DAMEN - SOMMERVORBEREITUNG SAISON 2024/25 – 3. TESTSPIEL
Samstag, 24.08.2024:
FCO - Karlsruher SC III 1:3 (0:1)
FCO: Sofie Reiser (46. Valentina Albert), Jacky Hertl, Annalena May, Simon Pokluda (46. J. Wagner), Leonie Groben (28. Emily Wagner), Melina Stam (38. Groben, 74. Gebl), Amilia Grimm (37. Jette Bauer, 86. Würtz), Jenny Wagner (38. Fabienne Fitterer), Sophia Gebl (54. Anja Fielenbach), Milena Würtz (74. Grimm), Clarissa Magel (46. Steffi Schleweis).
Torschützinnen: 0:1 (4.) Walther, 0:2 (49.) Lackus, 0:3 (53.) Treiber, 1:3 (68.) Schleweis.
Zuallererst das Allerwichtigste: Wir sind heilfroh, dass es unserer „Clari“ einige Zeit nach dem Abpfiff wieder besser ging. Nach ihrer zur Halbzeitpause Auswechslung ging es ihr nämlich plötzlich gar nicht gut. Umso mehr geht ein großes Lob an unserer Betreuerin Larissa Schöninger sowie an alle Spielerinnen, die sich liebevoll um ihre Freundin gekümmert haben. Man erkannte dabei wieder einmal das größte Gut, dass unsere Damenmannschaft besitzt: der tolle Spirit im Team, der starke Zusammenhalt, das Füreinandereinstehen. Jede trug ihren Teil dazu bei, sei es „Clari“ zu stützen und aufzupäppeln (hier seien exemplarisch Sophie, Simone und Jacky gennant), sei es „nur“ um das Handy zu holen, um den Kontakt nach Hause herzustellen und vieles mehr. Liebe „Clari“, kurier dich aus und komm dann in „alter“ Frische schnell wieder zurück!
Zum Spiel: Nachdem der ursprünglich geplante württembergische Testspielgegner SV Leingarten kurzfristig abgesagt hatte, sprang dankenswerterweise der Landesligist KSC III ein. Dieser trat „ergänzt um zwei bis drei Spielerinnen vom Team II, die gerade aus dem Urlaub gekommen sind“ an, d.h. mit Verstärkung vom Oberligaabsteiger und künftigen Verbandsligakonkurrenten KSC II. Unser Team musste eine 1:3-Niederlage hinnehmen, die in genau dieser Höhe so auch gerechtfertigt war. Leider waren alle drei, ganz besonders aber die ersten beiden Gegentreffer absolut vermeidbar.
Zunächst zum Personal: Für den 3. Test in der Sommervorbereitung standen unserem Trainerduo Nicolai Manz/Joachim Reichert 17 unserer im Maximum 32 Spielerinnen zur Verfügung, wobei Steffi Schleweis aus privaten Gründen und Anja Fielenbach aus beruflichen Gründen erst zur 2. Halbzeit mit dabei sein konnten.
Nach den zuvor zwei eher durchwachsenen Testspielleistungen galt es so langsam ein gewisses Feuer zu entfachen, ein Brennen für die anstehende schwere Aufgabe Verbandsliga. Es sei vorweggenommen, dass dieses Ziel leider nur in Ansätzen erreicht werden konnte. Aber der Reihe nach:
Bei zum Anpfiff 34 Grad war unser Team in den ersten Minuten noch nicht richtig bei der Sache und schien irgendwie überrascht vom schnellen Spiel der Gäste. In Minute 3 konnte unsere Hintermannschaft eine Flanke von rechts zwar zunächst klären, den Ball aber nicht weit genug aus der Gefahrenzone befördern, sodass eine Angreiferin an der Strafraumgrenze zum Drehschuss kam. Der Ball flog hier noch ca. zwei Meter übers FCO-Gehäuse. 60 Sekunden später ein engagiertes Tempodribbling der quirligen und schnellen „Linksaußen“ der Gäste (Nr. 10) von der linken Angriffsseite in Richtung Zentrum. Dort überließ sie einer Mitspielerin das Leder, die dieses mit alles anderem als einem strammen Schuss in Richtung Tor lenkte. In Zeitlupe kullerte der Ball ins von der Schützin aus gesehen untere rechte Toreck; irgendwie unwirklich, dass hier nicht noch irgendwer eingreifen konnte. Wie lethargisch schauten alle zu, unsere Keeperin Sofie meinte später: „Da hatte ich irgendwie einen Blackout und konnte nicht reagieren.“ Das kommt vor, kein Beinbruch und Reiser sollte auch im Laufe der ersten Halbzeit wiederholt zeigen, dass sie zu einer richtig guten Torhüterin reifen wird. Ab Minute 7/8 bekam unsere Elf dann das Geschehen besser in den Griff und besaß in den Minuten 9 und 14 auch gleich zwei richtig gute Möglichkeiten, um schnell zum Ausgleich zu kommen. In der 9ten eroberte man rechts auf Höhe der Mittellinie mit vereinten Kräften den Ball und übergab diesen auf rechts Milena Würtz. Diese behauptete sich gegen ihre Gegenspielerin stark und legte für die halbrechts im Strafraum lauernde Clarissa Magel auf. Diese mit einer guten Bewegung und dem fulminanten Schuss, der aber leider knapp über das KSC-Tor zischte. In der 14ten unser Stürmerduo mit umgekehrten Rollen. Diesmal Magel mit einem starken Lauf bis weit in den Strafraum. Dort hätte sie wohl besser selbst aufs Tor abgeschlossen, sie suchte aber uneigennützig Würtz und im letzten Moment war dann noch ein Fuß einer Gästespielerin dazwischen. Auf der Gegenseite in der 15. Minute ein weiteres Solo von Karlsruhes Bester auf links und mit Ziel Strafraum, wo sie dann aber verzog und den Ball rund 3, 4 Meter rechts am Tor vorbeisetzte. Gleich darauf (16.) wieder unser FCO. Amilia Grimm mit einem guten Ball in die Spitze zu Magel, die diesen dort festmachte und für J. Wagner auflegte. Deren Versuch aus 20 Metern verfehlte aber um 2, 3 Meter das Gehäuse. Wenn es für unsere Mannschaft gefährlich wurde, dann war fast immer die Nr. 10 des KSC beteiligt. Kein Wunder, spielte diese doch in der vergangenen Saison für die Regionalligamannschaft des KSC I und erzielte in der dritthöchsten deutschen Spielklasse in 22 Spielen 6 Tore. Diese beeindruckte auch in Minute 21 mit einem Solo und einem Abschluss aus 16 Metern, Reiser lenkte den Schuss aber stark über die Torlatte. Nach der Trinkpause dann in der 27. Minute der erste Wechsel: Emily Wagner für Leonie Groben. Beide Mannschaften bewegten sich nun auf Augenhöhe, Strafraum- und Torszenen gab es aber keine. In der 37sten FCO-Wechsel Nr. 2: Jette Bauer für Grimm. In Spielminute 38 die nächste Großchance für die Gastmannschaft, wieder durch die 10. Einen weiten Ball nahm sie auf links auf und steuerte aufs FCO-Tor zu. Reiser antizipierte aber prächtig, verkürzte geschickt den Winkel und brachte damit die Angreiferin dazu, den Ball rechts am Gehäuse vorbeizuschieben. Unmittelbar danach (38.) die nächsten Wechsel: Fabienne Fitterer für J. Wagner und Groben kehrte anstelle der angeschlagenen Melina Stam aufs Feld zurück. Unsere FCO-Amazonen zeigten vor der Pause noch gute Ansätze und stellten damit unter Beweis, welch Potential eigentlich in ihnen steckt. Zunächst kam Fitterer an eine Flanke von E. Wagner nur knapp nicht heran (41.). In der 45sten dann sogar die Topchance für unsere Elf: Fitterer verlagerte gut auf rechts zu Würtz. Diese überlief ihre Gegenspielerin, steuerte parallel zur Toraußenlinie in den Strafraum und legte dort maßgerecht für die gut mitgelaufene Fitterer auf. Vom Fünfmetereck aus scheiterte diese aber an der stark reagierenden KSC-Torhüterin. Hier ein Treffer hätte gutgetan und der Mannschaft sicherlich Rückenwind gegeben, schade. Stattdessen in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs noch zwei Offensivaktionen des KSC. Zunächst fand eine Hereingabe der Nr. 10 keine Abnehmerin (45+2.) und eine Zeigerumdrehung später wäre ein/e halb Flanke, halb Schuss von rechts beinahe noch gefährlich geworden. Die Pausenführung des KSC war verdient, angesichts des frühen unnötigen Gegentreffers und der insbesondere vergebenen Großchance am Ende, hätte es aber auch durchaus Unentschieden stehen können.
In der Pause zwei weitere Wechsel. Schleweis ersetze Magel und J. Wagner kehrte anstelle von Simone Pokluda zurück und spielte nun erstmals in der Innenverteidigung neben Kapitänin Annalena May. Überhaupt kamen heute einige Spielerinnen auf bisher ungewohnten Positionen zum Einsatz (z. B. Bauer und Würtz auch mal hinten rechts). Um so etwas auch mal auszutesten, dazu sind Testspiele nunmal da.
Nach Wiederanpfiff fand unser FCO eigentlich gut ins Spiel. Umso bitterer, dass der erste Vorstoß der Gäste gleich drin war. Bei einer Hereingabe von der linken Seite schaute Frau nur zu und die Torschützin schien fast überrascht, wie einfach sie zum Torerfolg kommen konnte (49.). Wieder ein Gegentor aus der Kategorie „Absolut unnötig“. Diesen Treffer steckten unsere Damen nur schwer weg und nur wenig später (53.) sogar das 0:3. Nach einem vermeintlich abgewehrten KSC-Vorstoß setzten die Gästeangreiferinnen vorbildlich nach und eroberten sich durch sofortiges Gegenpressing den Ball zurück. Unsere Hintermannschaft wurde regelrecht überrumpelt und die Torschützin setzte eine Hereingabe von halblinks mit einem trockenen Schuss ins linke untere Toreck. 0:3, das war nun des Schlechten aber wirklich zu viel, drei Tore schlechter waren unsere Damen bis dato nicht. In der 54sten der nächste Wechsel: Fielenbach für Sophia Gebl. In der 65. Minute mal ein Abschluss von Groben, ca. zwei Meter übers Gästetor. In der 68sten zog dann unsere 16jährige Würtz einen Freistoß, ca. 20 Meter vom Tor entfernt, halblinke Position. Schleweis legte sich die Kugel zurecht und zirkelte diese über die Mauer hinweg hoch unter die Torlatte. Die Gästetorhüterin war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern: damit der verdiente 1:3-Anschlusstreffer. In Minute 73 der KSC zunächst mit einem Fernschuss, ca. drei Meter übers Tor. Drei Minuten später dann aber die große Chance zum sogar 1:4. Nach einem Steckball steuerte eine Angreiferin frei auf Torhüterin Albert zu, setzte das Leder aber knapp links am Tor vorbei. In der Schlussviertelstunde sah man eine offene Begegnung mit aber nur noch gedrosseltem Tempo, kein Wunder bei den nach wie vor tropischen Temperaturen. In der 79sten wehrte der KSC einen FCO-Angriff zunächst ab, Bauer schlug das Leder aber gleich wieder nach vorne und fand Hertl. Nun eine FCO-Akteurin endlich mal mit einer schnellen Entscheidung, denn unser Linksfuß drehte sich und schloss sofort ab. Zwar deutlich rechts am Tor vorbei, aber immerhin mal probiert. Im fast direkten Gegenzug dann aber Glück für unsere FCO-Amazonen. Wieder war die Nr. 10 auf und davon, J. Wagner war aber hinterhergeeilt und hinderte die Regionalligaspielerin noch im entscheidenden Moment am Torschuss. Der Ball kam dennoch in die Box, wo aber eine KSC´lerin zu überrascht war und das Runde dann irgendwie knapp links am Pfosten vorbeistrich. In Minute 84 Grimm raus auf rechts zu Fitterer und diese mit halb Flanke, halb Schuss, aber auf jeden Fall sehr gefährlich; beinahe hätte der Ball dabei noch den Weg ins gegnerische Tor gefunden. In der 86. Minute der letzte FCO-Wechsel: Würtz zurück für Bauer. Nennenswertes passierte nicht mehr, ehe der sehr gut leitende Schiedsrichter Heiko Mehl die Begegnung abpfiff. Danke Heiko, dass du eingesprungen bist!
Dem verdienten Sieger KSC III wünschen wir eine gute, vor allem verletzungsfreie Saison.
Was fiel heute besonders auf? Unsere Mannschaft hatte insgesamt betrachtet wohl sogar etwas mehr Ballbesitz als der Gegner, dies lag aber vor allem auch daran, dass der Gegner uns in nicht gefährlichen Bereichen auch gewähren ließ, wie z. B. beim Aufbauspiel aus der Viererkette heraus. Das Zirkulieren des Balles war hier an sich auch gut und richtig, aber leider fehlten dann, wenn es Freiraum nach vorne gab, der Wille, anzutreten und das notwenige Tempo. Alles wirkte zu behäbig. Zudem machten unsere davor postierten Spielerinnen (Mittelfeld/Angriff) zu wenig bis kaum Angebote, sodass sich auch keine echten Anspielmöglichkeiten ergaben. Es war zu wenig Bewegung im FCO-Spiel, gerade auch im Spiel ohne Ball. Der Gegner zeigte wiederholt, wie man es besser macht. Wenn die Karlsruherinnen am Ball waren, ging alles schneller: Schnelleres Aufbauspiel, mehr Bewegung ohne Ball, dadurch schnellere Entscheidungen und schnellere und bessere Passstafetten. Ganz besonders auffällig war es, wie sich die jungen KSC´lerinnen 2, 3 Meter von ihren Gegenspielerinnen lösten und dadurch bei Anspielen die entscheidende Bewegung zum Ball machten, die ihnen dann schnell Freiräume ermöglichte. Dies sind eigentlich Fußballgrundlagen, die unsere Spielerinnen nun unbedingt verinnerlichen und künftig auch umsetzen müssen. In der Verbandsliga wird man sonst kaum Platz gewinnen. Einiges war heute aber auch nicht schlecht. Die Spielidee an sich passt, man ließ das Leder hin und wieder auch gut durch die eigenen Reihen wandern und man kam schließlich auch zu vier, fünf guten bis sehr guten Möglichkeiten. Andererseits wiederum muss das Feuer noch viel mehr entfacht werden. Das Engagement muss zunehmen, man muss noch viel mehr miteinander reden und sich auch verbal unterstützen, dies war heute oft wieder viel zu leise. Vor allem muss man schnellere Entscheidungen treffen und das Tempo anheben, ohne dabei die defensive Kontrolle zu verlieren. Packt es an FCO-Amazonen!
Das für nach dem Spiel geplante Kabinenfest wurde unter dem Schock der gesundheitlich angeschlagenen Freundin „Clari“ abgesagt und ein Teil der Mannschaft traf sich stattdessen zum eher gemütlichen Ausklang des Abends bei einer Spielerin zuhause.
Bereits drei Tage später trifft sich unsere Damenmannschaft zum 4. und letzten Testspiel der Sommervorbereitung, am Mittwoch in Etzenrot. Anpfiff ist um 19.30 Uhr. Hier sollte man unbedingt den nächsten Schritt tun, denn die Zeit zum ersten Pflichtspiel ist dann nur kurz, denn bereits samstags drauf steht das erste Verbandspokalmatch auf dem Programm. Und eine Woche später startet dann auch bereits die herausfordernde Verbandsliga. (E.W.)