10. SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

Sonntag, 22.10.2017:

VfB Bretten - FC Odenheim I 2:0 (2:0)

FCO: Timo Staudacker, Alexander Zimmermann (54. Nico Sinibaldi), Nils Götz, Maximilian Leist, Marvin Wagner, Andre Silva, Fabian Fersching, Sandro Böser, Lars Stindl (69. Sven Krauth), Julian Beer (83. Abdulrahman Alhamad Alzrir), Julian Fersching (88. Emad Saidi). Ersatz: Roman Spitzer.

Torschützen: 1:0 (11.) Campo, 2:0 (44.) Eigentor Zimmermann.

Die reinen Fakten nach dem heutigen Spiel: 0:2-Niederlage beim nun mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze stehenden VfB Bretten und damit letzter Tabellenplatz = Abstiegsplatz. Demgegenüber der Verlauf auf dem Platz: Gegen einen spielerisch enttäuschenden Klassenprimus bewegte sich unsere Mannschaft über weite Strecken auf Augenhöhe, schlug sich aber angesichts eines eklatanten Fehlers, eines Eigentores und vergebener Chancen leider selbst.

Zur Chronologie: Bedingt durch den verletzungsbedingten Ausfall von Marvin Kracker und der unnötigen Sperre für Dragan Novakovic musste Spielertrainer Fabian Fersching seine Viererkette komplett neu ausrichten: die beiden 20jährigen Nils Götz und Maximilian Leist rückten in die Innenverteidigung, Alexander Zimmermann kam auf rechts zum Einsatz und Marvin Wagner wechselte auf die linke Außenbahn. Andre Silva agierte dafür dieses Mal im defensiven Mittelfeld. Diese neu formierte Defensive stellte sich dem 17-Tore-Angriff der Gastgeber, wobei deren beiden besten Torschützen fehlten. Die absolute Stärke des VfB stellt aber ohnehin dessen Abwehr dar, die bisher erst vier Gegentreffer zugelassen hatte. Umso bemerkenswerter, dass unsere Mannschaft in der 5. Minute die dicke Möglichkeit zur Führung besaß: Julian Fersching hatte Lars Stindl eingesetzt und dieser von der Strafraumgrenze aus sehenswert volley abgezogen. Sensationell lenkte jedoch Brettens junger Keeper das Leder über die Latte. Die Heimmannschaft kam ihrerseits erstmals in Minute 10 zu einem Torabschluss, nicht aus dem Spiel heraus, sondern per Freistoß. FCO-Keeper Timo Staudacker griff gut über und lenkte das Geschoss über die Latte. Eine Minute später ein weiterer Eckball, der zu kurz abgewehrt wurde. Der dadurch erst ermöglichte Nachschuss schien nicht sonderlich gefährlich, flutschte Staudacker jedoch durch die Finger. Wie schon so oft in der bisherigen Saison hatte ein persönlicher Fehler eines Spielers zum Rückstand geführt. Diesen Rückschlag galt es nun erst einmal wegzustecken und so kamen die Brettener in der 15. Minute zur seltenen Situation im gesamten Spiel, einer herausgespielten Torchance. Dabei wurde ihnen der Weg durch die Zentrale aber auch viel zu einfach gemacht. Zum Glück sprang der Abschluss vom Innenpfosten ins Feld zurück. In den Minuten 16 und 20 durch Standards zwei weitere Möglichkeiten für den VfB, einmal knapp übers Tor, einmal machte Staudacker seinen Fehler vom 0:1 mit einer glänzenden Parade wieder wett. Auf der Gegenseite zwei gut vorgetragene Angriffe unseres Teams, die durchaus zum Ausgleichstreffer hätten führen können, eigentlich müssen. Zunächst nach guter Ballstafette Wagner – J. Fersching durch Sandro Böser, der aber, auch den schlechten Platzverhältnissen geschuldet, das Leder in vielversprechender Position vor dem Tor nicht richtig kontrollieren konnte. Bretten klärte in größter Not (26.). Zwei Minuten später setzte Silva den erneut gut einlaufenden Böser ein, dessen Abschluss dieses Mal knapp am Tordreieck vorbeizischte (28.). Ein Weitschuss der Heimmannschaft aus über 30 Metern ließ in der 42. Minute die Odenheimer Latte erzittern. In der 44ten setzte sich ein VfB-Angreifer über rechts durch und vom Rücken von Zimmermann sprang das Leder unglücklich ins eigene Tor – auch das noch! Trotz der beiden Alutreffer Brettens war es irgendwie unwirklich, dass man zur Pause mit 0:2 im Hintertreffen lag. Bretten hatte nicht wirklich überzeugt und nur auf seine körperlichen Vorteile in Abwehr und Angriff gesetzt. Leider reichte dies im Verbund mit zwei Geschenken der Odenheimer bis dato aus.

Die Hälfte 2 begann mit jeweils einmal Gelb auf beiden Seiten, den einzigen Karten in einem fairen Spiel, mit dem der gut leitende Schiedsrichter keinerlei Probleme hatte. In Minute 54 musste Zimmermann angeschlagen passen und wurde durch Nico Sinibaldi ersetzt, der damit nach seiner am zweiten Spieltag erlittenen Verletzung erfreulicherweise sein Comeback gab. Bretten kam im zweiten Durchgang quasi gar nicht mehr zustande. Viele Ungenauigkeiten prägten das Spiel der Hausherren und auch das einzige „spielerische“ Mittel von langen Bällen auf ihre robusten Spitzen verpuffte. Unsere Mannschaft stand gut, traute sich aber zunächst zu wenig zu, um dem Spiel noch eine Wende geben zu können. Endlich in Minute 67 ein Torschuss durch J. Fersching, der für Brettens Schlussmann jedoch kein Problem darstellte. Vier Minuten später ein gutes Zuspiel auf erneut J. Fersching, der jedoch von Brettens „Wand“ Ngalene Ngami abgedrängt wurde. In der 78. Minute kam der eingewechselte Sven Krauth zum Abschluss, fand jedoch im Keeper seinen Meister. In Minute 82 die einzige Chance der Heimmannschaft in Hälfte 2, natürlich nach einem Standard (Ecke), der folgende Kopfball ging eineinhalb Meter am Odenheimer Tor vorbei. In den letzten Minuten lag das 1:2 in der Luft. Zunächst verpasste F. Fersching eine Hereingabe von Leist nur knapp, ehe sein Bruder J. Fersching eine Minute später die ganz dicke Möglichkeit liegen ließ. Einen Meter vor dem Tor rutschte er in eine Hereingabe, das Leder ging knapp übers Tor.

Eine einmal mehr ganz bittere Niederlage: trotz sonst guter Leistung (dies macht Hoffnung!) fing man sich hinten zwei absolut vermeidbare Treffer ein, vorne fehlte das Quäntchen Glück und einmal mehr der letzte Tick Entschlossenheit. Nur acht Tore in zehn Spielen sind das bisher größte Manko, hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden und das Ding einfach auch mal mit der Picke ins Eckige!

Obwohl der nächste Gegner Ubstadt nach zuvor vier Siegen in Folge, zuletzt zwei Mal mit 2:5 und gar 0:11 unter die Räder kam, wird diese Aufgabe alles andere als leicht. Gerade auch die zahlreichen ehemaligen Odenheimer Spieler werden an alter Wirkungsstätte den Bock wieder umstoßen wollen. Unsere Mannschaft muss alles und noch mehr in die Waagschale werfen und endlich wieder punkten; gerade auch angesichts dessen, dass die Konkurrenz an diesem Wochenende wieder zugelegt hat und nun sogar die Rote Laterne in Odenheim steht. (E.W.)