präsentiert FC Odenheim die "Erste":
DAMEN – 3. SPIELTAG VERBANDSLIGA SAISON 2024/25
Samstag, 21.09.2024:
FCO - TSV Amicitia Viernheim 0:9 (0:3)
FCO: Valentina Albert, Jacky Hertl, Miriam Griesenbeck (46. Amilia Grimm), Annalena May, Emily Wagner, Jenny Wagner (58. Anja Fielenbach), Steffi Schleweis, Sophia Gebl, Jette Bauer (48. Fabienne Fitterer), Milena Würtz (76. Amelie Lang), Clarissa Magel (90+1. Tidah Hilzendegen)
Torschützinnen: 0:1 (30.) Branyiczki, 0:2 (39.) Mas, 0:3 (40.) Mas, 0:4 (78.) Bode, 0:5 (85.) Sticklan, 0:6 (87.) Usler, 0:7 (90+1.) Fendrich, 0:8 (90+4.) Isaac, 0:9 (90+6.) Pfister.
Kann man nach einem 0:9 von „zufrieden“ schreiben? Kann man nach einem 0:9 von „stolz“ schreiben? Obwohl bereits viel Wahres in diesen beiden Adjektiven steckt, passen diese dann eben bei einer solch klaren Niederlage doch nicht wirklich. „Ehrlich“ ist da dann wohl die passendste Bezeichnung für den nachfolgenden Bericht.
Zu Beginn die reinen Fakten: Gegen einen klar überlegenen Gegner, der vor eineinviertel Jahren noch in der Oberliga und zu dieser Zeit damit zwei Klassen höher als unsere diesjährigen Aufsteigerinnen gespielt hat, verkaufte sich unser Team über weite Strecken mehr als nur redlich. In Hälfte 1 führten eine missglückte Flanke, ein Abseitstor und ein unmittelbar danach 3. Treffer zu einem 0:3-Pausenrückstand. In der 2. Hälfte stemmten sich unsere FCO-Amazonen 33 Minuten lang erfolgreich gegen weitere Gegentreffer, um dann – geschwächt vom großen Kampf – in den letzten 18 Minuten noch 6 Gegentreffer hinnehmen zu müssen, davon gleich drei in der vom Schiedsrichter gerade bei diesem Rückstand sehr großzügig bemessenen sechsminütigen Nachspielzeit.
Zur personellen Situation: Etwa 6 bis 8 Spielerinnen unseres ursprünglich 32-Damen-Kaders stehen aktuell wegen Auslandssemester oder Studium leider ohnehin nicht zur Verfügung, darüber hinaus aber knapp 10 weitere Ausfälle wegen Verletzungen, Arbeit oder Urlaub sind derzeit schon bitter. Dabei musste unser Trainerduo Nicolai Manz/Joachim Reichert diesmal auch noch auf die zuletzt gesetzten Simone Pokluda (Urlaub) und Leonie Groben (Arbeit) sowie zu allem Überdruss auch noch auf Torhüterin Sofie Reiser (krank) verzichten. So musste die Jüngste in unserem Team, die erst 15jährige Valentina Albert, ihre Verbandsligafeuertaufe bestehen und stand überhaupt erstmals in einem Spiel unserer FCO-Damen zwischen den Pfosten. Es sei hier schonmal vorweggenommen: Valentina feierte ein echt starkes Debüt, darin waren sich alle einig! Im weiteren Bericht dazu mehr.
Zudem mussten die Coaches auch Miriam Griesenbeck ins kalte Wasser werfen, die nach ihrer Verletzung erst seit etwa eineinhalb Wochen wieder im Training steht, sie übernahm neben der auch noch angeschlagenen Kapitänin Annalena May die Innenverteidigerposition und ersetzte somit Eins zu Eins Pokluda. Emily Wagner wechselte von rechts zurück auf die linke Abwehrseite und dafür übernahm die zuletzt auf der Sechserposition eingesetzte Jacky Hertl wieder die Rechtsverteidigerposition. Die ebenfalls angeschlagene Jenny Wagner rückte dafür von der „Acht“ auf die „Sechs“. Die dadurch vakante Position im Mittelfeld füllte diesmal von Beginn an Jette Bauer aus, diese ersetzte somit nominell Groben, die zuletzt als Linksverteidigerin gestartet war. Immerhin konstant blieb die Besetzung unserer übrigen Offensivabteilung mit Steffi Schleweis, Sophia Gebl, Milena Würtz und Clarissa Magel, wobei ob des Gegners aber heute auch klar war, dass diese alle noch mehr Defensivarbeit zu verrichten haben werden. Mit im Aufgebot waren zudem neben Neuzugang Amelie Lang die zuletzt fehlenden Anja Fielenbach (nach Urlaub), Fabienne Fitterer (nach privatem Termin), Amilia Grimm (nach Krankheit) und in ihrem 2. Fußballvereinsjahr erstmals für ein Pflichtspiel überhaupt auch Tidah Hilzendegen.
Unserer Mannschaft gegenüber stand mit dem TSV Viernheim eine Mannschaft, die erst im Sommer 2023 nach 4 Jahren Oberliga wieder in die Verbandsliga absteigen musste und hier in der vergangenen Saison Zweiter wurde. Als haushoher Außenseiter ging unser Team ins Spiel und es war klar, dass man heute als Kollektiv auch viel wird leiden müssen. Unsere Elf machte es vom Start weg aber richtig gut, präsentierte sich in der Defensive stabil und bewies eine gute Zweikampfführung. Klar besaßen die Gäste von Beginn an viel Ballbesitz und sie profitierten neben ihrer Oberligaerfahrung und ihren schnellen Außenspielerinnen vor allem auch von ihrer klaren körperlichen Überlegenheit. Bis auf einen Schuss, bei dem unsere junge Keeperin Albert aber gleich sicher zupackte (4.), ließ unser FCO aber zunächst nichts zu. In den Minuten 16/17 setzte sich unsere Mannschaft sogar mit zwei, drei engagierten Vorstößen kurzzeitig in der gegnerischen Hälfte fest und besaß danach, in Minute 18 sogar die Riesenmöglichkeit, selbst in Führung zu gehen. Eine Viernheimer Abwehrspielerin unterlief dabei ein zu schwacher Rückpass zu ihrer Torhüterin. Unsere 16jährige Stürmerin Milena Würtz roch den Braten, blieb dann aber leider doch an der Schlussfrau hängen. Schade, wäre es hier gelungen, den Ball etwas großzügiger an der Keeperin vorbeilegen, hätte unsere Angreiferin niemand mehr einholen können. Nach über 20 Minuten intensivierten die Gäste ihr Angriffsspiel noch mehr und unsere Defensive hatte Schwerstarbeit zu verrichten, tat dies aber mit großem Einsatz und zunächst auch mit dem nötigen und verdienten Spielglück. Zunächst trafen die Viernheimerinnen den rechten Außenpfosten (22.) und in der 23sten parierte Albert zuerst mit Unterstützung auch des Pfostens und sicherte danach auch noch den Nachschuss mit beherztem Zupacken. Wenige Sekunden später war es wieder unsere auch noch für den B-Juniorinnenjahrgang spielberechtigte Torhüterin, die per Fußabwehr einen Schuss aus der Kurzdistanz entschärfte. Nach einer Ecke landete dann ein weiterer Abschluss der Gastmannschaft an der Oberkante der Latte des Odenheimer Tores (25.). Viernheim näherte sich an, auch bei einem guten Abschluss, der rund eineinhalb Meter übers FCO-Gehäuse strich (27.). Unser Team hatte sich mit seinem engagierten Dagegenhalten das unstrittig auch Glück bis dato verdient. Umso bitterer, dass dann ausgerechnet eine missglückte Rechtsflanke den Weg zum 0:1 ins Tor fand (30.). Gleich nach dem Wiederanspiel beinahe sogar das 0:2, aber dank unserer guten Restverteidigung kam die gegnerische Angreiferin nur zum etwa eineinhalb Meter das Tor verfehlenden Abschluss. In der 35sten verpasste Clarissa Magel nach einer guten Aktion im Mittelfeld leider den Moment des Abspiels auf die im richtigen Moment gestartete Würtz. Auf der Gegenseite dann aber ein Aufbaufehler, der einer Viernheimerin den Abschluss aus 18 Metern ermöglichte, Albert parierte aber einmal mehr stark und lenkte den Ball gekonnt zur Seite (38.). 60 Sekunden später kombinierten es die Gäste richtig stark bis in den Strafraum durch, bis eine Mitspielerin an der Fünfmeterraumgrenze nur noch einschieben musste. Allerdings stand diese einen Meter im Abseits – bringt halt nichts, wenn dies der Schiedsrichter übersieht und so stand es nun eher unglücklicherweise 0:2 (39.). Ähnlich wie bereits nach dem 0:1 gleich danach wieder Gefahr für das FCO-Tor, diesmal war die Kugel aber drin und die Torjägerin des TSV schnürte mit ihrem von halblinks Abschluss ins kurze Toreck ihren Doppelpack (40.). Nach Gegentoren muss unser Team lernen, die Ruhe zu bewahren bzw. diese schnell wiederzufinden, anstatt hektisch zu werden und als Reaktion zu viel zu wollen.
Mit dem 0:3 ging es in die Halbzeitpause. Resümiert man bis dahin die Begegnung, so wäre ein 0:2 oder 1:3 sicherlich berechtigt gewesen, zumindest die ersten beiden Gegentore (missglückte Flanke und Abseits) waren aus FCO-Sicht sehr unglücklich gefallen. Mit hängenden Köpfen standen unsere FCO-Damen an der Ersatzbank und man hätte allen am Liebsten persönlich zum Ausdruck gebracht, dass doch vieles bis dahin gar nicht so schlecht gewesen war. Mit neuem Mut sollte es nun in die 2. Hälfte gehen. Dabei ersetzte Grimm die nach ihrer Verletzungspause geschlauchte Griesenbeck in der Innenverteidigung und nach nur drei wiedergespielten Minuten musste auch Bauer einem Pressschlag aus Hälfte 1 Tribut zollen und wurde durch Fitterer ersetzt.
In der 47. Spielminute wurde man Zeuge/in eines mutigen Spielzuges unserer Elf, an deren Ende Würtz durchgebrochen wäre, aber wegen einer knappen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Nach dem unmittelbaren Gegenstoß parierte Albert einen Schuss von links gut zur Ecke. In der 49sten eine weitere gute Kombination unseres FCO, am Ende leider wieder mit einer knappen Abseitsstellung unserer 16jährigen Angreiferin. Unser Team stemmte sich gegen die wieder zunehmenden Angriffsbemühungen der Gäste, so klärte Albert nach einem Schuss von halbrechts gut mit dem Fuß (53.) und war auch bei einem weiteren Abschluss der Viernheimerinnen zur Stelle (57.). In der 58sten musste auch J. Wagner verletzungsbedingt passen, für sie kam Fielenbach ins Spiel. In der 60. Minute behaupteten sich Magel und Würtz in der gegnerischen Hälfte zunächst gut, mussten sich dann aber doch der Abgezocktheit der Viernheimer Hintermannschaft geschlagen geben. Genau aus solchen Situationen lernt man aber und holt sich wichtige Erfahrung für kommende Aufgaben! Die Gastmannschaft versuchte es immer wieder, biss sich aber an der leidenschaftlich verteidigenden FCO-Mannschaft zunächst die Zähne aus. Stark wie z. B. auch Schleweis und Gebl immer wieder Lücken stopften und mitverteidigten. So blieb den Gästen zunächst nur ein Abschluss, der um ca. zwei Meter das FCO-Tor verfehlte (63.). In Minute 68 dann sogar unser FCO mit beinahe der Chance. Gebl hatte einen guten Steckball gespielt, die Torhüterin war jedoch aufmerksam und außerhalb ihres Strafraums vor Würtz am Ball. In der 69sten eine weitere gute Parade von Albert und in der 70sten ein Lattentreffer des TSV. Zwei Minuten später verteidigte unsere Hintermannschaft im Kollektiv ganz stark einen weiteren gefährlichen Vorstoß der Viernheimer Mannschaft im Strafraum und in der 75. Spielminute lenkte Albert einen Schlenzer von rechts gekonnt über die Torlatte. Nach der folgenden Ecke war es wieder unsere blutjunge Torhüterin, die einen strammen Schuss aus der zweiten Reihe meisterte. In Minute 76 der vierte FCO-Wechsel: Lang für Würtz. In Hälfte 2 hatte sich unser Team 33 Minuten lang schadlos halten können und mit großem Einsatz weitere Gegentreffer vermieden, dann aber war es in der 78. Minute doch soweit. Nach einem guten Angriff über die linke Seite versuchte unsere Abwehrreihe im Straf- und dann auch noch Fünfmeterraum noch alles, eine Stürmerin drückte das Spielgerät dann aber schließlich doch über die Torlinie = 0:4. In der 84sten blieb Albert nach einem Steckball lange stehen und entschärfte den Schuss der Stürmerin, die zugleich auch noch erfolgreich von zwei unserer Abwehrspielerin bedrängt wurde. Eine Zeigerumdrehung später ging dann aber alles zu schnell und nach einem Spitzkick schlug es unter der Torlatte zum 0:5 ein. Nur zwei Minuten danach führten eine starke Einzelaktion und ein ebenso guter Abschluss zum 0:6. Sagen wir es mal so: Dieser Spielstand hätte die Unterschiede schon ein gutes Stück wiedergespiegelt, damit wäre es aber dann auch gut gewesen. Leider aber hatten weder die Gästespielerinnen noch der Schiedsrichter ein Einsehen und so sollte es in der, warum auch immer sechsminütigen Nachspielzeit noch gleich drei weitere Male im FCO-Kasten einschlagen. Unsere FCO-Damen waren ob des ständigen Hinterherrennens nun stehend k.o. und konnten das 0:7 (90+1. nach gutem Diagonalball und im Abschluss gutem Timing), das 0:8 (90+4. nach zu schnell ausgeführtem und zu gewagtem Abstoß) und das 0:9 (90+6. als der Torschuss unglücklich durchrutschte) leider nicht mehr verteidigen. Dann endlich hatte der Schiedsrichter mit seinem längst überfälligen Schlusspfiff ein Einsehen. In der 90+1sten kam übrigens auch noch Hilzendegen zu ihrem Pflichtspieldebüt, sie ersetzte Magel.
Ganz klar, ein 0:9 zuhause ist sehr bitter und entsprechend enttäuscht waren unsere Spielerinnen und Trainer. Aber es ist kein Schönreden, wenn es gilt, heute das Positive auch aus diesem Spiel zu ziehen. Gegen die oberligaerfahrenen Gäste aus Viernheim hat sich unser Team mit ausschließlich fairen Mitteln über weite Strecken gut behauptet. Es sei nochmals zusammengefasst: Das 0:1 erst in Minute 30 (!) durch eine auch noch verünglückte Flanke, das 0:2 (39.) durch ein Abseitstor, das 0:3 (40.) gleich danach, als man noch mit dem Tor zuvor haderte. Dann in Hälfte Zwei 33 (!) weitere Minuten ohne Gegentreffer, in den letzten 18 Minuten dann aber gleich noch deren 6, davon 3 in der Nachspielzeit. Summa summarum hat unsere Mannschaft das Spiel also in den jeweils beiden letzten Viertelstunden der ersten und zweiten Halbzeit verloren, in den jeweils rund ersten halben Stunden ist man aber ohne Gegentreffer geblieben. Irgendwann war dann der Druck der Gäste doch erdrückend, aber bis dahin hat es unser Team wirklich gut gemacht. Von daher darf man abschließend dann doch auch das Wort „Stolz“ verwenden: Stolz deswegen, weil unsere Mannshaft alles gegeben hat, was derzeit möglich ist. Es gilt, dieses Spiel als Erfahrung abzuhaken und aus diesem mitzunehmen, dass man daraus viel hat lernen können, was in kommenden Spielen noch sehr hilfreich sein wird.
Kopf hoch Mädels! Abschließende Worte auch nochmals an unsere junge Torhüterin Valentina: Es war für dich heute alles andere als leicht, ausgerechnet gegen einen solchen Gegner erstmals im Damenbereich im Tor zu stehen. Du hast das aber echt klasse gemacht und mehrmals gezeigt, was du kannst. Nun gilt es fleißig zu trainieren und weiter dazuzulernen! Pack es gemeinsam mit deinen Mitspielerinnen an!
Den FCO-Amazonen noch viel Spaß, die heute Abend gemeinsam beim Östringer Oktoberfest feiern, denn darin sind sie ganz bestimmt unschlagbar! (E.W.)