präsentiert FC Odenheim die "Erste":

DAMEN – 10. SPIELTAG VERBANDSLIGA SAISON 2024/25

Samstag, 09.11.2024:

FCO - SSV Waghäusel 1:2 (1:1)

FCO: Sofie Reiser, Johanna Schuh, Annalena May, Jacky Hertl, Emily Wagner (46. Simone Pokluda), Jenny Wagner (88. Amelie Lang), Elena Schanzenbach (60. Amilia Grimm), Sophia Gebl, Steffi Schleweis, Clarissa Magel (81. Fabienne Fitterer), Milena Würtz. Ersatz: Fabienne Heß.

Torschützinnen: 0:1 (15.) Schlindwein, 1:1 (31.) Gebl, 1:2 (56.) Schlindwein.

Im Odenheimer Siegfriedstadion ging es wieder knapp zu, diesmal aber leider mit dem besseren Ende für die favorisierten Gäste. Nachdem unser Team in drei aufeinanderfolgenden Heimspielen zunächst Bretten mit 1:0 geschlagen und in der letzten Woche Wertheim-Eichel ein 2:2 abgetrotzt hatte, musste es sich diesmal den Gästen aus Waghäusel mit 1:2 geschlagen geben.

Zum Kader und zur Startaufstellung: Die zahlreichen Ausfälle, gerade verletzungsbedingter Art, sind bekannt. Zudem musste das Trainerduo Nicolai Manz/Joachim Reichert gegenüber dem letzten Mal auch noch auf Anja Fielenbach verzichten (Arbeit). Dafür seit Längerem wieder mit im Aufgebot Fabienne Heß. Die Startelf war die gleiche wie in der Vorwoche gegen Wertheim-Eichel.

Zu Gast war mit dem SSV Waghäusel ein Verein, der schon im 9. Jahr in Folge zumindest in der Verbandsliga vertreten ist und einmalig sogar in der Oberliga spielte. Als reiner Damen- und Mädchenverein verfügt man über eigene Sponsoren und hat nicht zuletzt auch dadurch Spielerinnen in seinen Reihen, die schon bis zur 2. Bundesliga oder in der Juniorenbundesliga gespielt haben. Auch wenn die Waghäuselerinnen wie schon oft in dieser Saison auch nach Odenheim mit nur 12 Spielerinnen angereist waren (dies ist wiederum für einen solchen Verein sehr ungewöhnlich), war die Favoritenrolle doch ganz klar zu deren Gunsten verteilt.

Nicht verwunderlich versuchte die Gastmannschaft dann auch das Heft in die Hand zu nehmen, lief sich aber in den ersten zehn Minuten fast ausnahmslos auf unserer linken Verteidigungsseite fest. Bis zu einer Viertelstunde Spielzeit hatten beide Mannschaften nur je einen Warnschuss aus der zweiten Reihe abgegeben und die Begegnung konnte man getrost als offen bezeichnen. Unsere Elf verdichtete dabei geschickt und dank großem Laufpensum die Räume. Ein erster im Ansatz vielversprechender Angriff gelang den Gästen erst in Minute 13, als eine Angreiferin von links zur Flanke kam, die Hereingabe aber zu ungenau getimt war. Umso ärgerlicher, dass dann plötzlich und ausgerechnet durch unser Zentrum, das 0:1 fiel. Unsere Defensive war dabei diesmal nicht gut genug gestaffelt und zu weit von den Gegenspielerinnen entfernt. Waghäusel nutzte diese Freiräume prompt, spielte es gut durch und profitierte zudem von einer FCO´lerin im Zentrum, die das Abseits aufhob. Torjägerin Schlindwein verwandelte eiskalt zur SSV-Führung (15.). Unsere Elf hielt weiterhin dagegen, gegen die erfahrene und sehr robuste Abwehr der Gäste gab es aber kein Durchkommen. Doch auch die Waghäuselerinnen hatten es gegen unseren FCO schwer. In Minute 23 kamen sie dann doch mal gefährlich vors FCO-Tor, der Abschluss streifte noch den rechten Pfosten und ging dann zum Abschlag ins Toraus. In der 31. Minute dann aber erstmals richtig auch unser FCO im vorderen Drittel und prompt mit der Ecke. Sophia Gebl und Steffi Schleweis überraschten mit einer starken Eckballvariante und die Erstgenannte verwandelte vom linken Straumeck aus sehr sehenswert zum 1:1-Ausgleich. Ein sehr schöner Treffer von Gebl, ihr bereits dritter in dieser Saison und damit für unseren FCO. Klasse gemacht! Die Gäste hatten es sich bis dato sicherlich anders vorgestellt und wirkten nun schon sichtlich überrascht. Sie kamen zwar in der 37sten noch zu einem Freistoßabschluss, der unsere Torhüterin Sofie Reiser aber auf keine besondere Probe stellte, die nächsten Minuten gehörten dann aber unseren Viktorianerinnen, die drei, vier Minuten lang hoch pressten und die Waghäuseler Abwehr rege beschäftigten. Vors Tor gab es dabei aber leider doch kein Durchkommen. Auf der anderen Seite auch nur noch einmal die Gäste, mit einem Abschluss von der Strafraumgrenze weit übers Tor (44.). Unsere Elf hatte sich in Sachen Torchance äußerst effektiv gezeigt und hinten auch kaum etwas zugelassen. So durfte man trotz leichter Vorteile für Waghäusel, gerade auch ob den Voraussetzungen, von einem aus FCO-Sicht durchaus verdienten Pausen-Unentschieden sprechen. Sehr positiv und ein weiteres Zeichen der absolut intakten Harmonie und Moral im Team war es auch, dass unsere FCO-Amazonen zum dritten Mal in Folge (bereits zweimal gegen Wertheim-Eichel) einen Rückstand egalisiert hatten.

Zur Pause der erwartbare Wechsel, indem Simone Pokluda nun gegen ihren Ex-Verein zum Einsatz kam. Sie übernahm zunächst für Emily Wagner die Linksverteidigerposition, etwas später stellte unser Trainerduo dergestalt um, als Pokluda in die Innenverteidigung rückte und Jacky Hertl von dort auf hinten links. Waghäusel kam entschlossen aus der Kabine und es war unübersehbar, dass diese möglichst schnell in Führung gehen wollten. Nach einem ersten Angriff über links fing Reiser den Ball sicher ab (46.) und einen strammen Schuss aus 25 Metern lenkte unsere Keeperin gekonnt zur Ecke (49.). Der Favorit machte Druck und unserem Team ging die Entlastung ab. Dennoch stand man weiterhin kompakt und verteidigte es ganz gut. Dann aber in der 56. Minute Freistoß auf der rechten Außenbahn, nach einem Zweikampf, den man eigentlich nicht wirklich hätte pfeifen müssen. Die Recherche vor dem Spiel hatte ergeben, dass der SSV gerade bei Standards und Kopfbällen gefährlich ist, von daher war doppelte Vorsicht geboten. Der Standard wurde aber richtig gut nach innen gezirkelt und am langen Pfosten überstieg Torjägerin Schlindwein gleich zwei FCO-Damen und köpfte zum 1:2 ein. Ausgerechnet nach diesem bekannten Muster – ärgerlich und trotz guter Hereingabe und gutem Kopfballspiel halt auch trotzdem vermeidbar. Dass es nun noch schwerer werden würde, war klar, zumal unsere Mannschaft schon einiges an Kraft gelassen hatte. Zudem musste die bis dato im Mittelfeld zweikampfstarke Elena Schanzenbach leider verletzungsbedingt runter (60.). Für sie kam nun die offensiver ausgerichtete Amilia Grimm ins Spiel, Schleweis agierte fortan etwas defensiver, neben Jenny Wagner die bereits bis dato wieder ein immenses Laufpensum abgespult hatte. In Sachen Offensive wollte unserem Team weiterhin nicht viel gelingen. Ansätze waren zwar da, dann spielte man es aber zu ungenau aus oder es fehlte am Durchsetzungsvermögen oder man rückte nicht entschlossen genug nach. Oder es waren halt die beiden starken Zentrumsspielerinnen des SSV zur Stelle. Wiederholt waren auch zu hektische Flugbälle ins teilweise Nirgendwo nicht zielführend. Dennoch gab aus Sicht es Berichtschreibers jede einzelne alles, was sie (noch) im Tank hatte. Dass man sich gegenüber den ersten Verbandsligaspielen in Sachen Zweikampfstärke und auch Taktik weiterentwickelt hat, ist unverkennbar. Insoweit war einiges auch heute ein Fortschritt, wenngleich gerade im Vergleich zu erfahrenen Verbandsligaspielerinnen oder gar höherklassig gespielt habenden Gegnerinnen noch einiges an Luft ist. Mal ehrlich: Es wäre auch verwunderlich, wenn unsere FCO´lerinnen dies nach erst etwas mehr als zwei Monaten Verbandsliga auch schon aufgeholt hätten. Waghäusel hatte mehr Ballbesitz und kam auch zu Halbchancen, mehr aber auch nicht. So fing Reiser einen leichten Querschläger einer Abwehrspielerin in Minute 61 aufmerksam ab und sie zeigte sich auch bei einem Versuch aus der zweiten Reihe sicher (73.). In der 75. Spielminute der eigentlich einzige gefährliche Vorstoß unserer Elf in Durchgang 2. Hier setzte unsere 16jährige Milena „Küken“ Würtz an der linken Toraußenlinie gut nach und eroberte sich den Ball. In ihre Hereingabe lief Clarissa Magel entschlossen ein. Einen Tick früher am Ball und sie hätte mit etwas Glück vielleicht sogar einen Elfmeter ziehen können. So kam es aber zum Pressschlag und Zusammenstoß mit der einige Kilo mehr auf den Rippen tragenden Abwehrspielerin. Magel musste behandelt werden und versuchte es auch noch einmal, war dann aber doch zu benommen, sodass sie in Minute 77 den Platz verlassen musste. In nun Unterzahl in der 79sten ein etwas überhasteter Abwurf unsererseits, der Drehschuss der Waghäuselerin ging aber weit übers Tor. Drei Minuten nach Magels Ausscheiden konnten wir wieder auf 11 stellen, Fabienne Fitterer kam nun ins Spiel (81.). Es bleib ein weiterhin vornehmlich im Mittelfeld umkämpftes Duell, Torchancen blieben Mangelware. Wenn, dann gab´s diese für die Gäste, so als sich in der 82. Minute ein gefährlicher Schuss aus 18 Metern noch gefährlich senkte, dieser aber doch rund einen Meter übers FCO-Gehäuse ging. Als wir dann in den letzten Minuten zumindest versuchten, aufzumachen und auch J. Wagner noch durch Amelie Lang ersetzt wurde (88.), kam die Gastmannschaft noch zu zwei Kopfballmöglichkeiten, die aber übers bzw. nebens FCO-Tor gingen (87. und 90.). Nach einer mit zwei Minuten recht knapp bemessenen Nachspielzeit (insbesondere hatte es zwei etwas längere Behandlungspausen gegeben) pfiff der insgesamt aber gut leitende Schiedsrichter recht pünktlich ab. Seien wir ehrlich, es hatte sich nicht mehr angedeutet, dass unser FCO noch irgendeinen Lucky Punch zum Ausgleich hätte landen können.

Der Sieg geht für Waghäusel in Ordnung, angesichts dessen, dass unsere FCO-Damen in den gesamten 90+2 Minuten nur zu einer Torchance gekommen waren, die dann aber auch gleich zum Ausgleich führte. Andererseits hatten auch die Gäste nicht viele Möglichkeiten, aber eben doch mehr als unser Team. Mit etwas mehr Glück wäre vielleicht ein Unentschieden drin gewesen, zur insoweiten Überraschung sollte es leider nicht kommen.

Unseren Trainern hat heute so einiges nicht geschmeckt, sie wähnten unsere Mannschaft doch schon einen Tick weiter. Die insoweite Kritik unserer beiden Übungsleiter ist damit auch unstrittig berechtigt. Man wird dies sicherlich in den nächsten Trainingseinheiten entsprechend aufarbeiten. Es gilt daraus zu lernen und es immer wieder ein Stück, gerne auch ein großes Stück weit besser zu machen. In der Brust des Berichterstatters schlagen in der Nachbetrachtung derweil zwei Herzen. Zum einen kann ich die Kritikpunkte unserer Trainer voll und ganz nachvollziehen und muss auch einräumen, dass ich das eine oder andere wohl doch etwas zu unkritisch gesehen hatte. Andererseits erkenne ich als sehr langjähriger Begleiter des Großteils unserer Spielerinnen (bei manchen schon über 15 bis 17 Jahre lang, bei vielen schon 10 Jahre und mehr), dass sich alle in der bisherigen Verbandsligazeit schon absolut weiterentwickelt haben. Der Lerneffekt ist da und noch längst nicht zu Ende. Ich bin mir sicher, dass wenn wir jetzt auf die Gegner treffen würden, denen wir uns zu Saisonbeginn noch knapp geschlagen geben mussten, dass es dann jetzt anders aussehen und noch der eine oder andere Punkt mehr auf dem Habenkonto stehen würde. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! FCO-Amazonen, gebt weiterhin Gas, arbeitet an euren Defiziten und belohnt euch!

Für das heutige Mannschaftsessen im FCO-Clubhausrestaurant Olympos und auch danach guten Hunger und Durst sowie viel Spaß! (E.W.)