Sonntag, 23.09.2018:

FCO - Karlsruher FV 1:4 (0:3)

FCO: Ricarda Weser, Katharina Kühn, Laura Drexler (73. Laura Wetzel), Nathalie Lehner, Rosi Weser (40. Laura Langer), Annalena May, Elena Schanzenbach, Jacqueline Hertl, Steffi Schleweis, Aline Hertl (22. Julia Pois), Anja Fielenbach. Ersatz: Larissa Schöninger.

Torschützinnen: 0:1 (16.) Zimpfer, 0:2 (22.) Reinholz, 0:3 (39.) Zimpfer, 1:3 (60.) Fielenbach, 1:4 (72.) Kayser.

In ihrem nach dem Verbandsligaaufstieg dritten Saisonspiel stand unserem Damenteam ein Verein mit bedeutender Historie gegenüber. Der KFV gehörte zu den 68 Gründungsmitgliedern des DFB, ist der älteste bestehende Fußballverein Süddeutschlands und wurde im Jahre 1910 Deutscher Fußballmeister. Natürlich wohlgemerkt der Herren, inzwischen spielt das Herrenteam des KFV aber nur noch in den sportlichen Niederungen, in der Kreisklasse B. Dagegen aktuell umso erfolgreicher ist die Damenmannschaft des KFV, die erst im Sommer 2017 anhand des Zugangs der damals fast ganzen Verbandsligamannschaft des KSC II gegründet worden war und sogleich aufgestiegen ist. Dementsprechend trafen unsere FCO-Amazonen wiederum auf Verbandsliga- bzw. teils sogar höherklassig erfahrene Gegnerinnen, die auch in Punkto Altersschnitt Vorteile besaßen (KFV 21,9 gegenüber FCO 18,6). FCO-Coach Joachim Reichert hatte das schwere Los zu tragen, dass er auch im dritten Spiel nicht auf alle Spielerinnen zurückgreifen konnte: neben künftig Megan Macer (siehe hierzu auch Berichtsende) mussten dieses Mal auch die Zwillinge Emily (angeschlagen/verhindert) und Jenny (weiterhin verletzt) passen.

Gegenüber dem 1:5 gegen die SG HD-Kirchheim veränderte Reichert seine Startelf einmal: für Verteidigerin Emily kehrte die zuletzt verhinderte Elena Schanzenbach zurück, wenngleich diese im Mittelfeld zum Zug kam. Insgesamt verschob Reichert seine Elf auf drei Positionen.

Die favorisierten Gäste besaßen bereits nach 120 Sekunden ihre erste Chance durch einen indirekten Freistoss und spielten von Beginn an ihre läuferischen und spielerischen Stärken aus. Unsere Damen waren ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt, verrichteten diese aber mit viel Einsatz und Engagement. Früh roch es nach einem Gegentor, dieses wollten sie den Gegnerinnen aber nicht zu leichtmachen. Schon hier war erkennbar, dass unsere FCO-Amazonen nach den zuvor erlittenen 1:4- und 1:5-Niederlagen in Punkto Motivation nichts eingebüßt haben – allein schon diese Tatsache machte alle Zuschauer stolz. Dicke Möglichkeiten der Gäste wurden wie in Minute 13 durch gemeinsamen Einsatz von Katharina Kühn und Kapitänin und Geburtstagskind Annalena May vereitelt oder von den Karlsruherinnen aus kürzester Distanz selbst vergeben (15.). In der 16. Minute dann aber doch der Rückstand: einen Eckball konnte man leider nur zu kurz abwehren und der Abschluss der Angreiferin von der Strafraumgrenze aus passte maßgenau. Sechs Minuten später das 0:2 durch einen Freistoss, hier traf eine zweite KFV´lerin das Leder nicht minder perfekt; exakt oben im Tordreieck schlug das Spielgerät ein. Derweil setzte sich für unsere Mannschaft die Personalseuche fort: Aline Hertl musste verletzt passen und wurde durch Julia Pois ersetzt. In der Folge weitere gute Möglichkeiten für die weiterhin klar überlegenen Gäste. U.a. parierte unsere glänzend aufgelegte Keeperin Ricarda Weser in Minute 26 gleich zweimal bärenstark. In der 32. Minute klärte Laura Drexler zudem knapp vor der eigenen Torlinie. Es war alles andere als leicht, das hohe Tempo der Karlsruherinnen mitzugehen. Gerade in dieser Hinsicht herrschen eben bedeutende Unterschiede zur letztjährigen Landesliga und unsere Spielerinnen müssen sich daran erst gewöhnen. Dennoch konnte man das Gästeteam ab Minute 30 herum etwas besser vom eigenen Tor fernhalten. Vor der Pause, in Minute 39 dann doch noch das 0:3, erstmals nicht nach oder durch einen Standard, sondern spielerisch durchs Zentrum erzielt. In der 41sten der verletzungsbedingt zweite Wechsel: Rosi Weser bekam in einem Zweikampf, der auch noch gegen sie gepfiffen wurde, den Ellbogen ihrer Gegenspielerin ab und musste mit einer blutenden Kopfwunde fortan passen. Für sie betrat Laura Langer das Feld.

Unstrittig hätte man zur Pause auch höher als 0:3 im Rückstand liegen können. Umso erfreulicher aber das Aufbäumen unserer FCO-Amazonen in Hälfte 2. Alle nahmen nun die Zweikämpfe viel besser an und ließen den KFV nicht mehr so sein Spiel aufziehen wie noch in Durchgang 1. Die Gäste besaßen zwar weiterhin mehr Ballbesitz, kamen aber vorerst zu keinen neuen Torchancen. Den nächsten Treffer erzielte vielmehr unser Team: Anja Fielenbach lief zwei Gegenspielerinnen davon und lupfte den Ball sehenswert über die Torhüterin hinweg (60.). So konnte man auch im dritten Verbandsligaspiel ein Tor erzielen – auch eine Tatsache, die Mut geben darf. Die Gästebank monierte beim Gegentreffer ein vorausgegangenes Foulspiel. Dem konnte man auch tatsächlich nicht widersprechen, dafür aber war kurz zuvor auch ein Foulspiel an einer unserer Spielerinnen ungeahndet geblieben. Zudem erzielten die durchaus mit allen Wassern gewaschenen KFV-Spielerinnen dann ihr 4:1 in der 72. Minute aus klarer Abseitsstellung. Wie sollte es anders sein, musste kurz nach diesem vierten Gegentor eine weitere FCO-Spielerin verletzungsbedingt passen; dieses Mal erwischte es Laura Drexler, die durch ihre Namensvetterin Laura Wetzel ersetzt wurde. Unsere FCO-Amazonen gaben zwar auch nach dem 1:4 nicht auf, nach diesem Gegentor war aber dann doch etwas die Luft raus. Erst jetzt kam der KFV zu weiteren Torchancen, so flog in der 75. Minute das Leder nur knapp übers FCO-Gehäuse und Ricarda konnte sich in der 87sten nach einem Freistoss mit anschließender sehenswerter Direktabnahme nochmals mit einer tollen Parade auszeichnen. In der Nachspielzeit, erneut aus Abseitsposition, beinahe noch das 1:5, knapp flog das Spielgerät am langen Pfosten vorbei. Ein 1:5 wäre dann aber auch wirklich des Schlechten zu viel gewesen.

Was nimmt man aus dieser Begegnung mit? Unsere Damen haben erneut gelernt – gelernt dass man mit einem besseren Zweikampfverhalten und enger an den Gegnerinnen stehend, einiges erreichen kann. An diesem Tag nämlich, ein rein die zweite Halbzeit betrachtet, Unentschieden! Die zweite Hälfte ging nämlich 1:1 aus. FCO-Amazonen: weiter, immer weiter! Aufgeben ist und wird für euch ein Fremdwort bleiben, dazu seid ihr charakterlich viel zu gefestigt – da kann euch keine noch so fußballerisch gute Mannschaft das Wasser reichen!

Kommenden Sonntag, den 30.09. um 13.00 Uhr, erwartet unsere Elf eine ganz schwere Auswärtshürde. Gastgeber KIT Sport-Club führt die Liga mit drei Siegen und 14:2 Toren an. Hier gilt es, sich so gut wie möglich zu verkaufen. Unabhängig vom späteren Ergebnis werden dies unsere Girls hundertpro tun! (E.W.)

Abschließend möchten wir unserer Megan ein vorläufiges „Good Bye“ zurufen. Sie hat am vergangenen Sonntag gegen Kirchheim ihr vorerst letztes Spiel mit ihren Kameradinnen bestritten und ist unter der Woche in ihre zweite Heimat England gereist, um dort künftig zu studieren. Liebe Megan, wir wünschen dir alles alles Gute und freuen uns schon jetzt, wenn du als auf deinen Heimaturlauben vorbeischaust. (E.W.)