Bezirksliga Karlsruhe/Bruchsal, der man – außer einem Jahr Landesliga Staffel III (1979/80) – bis 1982 angehörte. Dann wieder der Abstieg in die A-Klasse, die damals aber eher einen Zwischenstatus zwischen der heutigen Kreisliga und der heutigen Kreisklasse A besaß, spielten doch in der Bezirksliga drüber, neben Bruchsaler eben auch Karlsruher Mannschaften mit. Dieser A-Klasse gehörte man zuletzt 1986 an, ab der Saison 1987/88 war unser FCO – von zwei Landesligaspielzeiten (2000/01 und 2002/03) abgesehen – fester Bestandteil der zunächst Bezirksliga Karlsruhe/Bruchsal, ab 1995/96 der nun allein aus Vereinen des Fußballkreises Bruchsal bestehenden Bezirksliga Bruchsal und ab 2005/06 der neu betitelten Kreisliga Bruchsal.

Gerechnet ab 1986 heißt es nun ab der kommenden Saison also erstmals seit sage und schreibe 37 Jahren wieder A-Klasse. Es ist der 1. Abstieg in eine solche seit 41 Jahren! Wenn
überhaupt, denn wie beschrieben, sah die Ligaeinteilung seinerzeit noch anders aus. Man kann daher sogar durchaus davon sprechen, dass unser FCO nun erstmals in die A-Klasse mit jetzigem Status abgestiegen ist.

Dies ist natürlich heftig und ein klarer Einschnitt in der Fußballhistorie unseres FCO. Dass es dazu kam, dafür gibt es vielschichtige Gründe.

„Uns lief die Sch… dieses Jahr einfach den Berg hoch!“

Der FCO-Schreiberling möchte die aus seiner Sicht maßgebenden Gründe nachfolgend aufführen:

1.) Personalsituation:

War die Planung für die Saison eigentlich bereits unter Dach und Fach gewesen, so ereilte uns der späte Abgang von gleich drei Offensivspielern, die zuvor ihr Dableiben fest zugesichert hatten. Aufgrund der fortgeschrittenen Transferzeit war ein qualitatives und quantitatives Nachlegen somit nur schwer bis gar nicht mehr möglich.

Zudem standen zwei Spieler, davon mindestens ein Stürmer, mit dem wir weiterhin fest gerechnet hatten, nach der Winterpause plötzlich und teils unerwartet nicht mehr zur Verfügung.

Es fehlte dadurch durchweg an der Breite im Kader und viele Spieler mussten wochen- und monatelang über die quasi volle Spielzeit gehen (siehe hierzu auch 5.). Vor allem der personelle Einschnitt im Offensivbereich machte sich nachhaltig bemerkbar, erzielte unser FCO doch in 26 Kreisligaspielen nur 27 Tore.

2.) Ausfall wichtiger Spieler:

Unseren Schlüsselspieler Julian Beer sollten gleich zweimal Kreuzbandverletzungen ausbremsen, unseren so wichtigen Defensivmann Manuel Deponte sogar ein Herzinfarkt und unseren Nachwuchsverteidiger Niclas Müller eine hartnäckige Verletzung. Alle drei fielen dadurch mindestens eine Halbserie lang aus.

Ausgerechnet in den letzten entscheidenden Wochen mussten dann verletzungs- oder krankheitsbedingt auch noch Orkun Sen (ab Spieltag 18), Dominic Ferreira da Fonseca (letzte 3 Spiele), Felix Schmidt (letzte 2 Spiele) und unser bester Torschütze Kevin Schneider (3 der letzten 4 Spiele) ausfallen. Ganz zu schweigen davon, dass schon zuvor immer mal wieder Spieler hatten passen müssen, nicht nur aus Verletzungs-/Krankheitsgründen, sondern z.B. auch wegen des Berufes.

3.) Langwieriges Sportgerichtsverfahren:

Auch wenn diese Posse (Spielabbruch 6. Spieltag gegen Neudorf) für unseren FCO mit einem 4:0-Sieg im Wiederholungsspiel ein an sich gutes Ende fand, nagten die sehr lange Ungewissheit und das Ergebnis der Sportgerichtsentscheidung an den Nerven. Näheres hierzu siehe unter Saisonverlauf.

Viel Pech, aber allein daran lag es natürlich nicht. Dies zeigen die nächsten Punkte auf:

4.) Schwache Vorrunde:

Die Vorrundenleistung war einfach zu wenig. Neben völlig unnötigen Niederlagen in Stettfeld und in Weiher (siehe Saisonverlauf), brachten uns vor allem – ausgerechnet nach dem 2. Sieg in Rheinhausen – zum Ende der Vorrunde eine Torlos-Serie von 4 Spielen und 4 Niederlagen bei nur einem Remis ins Hintertreffen.

5.) Körper schwach, vor allem aber Köpfe leer:

Was aufgrund des engen Kaders leider vorhersehbar war, traf dann in den letzten 4 Spielen auch ein, die allesamt verloren gingen. Nachhaltig bewahrheitete sich die Befürchtung, dass wenn die allermeisten Spieler immer wieder über die volle Distanz gehen müssen, dann irgendwann der Tank einfach leer sein wird. Wie sagte noch ein Spieler nach der Niederlage in Menzingen: „Körperlich schaffe ich die letzten 4 Spiele auf jeden Fall, aber im Kopf bin ich so leer!“ Wenn man wie unser Team ab Rückrundenbeginn in jedem Spiel gefordert war (nicht nur körperlich, sondern vor allem geistig: „man darf nicht verlieren“, „man muss möglichst gewinnen“ etc.) und man auch immer wieder Rückschläge einstecken musste (sei es ergebnistechnisch oder durch Ausfälle von Mitspielern), dann ist man eben irgendwann auch nervlich so angespannt, dass die Signale dann auch nicht mehr wie gewünscht in den Beinen ankommen.

6.) Schwacher Endspurt:

Auch als Folge von Ziffer 5 gingen eben die letzten 4 entscheidenden Spiele allesamt verloren. Und dies in den Begegnung 1 bis 3 sogar ohne eigenen Torerfolg. Dabei wäre es in der Nachbetrachtung auch besser gewesen, sowohl in Menzingen als auch gegen Stettfeld zunächst jeweils ein Remis abzusichern, als teilweise „All in“ zu gehen. Beide Male hätte unserem FCO zum jeweiligen Zeitpunkt ein Punkt mehr eingebracht, als dem Gegner.

7.) Schlechte Bilanz in den direkten Duellen:

Gegen die lange bzw. gewisse Zeit 6 Abstiegsmitkonkurrenten zog man in Summe der direkten Vergleiche mit 3 Siegen, 2 Remis und 7 Niederlagen klar den Kürzeren. Konkret: gegen SV Philippsburg (1:3 A, 0:4 H), gegen Ubstadt (0:3/A, 0:0 H), gegen SV Menzingen (0:0 H, 0:2 A), gegen TSV Stettfeld (3:4 A, 2:3 H), gegen FC Weiher (1:2 A, 3:0 H) und gegen TSV Rheinhausen (2:1 A, 1:0 H). Einschneidender noch die Bilanz gegen die drei Teams, die letztlich über unserem Team ins Ziel kamen: 2 Remis, 4 Niederlagen!

8.) Platz 1 in der Fairnesstabelle – Erfolg oder Fluch?

Hier schlagen zwei Herzen in der Brust des Schreiberlings. In Sachen „Werte“ macht Platz 1 in der Fairnesstabelle stolz. Man muss nicht um jeden Preis Fußballspiele gewinnen wollen. Die Hoffnung, dass sich hier indirekt Angesprochene darüber mal Gedanken machen, schlägt wohl fehl, aber einen kleinen Versuch ist es wert …

Andererseits hätte es unstrittig sein sollen, dass man – gerade auch in Spielen, in denen es die Gegner so „treiben“ – dann auch mal dagegenhält und nicht alles mit sich machen lässt. Von „dreckig“ spielen wollen wir gar nicht reden/schreiben, aber gerade auch das Philippsburg-Spiel (0:4-Niederlage im viertletzten Spiel) brachte zutage, an was es oft haperte: Während hier die Gegenspieler in nahezu jedem Zweikampf den Bodenkontakt suchten, versuchten unsere Jungs auch bei sogar Fouls standhaft zu bleiben. Es fehlte einfach oft an der Cleverness.

9.) Vier Absteiger:

Wenn unser Kreisliga-Dino FCO schon mal selten um den Klassenerhalt kämpfen musste, dann gab´s hier bei nur 14 Mannschaften gleich 4 Absteiger! Die 14er-Staffel gibt es seit der Saison 2019/20. In den ersten beiden Jahren gab es Coronabedingt gar keine Absteiger und in der vergangenen Saison nur einen. In der zuvor 16er-Staffel gab es in den letzten 10 Jahren zweimal gar keinen Absteiger, einmal einen, viermal 2 und dreimal deren 3, bei wohlgemerkt zwei Vereinen mehr.

9 Gründe wurden aufgeführt, sicherlich gab es aber auch noch deren mehr …

Ausgangslage und Entwicklung des Kaders:

Bereits frühzeitig hatte uns Co-Spielertrainer Adrian „Adi“ Neuberger mitgeteilt, unseren FCO im Sommer 2022 zu verlassen. Selbstverständlich haben wir den Werdegang unseres Freundes weiterverfolgt. Im Winter wechselte er vom Sinsheimer A-Ligisten SV Hilsbach zum Kreisligisten SV Rohrbach/Sinsheim und erreichte mit diesem sogar das Finale um den Kreispokal. Schade Adi, dass es nicht zum Pokalgewinn gereicht hat! Mit Edison Buzhala (zur Spvgg Oberhausen), Nahed J.Y. Iqtifan und Mohammed R.S. Wadi (beide zum FC Östringen II/I) hatten uns dagegen gleich drei weitere Offensivspieler verlassen, die uns zuvor fest zugesagt hatten. Sehr bedauerlich eine solche Entwicklung, aber da sind wir nicht der einzige Verein, der solche Erfahrungen und Enttäuschungen erleben muss. In der Winterpause widerfuhr uns ähnliches mit den Abgängen von Marvin Kracker (Fvgg Neudorf) und Elias Vincon (plötzliches, unerwartetes Karriereende/andere Sportartwahl).

Als Neuzugänge schlossen sich uns vor der Saison die folgenden jungen Kerle an:
Christopher Kessler (eigene Jugend, Torhüter, inzwischen 20 Jahre alt)
Dominic Ferreira da Fonseca (eigene Jugend, flexibel einsetzbar, 20)
Kevin Schneider (eigene Kooperationsjugend/FC Östringen, Angriff, 19)
Orkun Sen (FC Forst II, Mittelfeld, 20)
Elias Vincon (SV Oberderdingen, Angriff, 21) – wieder Abgang im Winter (s.o.)

In der Winterpause kamen erfreulicherweise hinzu:
Simon Deuchler (FzG Münzesheim, Angriff)
Manaf Safan (FV Hambrücken II, Mittelfeld)

Zum Ende der Saison rückten auch noch Mehmet Güzel und zeitweise auch Hossain Hossaini von der Zweiten auf.

Saisonverlauf, Teil 1 Vorrunde:

Die in der Sommervorbereitung drei Testspiele verliefen nicht wirklich zufriedenstellend. Gegen einen Sinsheimer Kreisligisten und gegen zwei niederklassige Gegner gab es nur einen knappen Sieg und zwei knappe Niederlagen bei 4:4 Toren. Bereits hier trat zu Tage, dass man in offensiver Hinsicht einer schweren Saison entgegengehen wird.

Im Kreispokal war wie so oft in den letzten Jahren wieder in Runde 2 Endstation. Nach einem 6:0-Auftaktsieg beim C-Ligisten 1. FC Bruchsal II schied man durch ein 3:5 n.V. beim A-Ligisten FC Heidelsheim II aus.

Der Kreisligaauftakt sah am 20.08.2022 das Kreisliga-Eröffnungsspiel der Saison 2022/23 im heimischen Odenheim vor. Der Fußballkreis hatte dieses so ausgewählt, da unser FCO und der FCK die beiden Vereine sind, die die mit Abstand meisten Spiele in der langen Kreis-/Bezirksligahistorie absolviert haben. Nachträgliche Ironie in der Sache, dass unser FCO am Ende der Saison absteigen sollte … Dieses Match war sogleich auch ein Fingerzeit dafür, was unsere Mannschaft so alles erwarten sollte. Während wir auf 6 Mann verzichten mussten und nur 3 einsatzfähige Ersatzspieler zur Verfügung hatten, saßen beim Gegner gleich 9 Mann auf der Bank. Zum Ende der Begegnung (Karlsdorf hatte zuvor die 1:0-Halbzeitführung für unseren FCO egalisiert), ließ die Rückwärtsbewegung unserer Mannen verstärkt zu wünschen übrig, mitentscheidend dafür sicherlich auch die im Gegensatz zum Gegner begrenzten Wechselmöglichkeiten. Hinzu kam auch noch eine Fehlentscheidung des Schiris vor dem 1:2 (83.). In der Nachspielzeit setzte der Gast noch den alles entscheidenden Konter zu unserer 1:3-Auftaktniederlage.

Es folgte das 1. Auswärtsspiel in Stettfeld, welches in der Gesamtbetrachtung mitentscheidend für den Odenheimer Abstieg werden sollte. Unser FCO brachte sich beim 3:4 selbst um mindestens einen Punkt. Trotz einer über weite Strecken guten Leistung und einer zweifachen Führung (1:0 und 2:1), musste man in Überzahl (ab Minute 63) gleich drei Gegentore einstecken. Ein Umstand, der so nie und nimmer hätte eintreten dürfen. Auf was da sonst noch auf und vor allem neben dem Spielfeld war, möchten wir nicht nochmals eingehen müssen. Nur soviel: Auch hier bewahrheitete sich schon einmal, dass unsere Mannschaft viel zu brav auftrat.

Dass es auch trotz enger Personallage (fortan fiel ausgerechnet auch noch unser Stammkeeper Andre Just für sechseinhalb Wochen aus) gehen kann und auch ein Sieg gegen einen Meisterschaftsfavoriten möglich ist, bewahrheitete sich im 2. Heimspiel gegen den FV Wiesental. Diesen rang unser ohne 8 (!) Kaderspieler angetretenes Team mit einer in Punkto Laufbereitschaft, Einsatzwillen und Zusammenalt herausragenden Leistung mit 2:1 nieder. Auch wenn die Gäste ca. 70 % Ballbesitz besaßen, so war der Sieg – auch gemessen an den klareren Torchancen – absolut verdient! Zum Matchwinner avancierte dabei insbesondere unser nominell 4ter Torhüter und Keeper unserer „Zweiten“, Matthias Holler, der dabei erstmals seit einem Kurzeinsatz im August 2019 (damals als Feldspieler) wieder in der Kreisliga spielte. Im Tor in einem Kreisligaspiel hatte „Matze“ zuletzt im Mai 2017, vor also mehr als 5 Jahren, gestanden.

Dieser Sieg sollte doch neues Selbstvertrauen geben und dementsprechend reiste man auch zuversichtlich zum Aufsteiger FC Weiher. Leider aber entwickelte sich diese Begegnung zu dem für unseren FCO wohl Ärgernis der Vorrunde überhaupt. Und ähnlich wie das vorangegangene Stettfeld-Spiel sollte die nun 1:2-Niederlage am Ende mitentscheidend für den FCO-Abstieg sein. Wie man diese Begegnung hatte abgeben können, darüber rätselt man im FCO-Lager noch heute. Es war dies eine Niederlage der unnötigsten Sorte überhaupt, unser Team betrieb Chancenwucher im Überfluss, konnte allerbeste Torchancen (u.a. verschossener Elfmeter, Lattenkreuz und Lattenunterkante) und eine Überzahl von 20 Minuten nicht nutzen und schenkte den Sieg Mitte der 1. Hälfte her, als man sich binnen 5 Minuten zweimal viel zu einfach überrumpeln ließ.

Die nächste Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten und der zweimal Just ersetzende Holler musste sich nun einer bereits überfälligen Bandscheibenoperation unterziehen und stand nicht mehr zur Verfügung. Die Chance für unseren zu diesem Zeitpunkt noch 19jährigen Torhüter Christopher Kessler, der seine Sache in den kommenden 3 Spielen dann auch gut machte.

Sein Kreisligadebüt feierte Kessler beim TSV Wiesental. Diese Begegnung sollte in doppelter Hinsicht einschneidend für den weiteren Vorrundenverlauf sein. Zum Ersten präsentierte man sich erstmals in dieser Spielzeit chancenlos und u.a. auch noch 2 Eigentore führten zu einer 1:4-Niederlage, nach der auch der Zusammenhalt erstmals auf eine Probe gestellt wurde. Ganz bitter aber vor allem Punkt 2: Julian Beer verletzte sich erneut am Kreuzband und sollte vorerst mal für die restlichen 8 Vorrundenspiele ausfallen. Bei unserem ohnehin schon dünnen Offensivkader ein schwerer Schlag, für unseren Verein und natürlich für Julian. Die nächsten Spiele mussten nun ohne den „Unterschiedsspieler“ absolviert werden. Der früh geprägte Satz „Uns lief die Sch… einfach den Berg hoch!“ sollte schneller als gedacht Futter bekommen.

Im kommenden Heimspiel gegen die Fvgg Neudorf wollte man möglichst schnell den Negativtrend in Positives umwandeln. Was hier jedoch geschah, war der für den Fußballkreis Bruchsal, für den gesamten Fußball, Negativhöhepunkt der Saison. Im Einzelnen möchten wie hierauf nicht mehr eingehen und nur die Fakten nennen: 3 x Rot, 2 x Gelbrot für Neudorf (davon 1 x auf der Ersatzbank und 2 x nach Spielende) und trotz eines 3:0 für Neudorf ein Spielabbruch. Das folgende Sportgerichtsverfahren sollte zu einer mehrmonatigen „Hängepartie“ werden, mit am Ende einer für den BadFV wenig ruhmreichen Entscheidung, dazu aber in der Chronologie später mehr.

Mit 2 Niederlagen in den Socken ging es am Odenheimer Jahrmarktwochenende gegen zu diesem Zeitpunkt Tabellenzweiten, den späteren Meister FV Neuthard. Es war klar, dass in der aktuellen Situation unseres FCO, schon vieles hätte zusammenpassen müssen, um dieser spielstarken Mannschaft Paroli bieten zu können. In Hälfte 1 wurde unser Team jedoch regelrecht „hergespielt“. Umso schlimmer dabei, dass die beiden hier Gegentore dann aber nicht einmal der eigentlichen Überlegenheit der Gäste geschuldet, sondern auf Unaufmerksamkeiten bei zwei Standards zurückzuführen waren. Im 2. Durchgang gelang unserer Mannschaft eine klare Leistungssteigerung und sie war nach dem frühen 1:2-Anschlusstreffer dran, ehe dann aber ein weiterer individueller Fehler die Entscheidung zur 1:3-Niederlage brachte.

An einem Mittwoch dann das Nachholspiel beim TSV Rheinhausen, nachdem die Ursprungsansetzung zuvor aufgrund den Wetter- und infolge dessen Platzverhältnissen hatte abgesagt werden müssen. Es trafen hierbei der Tabellenelfte (7 Punkte) und unser FCO als Tabellenletzter/14ter mit erst 3 Punkten aufeinander. Es war klar, dass unser Team etwas reißen muss, will es nicht den Anschluss verlieren. Und tatsächlich: Auf dem engen und schwer bespielbaren Nebenplatz des TSV warfen unsere FCO-Männer über die komplette Spielzeit die Grundtugenden wie Einsatz und Leidenschaft in die Waagschale und verdienten sich so einen wichtigen 2:1-Sieg und den damit zweiten Saisondreier.

Leider sollte für unseren FCO in den danach restlichen fünf Vorrundenspielen aber nur noch ein Punkt hinzukommen:

Vor allem ergebnistechnisch gab´s mit dem 0:5 beim TuS Mingolsheim einen heftigen Rückschlag. Der Sieg des Angstgegners ging natürlich in Ordnung und am Ende konnte man auch noch nicht einmal etwas gegen die Höhe sagen. Ging man jedoch ins Detail der Spielanalyse, dann wäre all dies so noch nicht einmal wirklich nötig gewesen. Zum Ersten hatte unser FCO nämlich Pech, zunächst nicht selbst in Führung gegangen zu sein, und zum Zweiten verkaufte er sich in Durchgang 1 auch noch recht gut. Mit dem 2:0 nach einer vorausgegangen Schlüsselszene zulasten unseres FCO, brach dann aber das Unheil über unsere Mannschaft herein.

Es folgte das Heimspiel gegen den FC Forst, das einem Offenbarungseid unserer Mannschaft glich. Diese bot ihre in Summe wohl allerschlechteste Saisonleistung, „agierte“ herz- und leidenschaftslos und war gegen einen alles andere als Übermannschaft aufgetretenen Gast gnadenlos und in allen Belangen unterlegen. Die 0:3-Niederlage ging mehr als nur in Ordnung. Bezeichnend war nach Spielende die Antwort eines Förster Spieler auf die Frage, ob er denn schon einmal mit so wenig Aufwand ein Spiel gewonnen habe: „Vielleicht einmal nach unserem Abstieg in der A-Klasse, in der Kreisliga aber noch nicht!“

Besserung auswärts in Ubstadt? Zunächst etwas, ja: Über weite Strecken des 1. Durchgangs sah man zunächst eine Partie, in der beide Mannschaften vorrangig auf Sicherheit bedacht waren, nur punktuell Offensivakzente setzen wollten und sich so auf Augenhöhe bewegten. Dass unser FCO dann in der 35. Minute ausgerechnet nach dem üblichen Ubstädter Muster das 0:1 durch ein Eigentor eingeschenkt bekam, war mehr als nur ärgerlich. Zu Beginn des 2. Durchgangs agierte unsere Elf zunächst etwas entschlossener, um sich dann durch einen Doppelschlag in den Minuten 56 und 60 doch noch zwei weitere Male einfachst düpieren zu lassen. Zu allem Überfluss gab´s dann auch noch kurz vor Schluss den in dieser Saison einzigen Odenheimer Platzverweis, Gelb-Rot für Sandro Böser.

Böser fehlte damit leider im wichtigen Derby gegen den SV Menzingen, im Duell Tabellenletzter (FCO) gegen Tabellenvorletzter (Menzingen). Beide Mannschaften gingen mit der Negativempfehlung von zuvor je drei Niederlagen in dieses Spiel. Unser Team besaß zwar ein kleines Plus an Spielanteilen sowie die besseren und in der Summe zahlreicheren Einschussmöglichkeiten, an Topchancen gab es aber nur deren zwei, drei, und auch diese wurden eben leider nicht genutzt. So stand am Ende ein trostloses 0:0.

Zum Jahresende ging es am 13.11.2022 am letzten Vorrundenspieltag nach Philippsburg. Auszug aus dem damaligen Spielbericht: „13. Spieltag, 13. November – die Hoffnung, dass die „Unglückszahl“ 13 zur Odenheimer Glückszahl werden würde, blieb leider nur ein frommer Wunsch!“ Zwar hätte dieses Spiel auch 3:3 oder vielleicht sogar 4:3 für unseren FCO ausgehen können, andersrum aber durchaus auch 5:1 oder 6:1. Unsere Mannschaft war nun über 470 Minuten (Nachspielzeiten nicht eingerechnet) ohne eigenen Treffer aus dem Spiel heraus, das einzige Tor in Philippsburg war 5 Minuten vor der Pause per Elfmeter zum 1:2-Anschluss gelungen. Am Ende stand eine verdiente 1:3-Niederlage = der negative Abschluss einer Horrorvorrunde!

Der Blick auf die Tabelle gestaltete sich äußerst bitter. Mit nur 2 Siegen, 1 Remis und 9 Niederlagen sowie damit mickrigen 7 Punkten, stand unser FCO bei noch einem Spiel weniger auf dem letzten Tabellenplatz, auf diesem übrigens von 13 Spieltagen sechsmal. Der Rückstand auf den später rettenden 10. Platz betrug 4 Punkte, diesen belegte der SV Menzingen. Mit 12 Toren hatte man die wenigsten aller Kreisligavereine erzielt, da war es schon wieder das Offensivdilemma! 32 Gegentore waren im Ligavergleich der drittschlechteste Wert. Im Heimklassement stand man auf dem vorletzten Platz, in der Auswärtsstatistik auf dem letzten. Durch das spätere Wiederholungsspiel Ende April 2023 gegen Neudorf (4:0) wurde die Vorrundentabelle im Nachhinein noch aktualisiert und sah unseren FCO dann mit 10 Punkten auf Platz 12, einen Zähler hinter dem 10ten Menzingen, einen vor Stettfeld und deren 2 vor Rheinhausen. Zum Zeitpunkt der Winterpause war diese Entwicklung aber natürlich noch nicht bekannt und man durchlief diese damit als eben Tabellenletzter.

Saisonverlauf, Teil 2 Rückrunde:

In der Pause steckten die Verantwortlichen die Köpfe zusammen, analysierten die Vorrunde und sprachen ganz offen Missstände an. Mit neuem Mut fieberte man dem Wiederauftakt entgegen, auch weil man sich in personeller Hinsicht besser aufgestellt sah. Der als Vorstand Organisation fungierende und mit langjähriger Erfahrung als Jugendtrainer ausgestattete Torsten Witte stieg als Co-Trainer mit ein und zwei Neuzugänge gaben unserem FCO ihre Zusage: Wie eingangs bereits erwähnt Simon Deuchler und Manaf Safan. Zwei Offensivspieler, die dringend benötigt wurden. Weitere personelle Lichtblicke: Ungeachtet von einem bereits Kurzeinsatz im November, kehrte Maximilian Leist nun vollumfänglich in den Kader zurück und auch Kevin Schneider, der verletzungsbedingt fast die komplette Vorrunde über hatte pausieren müssen, stand wieder zur Verfügung. Auch Marcel Goldschmidt sollte, nach ebenfalls einer langwierigen Kreuzbandverletzung, im Laufe der Rückrunde wieder Schritt für Schritt zurückkommen. Zudem bekam als Überraschung der Vorbereitung, Julian Beer vom Arzt grünes Licht und stand nach seinem Kreuzbandanriss nun doch wieder zur Verfügung. Man war sich aber einig darin, dass man erst einmal abwarten musste, ob und wie lange es bei Julian klappt …

Doch schnell sollten uns wieder personelle Rückschläge ereilen, die den Kader dann doch wieder schrumpfen ließen. Leider entschied sich Marvin Kracker dazu, den langjährigen gemeinsamen Weg gerade jetzt vorzeitig zu beenden und wechselte nach Neudorf. War Elias Vincon zum Trainingsauftakt nicht erschienen und zunächst auch nicht erreichbar, offenbarte uns dieser dann die Hiobsbotschaft, fortan nicht mehr Fußball zu spielen und sich dem Kampfsport zu widmen. Damit hatte überhaupt niemand rechnen können, war doch gerade der in der Vorrunde durchaus überzeugende junge Vincon als Stürmer und damit Hoffnungsträger voll eingeplant. Die heftigste Nachricht widerfuhren unserem FCO und der Mannschaft aber am Abend des nach der Winterpause ersten Trainings: Auf dessen Heimfahrt vom Training kam es bei Manuel Deponte zu einer medizinischen Notfallsituation, in deren Folge er ins Krankenhaus eingeliefert wurde und sich mehreren Checks unterziehen musste. Manu war dadurch gezwungen, für einige Monate mit dem (Fußball)sport auszusetzen und stand damit für die gesamte Rückrunde nicht zur Verfügung. Ein herber Nachteil für unseren Verein und unser Team, da war sie schon wieder, die „Sch…, die den Berg raufläuft“! Bei allem was uns der Fußball bedeutet und wie schlecht dies für unseren Verein auch war, gab es aber schnell die beste Nachricht des Jahres überhaupt: Manu hatte am Ende noch Glück im Unglück und ist inzwischen wieder gesund! Zudem sollte auch noch Niclas Müller für die Restrunde ausfallen.

Trotz der erneuten Rückschläge gingen alle neumotiviert in die Vorbereitung. Im 1. Testspiel beim Sinsheimer Kreisligisten FC Badenia Rohrbach a.G. gab´s eine 1:2-Niederlage, bei der aber schon einige Verbesserungen gegenüber der Vorrunde erkennbar waren. Das einzige FCO-Tor resultierte aus einem von Neuzugang Safan verwandelten Foulelfmeter. Unser Team war damit jahres- und wettbewerbsübergreifend 560 Minuten ohne eigenen Treffer aus dem Spiel heraus. Dann platzte aber beim 2. Test endlich der Offensivknoten, beim 6:3 gegen das Sinsheimer A-Klassen-Spitzenteam FC Weiler. Unsere Elf bot dabei eine über weite Strecken absolute reife und spielfreudige Vorstellung. Dagegen lieferte man anschließend ein schlechtes Testspiel beim A-Ligisten TSV Rinklingen ab. Hier konnte man in keiner Phase an die gute Leistung vom Weiler-Spiel anknüpfen und unterlag mit 1:2. Ein ganz anderes Gesicht zeigte man dann wieder beim Test beim Sinsheimer Kreisligisten TSV Waldangelloch. Beim 3:0 rief unser Team eine richtig gute Leistung ab. Es passte schon richtig viel, sah man mal von der Chancenverwertung und einzelnen Details ab, die es natürlich immer noch zu verbessern galt. Unsere spiel- sowie lauffreudige, sehr engagierte und passsichere Elf zeigte ihre aus Sicht des Berichterstatters beste Testspielleistung seit mindestens dreieinhalb Jahren, wenn nicht sogar länger. Etwas enttäuschend zum Vorbereitungsende dagegen das 0:0 beim B-Klassen-Spitzenteam TSV Langenbrücken. Unser hier mal wieder stark ersatzgeschwächtes Team konnte die Konzentration leider nicht immer hochhalten und trennte sich leistungsgerecht 0:0, wobei die Begegnung auch durchaus 4:4 hätte ausgehen können.

Unter´m Strich machte die Vorbereitung allen Beteiligten Mut und man ging neu motiviert in die 2. Kreisligaserie.

Hier erwartete unsere Mannschaft sogleich ein erstes ganz wichtiges Spiel, das Duell Letzter gegen den Vorletzten TSV Rheinhausen. In einem wahren Abstiegskampfkrimi landete unser FCO einen 1:0-Erfolg. Schlüssel dafür waren der Goldene Treffer unseres wieder fitten 19jährigen Stürmers Kevin Schneider, ganz starke Paraden unseres Torhüters Andre Just und eine leidenschaftliche Gesamtleistung unseres Teams, in dem jeder für jeden fightete und alles gab. Damit verließ man erstmals seit Ende Oktober wieder den letzten Tabellenplatz.

Beim zu diesem Zeitpunkt Tabellenvierten und späteren Tabellendritten FV Wiesental musste man anschließend eine verdiente 1:4-Niederlage einstecken. Man hätte zwar durchaus auch noch weitere Gegentreffer mehr bekommen können, aber andererseits war man beim Stande von 1:2 auch drauf und dran gewesen, noch etwas zu reißen, ehe ein unnötiger Elfmeter, der zweite im Spiel, den Knockout bedeutete.

Es folgte der nächste Abstiegsknaller FCO gegen FC Weiher. Mit zuletzt 5 ungeschlagenen Kreisligaspielen und dabei im neuen Jahr 4 Punkten gegen zwei Teams aus den Top 3 im Rücken, begannen die Gäste selbstbewusst. Mit einer imponierenden Mannschaftsleistung, geprägt durch den großen Zusammenhalt im Team und von viel Disziplin, gelang unserem FCO jedoch ein 3:0-Heimsieg, unstrittig auch begünstigt durch zwei Gelb-Rote Karten für die Weiherer.

Dieser Sieg war eminent wichtig, um nicht abreißen lassen zu müssen, hatte doch auch die übrige Konkurrenz bisher in der Rückrunde ebenso fleißig Punkte gesammelt. Überhaupt probten gerade die abstiegsgefährdeten Teams „den Aufstand“ und präsentierten sich bis auf den TSV Rheinhausen, der nach und nach den Anschluss verlieren sollte, alle viel gefestigter und eben auch erfolgreicher als in der Vorrunde.

Zwei Tage nach dem Weiher-Spiel, am 21.03. und damit knapp ein halbes Jahr (!) nach dem Abbruch der Vorrundenbegegnung gegen Neudorf (25.09.2022), hatte das Verbandsgericht in 3. Instanz nun ein abschließendes Urteil getroffen = Spielwiederholung! Nachdem zunächst der Kontrollausschuss des BadFV insbesondere 3 Punkte für unseren FCO vorgeschlagen und anschließend das BadFV-Sportgericht nach Neuermittlung Ende Dezember zum gleichen 1. Urteil gekommen war, hatte die Fvgg Neudorf Widerspruch eingelegt. Laut Berufungsurteil des Verbandsgerichts lag nun ein Fehler in der Sachverhaltsaufklärung, d.h. ein Verfahrensfehler des Sportgerichts vor, sodass das Ursprungsurteil "u. a. 3 Punkte Odenheim" aufgehoben und die Begegnung stattdessen neu angesetzt wurde. Jetzt, mit etwas Abstand, möchten wir mit einem Satz Stellung beziehen und eine Frage nachlegen: Ein Schlag für den Fußballsport und ein Schlag für das Schiedsrichterwesen! Wer will unter solchen Umständen, bei einer solchen „Rückendeckung“ durch den Verband denn künftig überhaupt noch Schiedsrichter werden? Im Übrigen: Von offizieller Seite wurde das vorbildliche Verhalten unseres FCO ausdrücklich dergestalt hervorgehoben, dass sich unsere Mannschaft beim abgebrochenen Spiel zu keiner Zeit von den Geschehnissen anstecken ließ und gemeinsam mit den Verantwortlichen versucht hatte, die Situation nicht noch mehr eskalieren zu lassen. Wir sind sehr stolz auf das Verhalten und den Charakter aller Beteiligten unseres FCO. Unstrittig ist so etwas viel mehr wert als Erfolg und fragwürdiger „Ruhm“! Leider werden auch daraus einige leider wieder keine Lehren ziehen …

Die Zurücknahme des ursprünglichen Sportgerichtsurteils (3 Punkte für unseren FCO) setzte unsere Mannschaft natürlich noch mehr unter Druck, lag man doch so weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz, mit 3 Punkten Rückstand gegenüber Platz 10.

Und es sollte dies nicht der einzige nächste Schlag ins Odenheimer Genick gewesen sein. Julian Beer hatte sich gleich zu Beginn des Weiher-Spiels erneut am Kreuzhand verletzt, damit Saisonende! Will jetzt noch irgendwer behaupten, dass uns „die Sch… nicht den Berg rauflief“? Zu seinem und unserem riesengroßen Bedauern musste Julian später sogar sein Karriereende verkünden.

Als nächster Gegner stellte sich der TSV Wiesental in Odenheim vor, gegen den man zuletzt wenig erfolgreich gewesen war. Man wurde Zeuge einer bärenstarken Mannschaftsleistung unseres FCO, auf Grundlage einer klaren Spielidee und unter dem Motto „Alle für Julian“! Der Sieg war hochverdient und unser Team konnte damit im dritten Rückrundenheimspiel den dritten Zu-Null-Sieg einfahren. Man verbesserte sich dadurch auf den 12. Platz mit 2 Punkten Rückstand zu Platz 10.

Nun ging es zum nach den Vorfällen im abgebrochenen Hinspiel mit besonderer Spannung erwarteten Auswärtsspiel in Neudorf. Die Rückrundenbegegnung gegen diesen Gegner sollte also vor dem Hinspiel ausgetragen werden. Von Beginn an sprang der Funke von unserer Mannschaft auf die zahlreichen FCO-Fans über, die im Vergleich zu den Anhängern der Heimmannschaft in Überzahl waren. Umgekehrt feuerten diese ihre Jungs durch immer wieder lobende und aufbauende Worte an. Ein klares Zeichen dafür, dass die FCO-Familie noch enger zusammengerückt war. Dank je zwei Scorerpunkten unseres Stürmerduos Kevin Schneider und Simon Deuchler sowie einer einmal mehr geschlossenen Mannschaftsleistung, bei der sich wieder jeder für jeden einsetzte, konnte unser FCO hochverdiente drei Punkte aus Neudorf entführen. Es waren dies die ersten Punktgewinne in Neudorf seit fast 9 Jahren und natürlich noch viel wichtiger, der 4. Sieg im 5. Rückrundenmatch und der dritte in Folge. Bei allen vier Siegen hatte unser 19jähriger Schneider jeweils das 1:0 erzielt!

Unser auf Platz 11 vorgerückter FCO war wieder da! Viele, gerade auch von außerhalb, sprachen davon: „Des packt ihr jetzt aber!“ Noch lange lange war aber nichts erreicht und die Befürchtung, dass der enge Kader noch zum Einbruch führen könnte, lag weiterhin in der Luft.

Es ging nun zum Tabellenführer und späteren Meister Neuthard. In Hälfte 1 war zwischen einem Landesligaaufsteiger und zwischen einem Abstiegskandidaten null komma null Unterschied zu erkennen. Am Ende stand jedoch eine aufgrund einer schwachen zweiten FCO-Hälfte verdiente 0:3-Niederlage. Danach waren aber weder ein zwischenzeitlich strittig aberkannter Odenheimer Ausgleichtreffer, noch die Niederlage an sich ein Thema. Vielmehr wurde alles von einem bitterbösen Tritt eines Neutharders gegen unseren Keeper Andre Just überschattet, der alle Beteiligten, auch die Einheimischen, nur sprachlos machte. Da sind wir wieder beim Thema „Werte“. Seien wir alle froh, dass wir bei unserem FCO nicht solche Charaktere haben! Für Just bedeutete dies ein Spiel Verletzungspause, er hatte noch Glück im Unglück.

Wie bereits in der Vorrunde machte unser 19jähriger Christopher Kessler seine Sache als Just-Ersatz gut und war Teil der Mannschaft, die gegen den bisherigen Angstgegner TuS Mingolsheim (zuletzt 4 Niederlagen in Folge mit 0:16 Toren) 1:1 unentschieden spielte. Dieses Remis verdiente sich unser FCO dank einer großartigen kämpferischen Mannschaftsleistung, gepaart mit auch immer wieder guten spielerischen Ideen. Während der Meisterschaftsanwärter aus Mingolsheim mehr Ballbesitz besaß, waren die Fülle und Qualität der Torchancen sogar pro unserer Mannschaft verteilt, der zudem noch strittig ein Elfmeter verwehrt wurde. Über eine Niederlage hätte sich der klar favorisierte Gast nicht beschweren dürfen, insgesamt konnte man aber von einem leistungsgerechten Unentschieden sprechen.

Dann erstmals in der Rückrunde ein auch ergebnistechnisch echter Rückschlag. An einem Tag, an dem bis auf ganz wenige unserer Spieler der Großteil weit von seiner Normalform entfernt war, musste unser FCO beim neuen Tabellenvierten FC Forst eine auch in dieser Höhe verdiente 5:0-Schlappe und dabei vier Gegentore binnen nur acht Minuten einstecken.

Unser FCO damit wieder auf Platz 12 zurückgefallen, mit 3 Punkten Rückstand auf Platz 10.

Nun kam es an einem Mittwochabend zum Wiederholungsspiel gegen die FVgg Neudorf. Warum siehe weiter oben … Unser FCO landete hierbei einen im Kampf um den Klassenerhalt wichtigen 4:0-Heimsieg. Damit gingen die per Urteil bereits zugesprochenen und dann aufgrund eines Verfahrensfehlers des Sportgerichtes wieder zurückgenommenen 3 Punkte, nun doch auf das Konto unseres FCO (plus nun sogar noch ein Tor mehr). Überhaupt konnte sich unser Team gegen die Neudörfer in dieser Saison alle 6 Punkte sichern. Gebeutelt von einer 0:5-Niederlage nur drei Tage zuvor in Forst und aufgrund teilweise unerwarteter Erfolge der Konkurrenz unter Druck, boten unsere Männer eine in Sachen Willen, Entschlossenheit und Zusammenhalt, aber auch in spielerischer Hinsicht, bärenstarke Leistung. Man durfte einfach nur stolz auf unsere Mannschaft sein und froh, Teil dieses Fußballabends gewesen zu sein. Es war wirklich eine Topleistung und ein Abend, den sich gerade der Gegner komplett anders vorgestellt hatte. Und aus Odenheimer Sicht wohl der Saisonhöhepunkt überhaupt.

Man war dadurch wieder auf Platz 11 vorgerückt und Spielertrainer Hodecker schwor das Team im unmittelbaren Anschluss an das Neudorf-Spiel auf die kommenden Aufgaben ein. Noch war nichts erreicht, nach nun 21 von 26 absolvierten Begegnungen hatte unser FCO aber jetzt alles in der eigenen Hand, sollte man doch insbesondere in Bälde auf die noch davor platzierten Menzinger treffen. Dies sollte weiteren Ansporn geben!

Zunächst aber das Heimspiel gegen den FV Ubstadt. Auch wenn die Gäste am Ende auf den Sieg drängten und zwei Aluminiumtreffer hatten, durfte man von einem leistungsgerechten 0:0-Remis sprechen, besaß doch in Hälfte 1 unser Team Vorteile und dabei drei Großchancen. So stand unter dem Strich ein Punkt, der angesichts der gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenz als Gewinn verbucht werden konnte. Nun, nach Spieltag 22, stand unser FCO nämlich zum ersten Mal seit dem 3. Spieltag wieder auf einem Nichtabstiegsplatz, auf dem ominösen 10. Rang, mit einem Zähler Vorsprung gegenüber Verfolger Menzingen und deren 3 gegenüber Stettfeld.

In guter Form reiste man zum ganz wichtigen Kellerduell und Derby nach Menzingen. Nach schläfrigem Beginn (Rückstand bereits in der 1. Minute) fand unser FCO gut ins Spiel und verdiente sich mit einer couragierten Leistung eine zwischenzeitliche 2:1-Führung. Der SVM antwortete dank eines etwas schmeichelhaften Elfmeters mit dem 2:2-Ausgleich. Das bis dato muntere Match musste dann aber zur Halbzeit wegen Gewitter, Starkregen und teilweise Hagel abgebrochen werden. Schade, unser FCO war nämlich gut drauf gewesen.

In der Nachbetrachtung sollte der Abbruch dieses Spiels die Wende zum Schlechten gewesen sein. Es standen nun die letzten vier Spiele an, die nämlich allesamt verloren wurden. Es sollte dabei leider so mancher Fußballexperte Recht behalten, der vorausgesagt hatte, dass unserem Team ob zu wenig Breite im Kader in den letzten Spielen die Luft ausgehen würde. Sicherlich mitentscheidend dafür war auch, dass mit dem jungen Schneider ausgerechnet der Spieler für die nächsten drei Spiele krankheitsbedingt ausfiel, der in der Rückrunde bisher so wichtige 6 Tore erzielt hatte.

Das Heimspiel gegen den nur einen Platz und einen Punkt besser positionierten SV Phillipsburg hätte die Befreiung im Abstiegskampf werden können. Im Siegesfall wäre unser FCO nämlich auf Rang 9 vorgerückt und hätte sich bei danach nur noch 9 zu vergebenden Punkten um 4 bzw. 7 Zähler von Menzingen und Stettfeld absetzen können. Es kam aber eben komplett anders und die 0:4-Niederlage bleibt in gleich doppelter Hinsicht in unerfreulicher Erinnerung. Es gab hier einen Verlierer sowie einen Sieger und Verlierer zugleich. Unser FCO verlor gegen eine fußballerisch gute Mannschaft sportlich völlig zurecht. Eben diese Philippsburger durften sich dadurch einerseits Sieger im sportlichen Wettbewerb und zugleich Big-Points-Gewinner nennen, die laut Fairnesstabelle unfairste Ligamannschaft musste sich ob ihres wiederholten Verhaltens aber auch den Verliererstaus anheften lassen. Wer nämlich insbesondere in Richtung eines Zuschauers spuckt, der kann nur ein Verlierer sein! Als Zeuge der damaligen Vorfälle musste man sich wirklich fragen, was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Vieles mag für den sportlichen Erfolg als legitimes Mittel gelten, Grenzen sollten dabei aber normalerweise nie überschreiten werden! Der betreffende Spieler hat übrigens zur neuen Saison einen neuen Verein gefunden. Welchen möchten wir hier nicht erwähnen, wir denken uns aber unseren Teil dabei.

Vor allem aber hatte unser FCO die Begegnung nun halt mit 0:4 verloren. Philippsburg hatte sich damit so gut wie vom Abstiegskampf verabschiedet und unser FCO stattdessen die große Chance vertan. Dennoch stand man noch immer auf Rang 10, mit gegenüber Menzingen einem, gegenüber Stettfeld drei und gegenüber Weiher 4 Punkten Vorsprung.

Nun kam es am Mittwochabend, den 17. Mai, zur Wiederansetzung des abgebrochenen Spiels in Menzingen. Es war dies endgültig der Knackpunkt. Im so wichtigen Derby und Abstiegsduell schlug sich unser FCO nämlich einfach selbst. In einer richtig starken 1. Spielhälfte hatte man es versäumt, mit mindestens einem Tor in Führung zu gehen, um dann in Hälfte 2 völlig naiv ins Verderben zu rennen, anstelle vielleicht zunächst erst einmal ein Remis abzusichern, welches unserem FCO zu diesem Zeitpunkt mehr eingebracht hätte als den Hausherren. So musste man trotz fußballerischer Überlegenheit und einer auch noch einstündigen Überzahl, ob dem, auf was es im Fußball ankommt, nämlich auf die Tore, sogar noch von einer am Ende verdienten und eben halt selbstverschuldeten 0:2-Niederlage sprechen. Matchwinner der Gastgeber war deren Ersatztorhüter, der an diesem Tag einfach unüberwindbar war.

Die Ausgangsposition hatte sich für unseren FCO damit stark verschlechtert. Man konnte den sichernden 10. Platz nun nicht mehr aus eigener Kraft erreichen und musste stattdessen auf Ausrutscher Menzingens hoffen. Zudem hatte man es versäumt, sich von den weiteren Verfolgern abzusetzen, sodass erst einmal auch der zu diesem Zeitpunkt mit etwas Glück doch noch zielführende 11. Platz abgesichert werden musste. Es wurde in Menzingen überdeutlich: Die Mannschaft war nach dem Rückstand auch vom Körper, vor allem aber vom Kopf her, einfach leer. Die meisten mussten Woche für Woche über die volle Distanz gehen, es fehlte einfach an weiteren Alternativen, gerade in der Offensive, was sich ja schon wie ein roter Faden durch die gesamte Saison gezogen hatte, nun aber erneut offensichtlich wurde.

Aufgeben war aber dennoch keine Option und so reiste man am vorletzten Spieltag zum formstarken Tabellenzweiten FC Karlsdorf (seit 8 Spielen ungeschlagen, 7 Siege, 1 Remis) nicht, um Sparringspartner für dessen abendliches Helferfest zu sein, sondern um von dort drei Punkte zu entführen. Und tatsächlich: Unser Team bot eine mehr als nur tapfere Leistung und hatte den Favoriten in der 2. Hälfte an der Angel (u.a. ein Innenpfostenknaller), um am Ende dann aber doch durch einen so keinesfalls despektierlich benannten Sonntagsschuss (Traumtor wäre auch passend) unglücklich mit 0:1 den Kürzeren ziehen zu müssen. Die Aussage eines Karlsdörfer Spielers „Kopf hoch, geiles Spiel Männer!“ war dabei nur ein schwacher Trost.

Menzingen war zeitgleich siegreich und der den Klassenerhalt sichernde 10. Platz für unseren FCO damit nun unerreichbar. Abgestiegen war man aber noch nicht, denn noch immer stand Platz 11 als mögliche Rettung bei positivem Ausgang der späteren Landesligarelegation im Raum, die ausgerechnet Karlsdorf bestreiten sollte.

Um den ominösen Platz 11 zu sichern, musste man aber im letzten Saisonspiel zunächst einmal selbst gegen Stettfeld die Hausaufgabe bewältigen. Die Ausgangslage: Ein Heimsieg würde den 11. Tabellenplatz absichern, bei einem Unentschieden hätte man darauf hoffen müssen, dass Weiher sein zeitgleiches Spiel nicht gewinnt. Die Stettfelder konnten noch Elfter werden, wenn diese in Odenheim gewinnen und Weiher verliert. Ohne 7 Mann und mit noch einem sichtlich angeschlagenen Schneider musste man in diese Begegnung gehen. Der Gast aus Stettfeld war personell aber sogar noch gebeutelter, musste mit zwei Spielern auflaufen, die eigentlich schon länger ihre aktive Spielerlaufbahn beendet hatten und im Laufe der 1. Spielhälfte auch noch den Ersatztorhüter als Feldspieler einwechseln. Schnell drang die Info über die Besetzung der gegnerischen Mannschaft zu den einheimischen Zuschauern/innen durch und es machten Aussagen die Runde wie "Wenn wir des heut net gwinnä, dann weiß i a net mehr!" Was kam, war dann aber für diese Horrorsaison irgendwie nur noch typisch: Selbst eine 1:0-Führung brachte keine Sicherheit und ehe man sich versah, lag man mit 1:3 im Rückstand, bedingt durch ausschließlich eigene Fehler und auch noch ein Eigentor. Man bemühte sich bis zum Ende, aber Geist und Fleisch waren einfach zu schwach. Dennoch besaß man noch Chancen, um mehr als einen Treffer zu erzielen und damit durch ein Unentschieden das Mindestziel Platz 11 zu erreichen. Nix war´s, man verlor mit 2:3 und damit war es Fakt: Der Kreisliga-Dino FCO sagt adieu! Abstieg in die A-Klasse nach 37 Jahren Kreis-/Bezirks- und 2 Jahren Landesliga!

Jeder hat seinen Teil zum Abstieg beigetragen und doch bleibt der FCO-Schreiberling dabei, die Mannschaft ein Stückweit in Schutz zu nehmen. Klar haben unstrittig auch die Spieler ihren Anteil am Misserfolg. Als der, der die Erste des FCO nun schon seit mehreren Jahren zu nahezu jedem Spiel begleitet und der in dieser Saison nur eine einzige Begegnung urlaubsbedingt verpasst hatte, muss ich aber sagen, dass das Team in einem Ausmaß an zuvor noch nie dagewesenen Umständen und Rückschlägen derart gebeutelt wurde, dass dies „auf keine Kuhhaut mehr ging“! Irgendwie war es so, als hätten sich alle Mächte gegen unseren FCO verschworen und der Abstieg einfach „sein müssen“.

Wir alle hatten uns gerne ein anderes Saisonergebnis, ein Happy End, erhofft. Nun ist das „Worst Case“ aber eben doch eingetreten. Ich bin der Meinung, dass wir dennoch stolz auf uns alle sein dürfen. Unsere Mannschaft, unsere Verantwortlichen und unsere treuen Fans, die gerade in der Rückrunde wie ein Mann/eine Frau hinter dem Team gestanden sind, haben sich ehrenhaft aus der Kreisliga verabschiedet, so wie es einem Kreisliga-Dino gebührt! Das Team hat sich nie aufgegeben und alles aus sich herausgeholt, was an Geist und Körper noch irgendwie im Tank war. Dabei stand die Fairness immer an oberster Stelle! Manch eine/r mag sagen, dass man mit mehr „Dreckigkeit“ die Klasse hätte halten können. Dies mag vielleicht sogar stimmen, es gilt jedoch immer noch der Wert „Nicht alles um jeden Preis!“ Dies wird auch der Fußballgott zur Kenntnis genommen haben und unseren Verein dafür in der Zukunft wieder belohnen, ganz bestimmt!

Die einzelnen Spielberichte sind auf unserer Homepage nachzulesen unter https://www.fcodenheim.de/index.php/1-mannschaft/spielberichte/76-spielberichte-2020-2023.

Die einzelnen Statistiken:

Unser FCO schloss seine vorerst letzte, in Folge 20ste Kreisligasaison, mit 7 Siegen und 3 Unentschieden bei 16 Niederlagen ab. Mit 24 Punkten (7 weniger als in der Vorsaison) und 27:56 Toren nimmt man Tabellenplatz 12 ein. Platz 11 verfehlte man ob des gegenüber dem punktgleichen TSV Stettfeld um 4 Tore schlechteren Torverhältnis, der rettende 10. Platz war schließlich 6 Punkte entfernt.

Tabellarisch stand man in der abgelaufenen Saison nur dreimal auf einem Nichtabstiegsplatz: am 1sten (Platz 10), 3ten (Platz 9 = beste Saisonplatzierung) und 22ten Spieltag (Platz 10). Ordnet man den erst zwischen Spieltag 21 und 22 Wiederholungsspielsieg gegen Neudorf dem eigentlichen 6. Spieltag zu, dann stand man an den Spieltagen 6 bis 9 auf dem 8. Rang, an den Spieltag 17, 18 und 20 auf dem 9. Platz und an den Spieltage 12 und 14 auf Position 10. Dies aber letztlich nur fiktiv.

Gegen zwei Mannschaften konnte man beide Ligaspiele gewinnen, gegen den Tabellensiebten Neudorf (2:1/A und 4:0/H) sowie gegen den Tabellenletzten TSV Rheinhausen (2:1/A und 1:0/H). Ausgeglichen mit je einem Sieg und einer Niederlage war´s gegen drei Vereine, gegen den Dritten FV Wiesental, den Sechsten TSV Wiesental und gegen den 13ten FC Weiher. Das bessere Ende hatten 8 von 13 Gegnern für sich. Davon mit je einem Sieg und einem Remis, drei Vereine (TuS Mingolsheim/4ter, FV Ubstadt/9ter und SV Menzingen(10ter). Und gleich 5 Mannschaften konnten unseren FCO beide Male besiegen: FV Neuthard/1ster, FC Karlsdorf/2ter, FC Forst/5ter, SV Philippsburg/8ter und TSV Stettfeld/11ter. Auffällig, dass unser Team gegen die einige Zeit 5 Abstiegsmitkonkurrenten Philippsburg, Ubstadt, Menzingen, Stettfeld und Weiher nur 5 von 30 möglichen Punkten holen konnte!

Das Torverhältnis unserer Mannschaft beträgt 27:56. Die Tordifferenz von minus 29 ist die nach Schlusslicht Rheinhausen (minus 42) zweitschlechteste in der Liga. Ligabestwert hier der Dritte FV Wiesental mit plus 36.

Mit Beteiligung unseres FCO fielen mit insgesamt 83 die in der Liga nach dem TSV Wiesental (65), Menzingen (78) und Mingolsheim (80), zusammen mit Forst und Weiher (auch je 83), viertwenigsten Tore. Die meisten Treffer gab es in Spielen des TSV Rheinhausen (124) und des FV Wiesental (110).

Nur zwei Vereine mussten mehr Gegentore wie unser FCO (56) einstecken: Stettfeld (62) und Rheinhausen (83). Am wenigsten Gegentore ließ Meister und Landesligaaufsteiger Neuthard zu (26).

Bereits in der Vorsaison 2021/22 (31 = 1,2 im Schnitt) war das Toreschießen das große Manko und der schlechteste Ligawert gewesen. Den insoweit letzten Platz hat man auch diesmal inne, mit nun sogar noch 4 Toren weniger, sprich mit nur 27 in 26 Spielen (= 1,04 im Schnitt). Auf die zweitwenigsten kam Weiher mit 31 und damit immerhin deren 4 mehr. Am meisten erzielte wie so oft schon in den Vorjahren, auch diesmal wieder der FV Wiesental mit 73 und damit das 2,7-fache wie unser Team. Zweitbester Wert Neuthard mit 59 Treffern.

So liest sich auch die Torschützenliste unseres FCO bescheiden. Mit in der Kreisliga 6 Toren war Kevin Schneider der beste Torschütze. Diese erzielte der fast die gesamte Vorrunde über verletzungsbedingt ausgefallene 19jährige allesamt in der Rückrunde, obwohl er auch hier viermal passen musste. Gleich fünfmal bedeutete ein Schneider-Treffer das 1:0 und damit einen FCO-Sieg. 5 der insgesamt 7 Siege hatten damit insoweit ihren Ursprung. Mit 5 Toren belegt mit Sandro Böser ein Mittelfeldspieler Platz 2. Die Angreifer Simon Deuchler und Elias Vincon kamen bei jeweils nur einer Halbserie auf je 3 Treffer. Je zweimal erfolgreich waren Luca Hodecker, Dominic Ferreira da Fonseca, Julian Beer und Marvin Kracker. Darunter also auch 2 Spieler, die maximal eine Halbserie zur Verfügung standen. Je einmal trafen in der Kreisliga Manaf Safan, Orkun Sen, Manuel Deponte und Niklas Müller, auch allesamt Spieler, die nur maximal die Hälfte aller Begegnungen bestreiten konnten. Von den 9 Feldspielern, die mehr als eine Halbserie zur Verfügung standen, haben nur 3 insgesamt 9 Tore erzielt. Dies war natürlich viel zu wenig! Ligaübergreifend, also inkl. Pokal und Tests (insgesamt 53 Treffer in 38 Spielen), sieht die interne Torschützenrangliste wie folgt aus: Julian Beer (9; also ein Spieler, der nur 17 Spiele und davon viele nur in Teilzeit bestreiten konnte!), Schneider und Böser (je 7), Vincon (6), Ivan Greguric (4), Deuchler, Safan, Ferreira da Fonseca und Hodecker (je 3), Kracker und Müller (je 2) sowie Marvin Wagner, Nicolai Manz, Sen und Deponte (je 1).

Für 25 von 27 Kreisligatoren konnte man die jeweiligen Vorlagengeber ausweisen: Lennard Zimmermann (4), Deuchler, Nico Sinibaldi, Vincon (je 3), Böser, Silva, Safan, Kracker (je 2) sowie Greguric, Wagner, Leist und Schneider (je 1).

In der mit dem Neudorf-Spiel bereinigten Vorrundentabelle belegte unsere Elf Platz 12 (3 S, 1 U, 9 N, 10 Punkte, 16:32 Tore). Im Rückrundenklassement kam man mit 4 S, 2 U, 7 N, 14 Punkten und 11:24 Toren auf Position 11 ins Ziel.

Zuhause im heimischen Siegfriedstadion kann unser FCO ein ausgeglichenes Konto vorweisen: 5 S, 3 U, 5 N, 18 Punkte, 16:18 Tore. Dies bedeutet im Heimklassement Platz 8. In der Auswärtstabelle belegt man dagegen mit 2 S, 11 N, 6 Punkten und 11:38 Toren den letzten Platz. Bestes Heimteam Meister Neuthard, schlechtestes der TSV Stettfeld (mit nur einem Heimsieg, dieser ausgerechnet gegen unseren FCO). Bestes Auswärtsteam FC Karlsdorf.

Nach einem Rückstand konnte unser Team nur einmal noch zumindest ein Remis erreichen (beim 1:1 gegen Mingolsheim). Nach eigener Führung büßte man zweimal noch Punkte ein, beide Male war´s gegen Stettfeld, mit am Ende sogar jeweils einer Niederlage. Führte unser FCO mit 1:0, dann gewann er auch.

Zu Beginn des Saisonrückblicks schrieben wir von „Platz 1 in der Fairnesstabelle – Erfolg oder Fluch?“ Hier wollen wir dies ausschließlich positiv bewerten. Unser FCO belegte hier also Platz 1, mit 52 x Gelb, 1 x Gelb-Rot = 55 „Fairness“punkte. Dies ist besonders bemerkenswert, als unser Team die gesamte Runde über unter Druck stand. Zweiter wurde der FC Karlsdorf mit 60 „Fairness“punkten. Traurige Schlusslichter sind der SV Philippsburg mit 117 und der TSV Stettfeld mit 111 „Fairness“punkten.

27 Spieler und damit 5 mehr als in der Vorsaison schnürten in der Kreisliga für unseren FCO ihre Kickschuhe. Alle 28 Spiele (Wiederholungsspiele doppelt berücksichtigt) bestritten Hodecker und Zimmermann. Sinibaldi kam auf 26 und Böser auf 25 Kreisligaeinsätze. Je 24 Kreisligaspiele bestritten Wagner und Greguric, Kapitän Silva kam auf 23, Just auf 22 und Ferreira da Fonseca und Manz auf je 20. Auf mehr als die Hälfte der Kreisligaspiele kamen sonst nur noch und dies ganz knapp, Safan und Deuchler (je 15). Damit konnten nur 10 Spieler weitestgehend die Vor- als auch Rückrunde bestreiten. Ein weiterer klarer Fingerzeig für den zu engen Kader und dafür, dass eben diese 10 äußerst beansprucht waren und am Ende dann auch ihrem leeren Tank Tribut zollen mussten. Inkl. Pokal und Tests bestritt unser FCO in dieser Saison 38 Spiele, in denen die besagten 27 Akteure zum Einsatz kamen. Die Bestwerte hier (nur > 30 Spiele berücksichtigt): Hodecker (38, also kein einziges Mal gefehlt!), Zimmermann (37, nur ein Testspiel verpasst), Böser und Sinibaldi (je 35), Wagner (32) sowie Greguric und Silva (je 31). Siehe hierzu auch das beigefügte Foto „Eingesetzte Spieler“.

Von den 27 eingesetzten Spielern stammten 10 aus unserer eigenen Jugend (Beer, Böser, Braun, Ferreira da Fonseca, Hodecker, Holler, Kessler, Müller, Silva, Zimmermann) und 6 Spieler aus der Jugendkooperation Östringen (Deponte, Güzel, Leist, Schneider, Sinibaldi, Wagner) – damit insgesamt 16 von 27 eingesetzten Spielern! Hinzu kommen mit Goldschmidt (mit Odenheimerin verheiratet), Manz und Schmidt (mit Odenheimerinnen liiert), Greguric und Hossaini (alle in Odenheim wohnhaft) fünf weitere mit besonderem Bezug zu unserem Odna. 21 von 27 – eine einmal mehr ausdrücklich erwähnenswerte Tatsache!

Zum Saisonende betrug der Altersschnitt im Kader 26,8 Jahre (in der Vorsaison 25,12). Fünf waren 20 Jahre oder jünger, drei bis zu 23, vier weitere U26, sechs U30, zwei waren 30 Jahre und vier weitere bis zu 33 Jahre alt. Neun Spieler werden in der kommenden Saison nicht mehr im Kader der 1. Mannschaft stehen, davon fünf mit knapp oder bereits über 30 Jahren und zwei 27/28-jährige. Unser Kader wird verjüngt, siehe hierzu auch unter „Wie geht´s weiter?“

Blick aufs Kreisligageschehen insgesamt:
(siehe hierzu auch das beigefügte Foto Tabelle)

Der FV Neuthard stand an 19 von 26 Spieltagen und durchweg bis auf eine kleine Unterbrechung an Spieltag 18, ab Spieltag Nr. 10 an der Spitze und wurde damit zurecht Meister und Aufsteiger in die Landesliga (16 Siege, 6 Remis, 4 Niederlagen, 54 Punkte, 3 Zähler Vorsprung). Dank im Schlussspurt 26 von 30 möglichen Punkten rückte der FC Karlsdorf (51 Punkte) noch auf Platz 2 vor, unterlag dann aber in der anschließenden 4er-Landesligarelegation nur ganz knapp nach Verlängerung im insoweit entscheidenden Spiel.

Der FV Wiesental (49) musste sich wie in der Saison davor mit Rang 3 begnügen. Vierter wurde der sich mehr hat ausgerechnete TuS Mingolsheim mit 46 Punkten. Über 40 Punkte erreichten auch noch der FC Forst (42) und der TSV Wiesental (41). Das Tabellenmittelfeld vervollständigen Neudorf (36), der noch auf Rang 8 vorgerückte SV Philippsburg (24), Ubstadt (32) und der SV Menzingen, der mit 30 Punkte den Klassenerhalt feiern konnte. In die A-Klasse absteigen müssen Stettfeld (24, da – wie oben geschrieben – Karlsdorf in der Aufstiegsrelegation gescheitert ist), unser FCO (24), Weiher (23) und Rheinhausen (17).

4 von 14 Vereinen müssen absteigen – schon krass und dem geschuldet, dass aus der Landesliga gleich drei Bruchsaler Vereine in die Kreisliga abgestiegen sind (Flehingen, Büchig, Hambrücken) und eben Karlsdorf als Kreisligazweiter den Relegationssieg nur knapp verpasst hat.

Die Torjägerkanone verteidigte Noureddine vom FV Wiesental mit 25 Treffern (in der Vorsaison 23). Zweiter wurde Peekes (Karlsdorf) mit 22 Toren. Auf Platz 3 gemeinsam ein weiterer Angreifer des FV Wiesental, Bartolovic, sowie Cakici (Philippsburg) mit je 19 Treffern. Bester Torschütze des Meisters ist E. Dokara mit 18 Erfolgen. Bevor mit Kevin Schneider (offiziell 5 Tore = Platz 31) der erste Odenheimer kommt, sind zuvor mindestens einer, oft mehr, von allen anderen 13 Ligavereinen vertreten. Ein weiteres Zeichen dafür, woran es insbesondere haperte …

Abgänge:

Neun Abgänge müssen wir nach dieser Saison verkraften:
Spielertrainer Luca Hodecker (zum FC Kirrlach),
Co-Trainer Torsten Witte (bleibt uns selbstverständlich als Vorstand Organisation erhalten),
Torhüter/Torwarttrainer Dennis Braun (zum SV Gochsheim),
Kapitän Andre Silva (zum FV Hambrücken),
Vizekapitän Julian Beer (Karriereende),
3. Kapitän Andre Just (zum FC Kirrlach),
Sandro Böser (zum FC Karlsdorf),
Felix Schmidt (zur FzG Münzesheim),
Manaf Safan (zum FV Hambrücken).

Diese haben wir Anfang Juni im Rahmen der Saisonabschlussfeier gebührend verabschiedet. Wir wünschen allen an dieser Stelle nochmals alles Gute!

Wie geht´s weiter?

Jetzt heißt es dann also Kreisklasse A. Auch dort wird Fußball gespielt und nach einer gewissen Phase der Enttäuschung freuen wir uns auch darauf!

Im Herrenbereich unseres FCO kommt es dabei zu einem großen personellen Umbruch. Es war schon lange unser Weg, auf eigene Nachwuchskräfte und auf Spieler mit Odenheimer Bezug zu bauen. Dies werden wir im Hinblick auf die kommende A-Klassen-Saison noch weiter intensivieren. Neben 4 punktuellen externen Verpflichtungen, werden gleich 7 Spieler aus der A-Jugend unserer Östringer Jugendkooperation aufrücken. Angeleitet wird das Team vom neuen Hauptcoach Alexander Runne, Co-Spielertrainer Timo Teufel und Torwarttrainer Hermann Boppel. Das neue Trainertrio und die Neuzugänge haben wir bereits im Einzelnen vorgestellt.

Die Saison 2023/24 wird mit dem Vorbereitungsbeginn am 8. Juli starten. Weitere Infos folgen …

Danke!

Abschließend möchten wir uns explizit bedanken, bei unserem Trainer Luca Hodecker, Co-Trainer Torsten Witte, Torwarttrainer Dennis Braun, dem Sportlichen Leiter Marvin Keller, den Spielausschussmitgliedern Roman Spitzer und Jan Bayer, und allen, die sonst zum Spielbetrieb beitragen haben. Sowie natürlich unseren Spielern und auch unseren Fans.

Allen eine weiterhin erholsame Sommerpause und viel Urlaubsspaß! Auf ein Wiedersehen in der Kreisklasse A! (E.W.)