präsentiert FC Odenheim die "Erste":
DAMEN – 6. SPIELTAG VERBANDSLIGA SAISON 2024/25
Sonntag, 13.10.2024:
SC Klinge Seckach - FCO 4:0 (2:0)
FCO: Sofie Reiser, Emily Wagner (78. Fabienne Fitterer), Annalena May, Simone Pokluda (65. Amilia Grimm), Johanna Schuh, Jenny Wagner (79. Amelie Lang), Elena Schanzenbach (46. Leonie Groben), Jacky Hertl, Clarissa Magel, Steffi Schleweis, Milena Würtz.
Torschützinnen: 1:0 (20.) Kraus, 2:0 (27.) Böhrer, 3:0 (52.) Kraft, 4:0 (85.) Eberle.
Hatten sich unsere FCO-Damen im Kellerduell Vorletzter gegen Letzter durchaus die ersten Verbandsligapunkte ausgerechnet, so brachten sie dafür leider die Grundtugenden wie Zweikampfstärke, Körperlichkeit, Schnelligkeit und Gedankenschnelligkeit sowie auch den Glauben an sich selbst nicht aufs Feld. Durch regelmäßige Gegentreffer (20., 27., 52., 85.) verlor unser Team absolut verdient. Es hätte angesichts zahlreicher weiterer guter Chancen der Heimelf an der Niederlage nichts geändert, die Tore zum 3:0 und 4:0 hatten jedoch jeweils ihren Ursprung in nicht geahndeten Abseitsstellungen und beim Stande von 3:0 ließ der Schiedsrichter bei einer klaren Tätlichkeit einer Seckacherin zudem die Karte stecken. Unsere Mannschaft muss lernen, sich bei solchen Ungerechtigkeiten auch mal zu wehren, zuviel lässt man einfach über sich ergehen!
Zur Personallage: Neben den bereits bekannten zahlreichen Dauerausfällen (Verletzungen, Ausland, Studium etc.) war klar, dass man neben den weiterhin verletzten Vorjahresstammkräften Jette Bauer, Miriam Griesenbeck, Kim Moraly und Melina Stam diesmal auch auf Torhüterin Valentina Albert (wie besprochen) und Anja Fielenbach (Beruf) verzichten musste. Kurzfristig musste dann aber leider auch noch Sophia Gebl krankheitsbedingt passen. Zurück kehrten Torhüterin Sofie Reiser und Johanna Schuh, sodass man mit zumindest 15 Spielerinnen in den Odenwald reisen konnte. Joachim Reicherts Trainerkollege Nicolai Manz hatte sich gleich nach dem Sieg mit seiner Münzesheimer Ersten ins Auto gesetzt und traf bereits nur etwa 20 Minuten nach dem Anpfiff ein. Manz/Reichert hatten die Startformation gegenüber dem KSC-Spiel auf vier Positionen verändert: Reiser anstelle von Albert im Tor, Schuh anstelle von Leonie Groben auf der Linksverteidigerposition, Clarissa Magel für Gebl und Steffi Schleweis von Beginn an für Amilia Grimm.
Nach rund einstündiger Anfahrt am Spielort Rittersbach angekommen, war die Fußballwelt auch noch für die fünf mitgereisten FCO-Fans in Ordnung. Odenwaldidylle und ein Sportplatz "old school" - da lachte das Fußballherz. Nach dem Anpfiff verging einem aber schnell der Blick für das Rundum, denn die Gastgeberinnen setzten unsere FCO-Damen vom Anstoß weg unter großen Druck. Unsere Elf zeigte sich sichtlich überrascht und hatte riesengroße Mühe, das frühe 1:0 zu verhindern. Eine Angreiferin wurde sofort über rechts freigespielt und steuerte mit großem Elan in Richtung FCO-Tor. Aus halbrechter Position abgefeuert, ging der erste Schuss nach nur 30 Sekunden aber doch recht weit links am FCO-Tor vorbei. Durchschnaufen war aber nicht, denn nur kurze Zeit später kamen die Seckacherinnen auch gleich zu ihrer ersten Ecke. Auch nach dieser zeigten sich die körperlich überlegenen Gastgeberinnen viel wacher und ehe unsere Hintermannschaft überhaupt reagieren konnte, war eine Seckacherin eingelaufen und knallte den Ball an die Unterkante der Latte. Riesenglück für unsere FCO-Damen, denen ob der sie erwartenden Gegenwucht sichtlich der Schreck in den Gesichtern und Gliedern stand. In der 7. Minute dann aber eine gute Freistoßsituation für unsere Elf, ca. 22 Meter rechts. Leider mit zu wenig Dampf in Richtung Tor gezielt, sodass diese Chance verpuffte. Unsere Standardschützinnen müssen unbedingt wieder mehr zulegen und ihre Freistöße und Eckbälle wieder mit mehr Zug schlagen. Dies war in der Vergangenheit unsere große Stärke und wenn es schon so schwer genug ist, in der Verbandsliga Tore zu erzielen, dann muss umso mehr wieder unsere Standardstärke her! Vor unserem Tor in der 9. Minute wiederum Großalarm, Jenny Wagner musste gleich zweimal in hoher Not kurz vor der Torlinie retten. Trotz der Überlegenheit der Heimmannschaft verriet diese durchaus Schwächen im Defensivverbund. So konnte Steffi Schleweis in der 14. Minute plötzlich an der Mittellinie mit letzter Kraft gerade noch den Ball durchstecken und Jacky Hertl bot sich die Chance zum Freilauf. Sie sah die Torhüterin etwas vor ihrem Tor stehen und versuchte es aber gleich mit dem Abschluss, anstelle Meter gutzumachen. Leider ging der überhastet abgefeuerte Schuss drei, vier Meter rechts am Heimtor vorbei. In der 19. Minute die Seckacherinnen mit einem guten öffnenden Flugball auf die rechte Seite. Die Flügelspielerin enteilte zunächst, Schuh setzte aber stark nach und konnte zur Ecke klären. Diese flog über unseren Torhüterinnen- und Abwehrverbund hinweg auf Höhe des langen Pfostens, wo gleich zwei Heimakteurinnen komplett freistanden und eine keine Mühe hatte, den Ball zum 1:0 einzudrücken (20.). Gerade als unsere Mannschaft die Begegnung hatte etwas beruhigen können, nun also der Rückschlag. Umso ärgerlicher, weil dieses Gegentor absolut unnötig war. Auch hier gilt: In der Vergangenheit gehörte es zur mit großen Stärke unseres Teams, bei Standards nicht nur offensiv, sondern auch defensiv die Strafraumgewalt zu haben. Man muss einfach wieder mehr gewillt sein, mit aller Macht das eigene Tor besser zu verteidigen. Dazu gehören auch eine gewisse Körperlichkeit und vor allem Entschlossenheit. Unsere Damen versuchten nach dem 0:1 nach vorne zu spielen und liefen postwendend in einen Konter. Zum Glück stach unsere Keeperin Reiser die Eins-gegen-Eins-Situation. Doch anstelle den Ball entschlossen aus der Gefahrenzone zu befördern, ließ man die ihrerseits vorbildlich nachsetzenden Seckacherinnen weitergewähren, die so zu zwei Nachschüssen kamen, die aber mit Mühe geblockt werden konnten (21.): Auf der Gegenseite kam unser Team immerhin mal in Tornähe, als nach einem guten Angriff über rechts Milena Würtz zur Ecke abgedrängt wurde. Nach dieser wäre Magel fast zum Torschuss gekommen, eine Gegenspielerin ließ ihr im Strafraum aber kaum Platz. Dann in Minute 27 die nächste Ecke für die Heimmannschaft. Diesmal zentral in Richtung Elfmeterpunkt geschlagen. Wieder wollte eine Gegenspielerin einfach mehr, lief gekonnt in die Flugbahn des Balles ein und hämmerte ihn ins rechte Tordreieck. Schuh versuchte auf der Torlinie noch alles, kam aber nur noch mit dem Haarschopf heran. Damit Gegentreffer Nr. 2 wieder nach einem Standard und damit 2:0! Unsere Mannschaft zog in rund 80 % der Zweikämpfe den Kürzeren, es mangelte unübersehbar an der Körperlichkeit, viel zu einfach ließ man sich den Schneid abkaufen. Zudem fand man keine Mittel, um den Dreh- und Angelpunkt im Seckacher Spiel, deren Kapitänin, auch nur annähernd auszuschalten. In der 39sten die nächste Möglichkeit für Seckach, als nach einer Rechtsflanke wieder eine Angreiferin in der Box schneller und entschlossener war. Ihre Direktabnahme ging aber rund drei Meter übers FCO-Gehäuse. Kurz vor der Pause ein weiterer Ball in die Spitze, doch Reiser spielte gut mit und war da.
Mit einer hochverdienten 2:0-Führung für die Hausdamen wurden die Seiten gewechselt. Elena Schanzenbach musste leider verletzungsbedingt passen und wurde durch Groben ersetzt. Diese ging auf die Linksverteidigerposition und Schuh von dort neben J. Wagner auf die Doppelsechs.
Nur 45 Sekunden nach dem Wiederanpfiff gleich eine Hereingabe und die Riesenchance zum 3:0. Nur knapp kam eine Klinge-Angreiferin nicht an den Ball heran. In der 52.Spielminute dann doch das 3:0. Auf Linksaußen angespielt, stand die Nr. 10 der Gastgeberinnen unübersehbar deutlich im Abseits. Der Schiri drückte beide Augen zu und der Ball flog scharf in die Box. Hier packte Reiser gleich zweimal Superreflexe aus, Versuch Nr. 3 war dann aber doch drin. Auch hier waren die Seckacherinnen einfach gedankenschneller. Wenn Sofoe schon zweimal so toll reagiert, dann hätte einfach Unterstützung da sein müssen, um Nachschuss Nr. 1, aber spätestens den nächsten zu vermeiden. Nur 120 Sekunden später eine weitere nicht geahndete Abseitsstellung, Reiser konnte zumindest mit beiden Knien abwehren. Dann das absolute Ärgernis (56.): Nachdem sich eine Seckacherin schon in Halbzeit 1 im Mittelfeldkreis ein großes Foulspiel geleistet hatte, beging diese nun unmittelbar vor den Augen des Schiedsrichters in einer Spielunterbrechung eine klare Tätlichkeit. Mit beiden Händen gegen den Oberkörper stieß sie eine FCO´lerin zu Boden. Da hätte es keine zwei Meinungen geben dürfen, die Regel besagt hier eindeutig Rot, doch der Unparteiische zeigte noch nicht einmal Gelb. Ihn nach dem Spiel darauf angesprochen, meinte er, er habe zur Übeltäterin gesagt, dass sie dies nicht noch einmal machen soll. Naja … In der Schlussviertelstunde die nächste Entgleisung der gleichen Spielerin, die bei einem Eckball Magel den Ellbogen an den Hals schlug, wenigstens wehrte sich Clarissa entsprechend. Auch hier gilt: FCO-Damen, ihr lasst viel zu viel mit euch machen, lasst viel zu viel über euch entgehen. Ihr müsst euch halt auch mal öfters wehren und vor allem auch mal was sagen. Dies natürlich nur im Zuge der neuen Kapitänsregel! Man darf nicht alles mit sich machen lassen! Zurück zur Chronologie des Spiels. In der 61. Minute endlich mal wieder unser FCO in Tornähe, ein Schuss von Schuh wurde hier aber geblockt. Apropos Schuh: Aus Sicht des Berichterstatters war sie eine der wenige, die mal dagegenhielt. Zudem leistete sie ein enormes Laufpensum und hatte am Ende wohl als einzige eine positive Zweikampfbilanz. Auf der Gegenseite zwei weitere Male die Heimelf gefährlich, zunächst mit einem Schuss aus zentraler Position, den Reiser gut nach außen lenkte (62.) und danach mit einem Abschluss zwei Meter am FCO-Tor vorbei (63.). In der 65sten musste auch noch Innenverteidigerin Pokluda verletzungsbedingt vom Feld und wurde durch Grimm ersetzt. Diese agierte offensiver, Schleweis rückte dafür eins zurück und Hertl ging in die Innenverteidigung. In der 68. Minute eine zumindest im Ansatz Möglichkeit für unsere Elf. Zunächst wurde ein Schuss der aufgerückten Hertl im Strafraum geblockt. Diese dann nochmals über rechts und zu Grimm, die am rechten Strafraumeck aber zu lange brauchte, um die kurz freie Schussbahn zu nutzen, schließlich wurde auch ihr Schuss mühelos geblockt. Gerade, als man dachte, dass es jetzt aber schon recht duster wird, bat der Schiri die Heimbank darum, das Flutlicht anzuschalten. Hell wurde es aus FCO-Sicht aber auch danach nicht. In der 73. Minute nach einer zunächst abgewehrten Ecke eine weitere Flanke der Heimelf, im Fünfmeterraum verpasste eine Angreiferin nur knapp. Zwei Minuten später eine richtig gute Kombination der Seckacherinnen über vier Stationen mit nur jeweils einem Kontakt. Nur der Abschluss der am Ende freistehenden Spielerin misslang – zum FCO-Glück! In der 77sten die nächste Gefahr, Reiser entschärfte aber einen Freistoß. In den Minuten 78 und 79 verließen dann nacheinander die beiden Wagner-Zwillinge Emily und Jenny das Feld, für sie kamen Fabienne Fitterer und Amelie Lang ins Spiel. In der 85. Minute dann auch noch das 4:0. Wiederum stand dabei die Spielerin, die eigentlich schon gar nicht mehr auf dem Platz hätte gewesen sein dürfen (siehe oben), im Abseits. Wieder nicht geahndet. Bei der Hereingabe versuchte Reiser alles, verlor aber den Pressschlag, Ball drin, 4:0. Auch auf die wiederholten Abseitsstellungen wurde der Schiri nach dem Spiel angesprochen, er zuckte dazu nur verschmitzt mit den Schultern. In der 87. Minute unser FCO zum Abschluss noch mit seiner besten Möglichkeit in den gesamten 90 Minuten. Die erneut aufgerückte Hertl versuchte es mit einem Schuss aus 22 Metern. Dieser sah doch gar nicht schlecht aus und beweist, zu was gerade auch unsere Jacky in der Lage sein kann, aber leider war der Ball dann doch zu zentral abgefeuert und wurde so zur Beute der sonst nicht geprüften Heimtorhüterin (87.).
Pünktlich pfiff der Schiedsrichter ab. Zu ihm noch eine Anmerkung: Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass ab der Verbandsliga ein Schiri nicht aus dem gleichen Fußballkreis kommen soll. Und nicht zulässig ist es selbstverständlich, dass ein Schiri nicht von einem der beiden beteiligten Vereine kommen darf. Streng danach betrachtet war alles o.k., sprich der Schiedsrichter nicht von Klinge Seckach, sondern vom Spielortverein SpVgg Rittersbach und dieser gehört entgegen Seckach (Fußballkreis Buchen) auch dem anderen, angrenzenden Fußballkreis Mosbach an. Weiß man aber, dass Rittersbach selbst keine einzige Mannschaft mehr für den Spielbetrieb gemeldet hat (weder im Herren- noch Damenbereich) und stattdessen das dort seine Heimspiele austragende Klinge Seckach damit quasi DER "Heimverein" ist, dann hatte die Ansetzung dieses "Unparteiischen" schon zumindest ein "Geschmäckle". Dies räumte im sachlichen Gespräch nach dem Spiel sogar der Schiedsrichter selbst ein.
Um keine falschen Annahmen heraufzubeschwören. Wegen den Entscheidungen des Schiedsrichters hat unsere Mannschaft heute auf gar keinen Fall verloren, eher war diese mit einem 4:0 noch gut bedient. Der Seckacher Sieg geht auch in dieser Höhe vollauf in Ordnung!
Heute war es gegenüber den letzten Spielen ein klarer Rückschritt. Zwar kassierte man in den Spielen zuvor überwiegend mehr Gegentore, gegen hier weitaus stärkere Kontrahenten hatte man sich aber jeweils viel besser aus der Affäre gezogen. Denken wir nur an die beiden in Liga und Pokal Begegnungen gegen den Ligazweiten Viernheim, als man gegen den langjährigen Oberligisten über weite Strecken der Spiele gut mithalten konnte. Von den dort gezeigten Attributen war heute so gut wie nichts erkennbar. Auch Rückschritte muss man in Kauf nehmen, keine Frage, aber dann muss man danach auch wieder zwei nach vorne machen! Das Abenteuer Verbandsliga gestaltet sich nicht unerwartet als bisher bittere Erfahrung. Es liegt an euch, FCO-Amazonen, den Schalter wieder umzulegen. Dazu benötigt es wieder mehr Widerstandsfähigkeit und die eingangs genannten Grundtugenden. Und vor allem auch: Wehrt euch mal endlich!
So blieb am späten Sonntagnachmittag nur die dortige Odenwaldidylle und ein Sportplatz "old school" in guter Erinnerung und die dunkle Heimfahrt war für alle nicht vergnügungssteuerpflichtig.
Nächste Begegnung: Nächsten Samstag, 19.10. im heimischen Siegfriedstadion gegen den wiedererstarkten Mitaufsteiger VfB Bretten, der nach ebenfalls zu Beginn der Saison viel Gegenwind mit 2:4-, 0:8- und 0:10-Niederlagen gezeigt hat, wie man sich wehrt und seine letzten drei Spiele gewinnen konnte. (E.W.)