Sonntag, 04.11.2018:

SV Kickers Büchig - FCO I 5:1 (4:0)

FCO: Tim Becker, Nico Sinibaldi (8. Marvin Wagner), Dragan Novakovic, Marvin Kracker, Maximilian Leist, Luis Neuthardt (64. Julian Fersching), Kilian Lamsfuß, Sandro Böser, Nahed J.Y. Iqtifan, Mohammed R.S. Wadi (78. Alexander Zimmermann), Georgios Chatziemmanouil (82. Jan Bayer). Ersatz: Fabian Fersching.

Torschützen: 1:0 (8.) Dogancay, 2:0 (10.) Doll (Elfmeter), 3:0 (12.) Rothfuß, 4:0 (36.) Rothfuß, 5:0 (68.) Kursunlu, 5:1 (76.) Chatziemmanouil (Elfmeter).

Bedingt auch durch Verletzungspech, vor allem aber durch eigene Unzulänglichkeiten, war nach einer Anfangsphase zum schlichtweg Vergessen, alles nach bereits nur 12 Minuten entschieden. Fängst du dir gegen den souveränen Tabellenführer drei Treffer in der Anfangsviertelstunde, dann kannste in Büchig halt einfach nix holen. Auf unser Team einzuhauen, steht jedoch nicht zur Debatte. Es gibt einfach solche Tage und immerhin hat unser FCO nach dem schnellen 0:3 Charakter bewiesen und allein die zweite Hälfte betrachtet, diese sogar unentschieden gestalten können.

Gegenüber dem 1:1 gegen Rheinsheim veränderte Spielertrainer Fabian Fersching seine Elf auf zwei Positionen. Für den leider länger verletzt ausfallenden Vize-Kapitän Andre Silva begann Luis Neuthardt und für Kapitän Julian Fersching startete Georgios Chatziemmanouil. Unser 21jähriger Hüne Marvin Kracker führte die Elf damit erstmals als Spielführer aufs Feld.

Auf dem schwer bespielbaren und alles andere als rutschfesten Untergrund begannen die aus den ersten elf Spielen mit zehn Siegen und einem Remis dekorierten Gastgeber mit großem Selbstbewusstsein und zogen ihr Vielkontaktspiel auf. Tormöglichkeiten sprangen für Büchig in den ersten sechs Minuten derweil noch nicht heraus. In Minute 7 dann eine für den weiteren Spielverlauf vorentscheidende Szene. Nico Sinibaldi hatte den Ball bereits geschlagen, als er von Linksaußen Dogancay noch unfair attakiert wurde. Gleich zeigte Nico an, dass es für ihn nicht weitergeht. Über die Außenlinie gehulpelt, sprach er die Hiobsbotschaft aus, dass er es im Fuß habe krachen hören. Mit hoher Wahrscheinlichkleit wieder eine schwere Bänderverletzung für Nico, dem wir auch an dieser Stelle gute Besserung wünschen. Nach der letztwöchigen schweren Verletzung von Silva der nächste Ausfall binnen nur acht Tagen, Shit! Trotz gegenüber zuletzt defensiverer Grundausrichtung, war durch die noch andauernde Unterzahl unsere rechte Abwehrseite nun noch entblößter als bereits zuvor; hier hatte es bereits in den Anfangsminuten an defensiver Unterstützung gefehlt. Und prompt fiel über diese Seite das 0:1. Dass dieses ausgerechnet der an Sinibaldis Verletzung beteiligte Dogancay in noch Unterzahl erzielte, war aus Odenheimer Sicht besonders ärgerlich. Nach dem 0:1 dann der Wechsel: Marvin Wagner kam für den zur Halbzeit ins Krankenhaus beförderten Sinibaldi ins Spiel. In der zehnten Minute die nächste unglückliche Situation: bei einer Flanke Büchigs rutschte Luis Neuthardt aus und zog im Fallen reflexartig an seinem Gegenspieler. Der württembergische Schiedsrichter aus Esslingen entschied sofort und korrekterweise auf Elfmeter, den SVK-Kapitän Doll sicher zum 2:0 verwandelte. Und das Unheil nahm seinen weiteren Verlauf: Nur weitere 120 Sekunden später eine gute Kombination der Gastgeber, die final zum aus abseitsverdächtiger Position durch Rothfuß erzielten 3:0 führte. Drei vorentscheidende Gegentreffer binnen nur sechs Minuten … Nach rund 20 Minuten hatte unserer Mannschaft den Anfangsschock einigermaßen verdaut und fand nun zunehmend besser ins Spiel. Dann auch eine erste gefährliche Aktion für unseren FCO in Minute 21, als der aufgerückte Kracker einen Freistoß von Kilian Lamsfuß nur knapp verpasste. In der 28sten dann auch Freistoß für Büchig. SVK-Spielertrainer Göring, für seine gefährlichen Standards bekannt, setzte diesen hauchdünn neben den rechten Pfosten. In der von vielen Zweikämpfen geprägten Begegnung dann wiederum Freistoß auf der Gegenseite. Dieser flog in den Büchiger Strafraum, wo Wadi nach zu kurzer Abwehr nachsetzte und aus dem Gewühl hersaus zum Torabschluss kam. Gleich doppelt abgefälscht rollte das Spielgerät Richtung verwaistes Tor, konnte aber kurz vor Überschreiten der Torlinie noch von einem Büchiger geklärt werden. Eine Minute später überköpfte Chatziemmanouil nach einem auf ihn guten Flugball den herausgeeilten Torhüter, wurde dann aber doch noch abgefangen. Weitere zwei Minuten danach Chatziemmanouil dieses Mal als Flankengeber, leider fand sich in der Mitte kein Abnehmer. In der gleichen Minute setzte Wagner seinen Mitspieler Mohammed R.S. Wadi auf Rechtsaußen ein. Unwiderstehlich drang dieser die Toraußenlinie entlang in den Strafraum ein, scheiterte aber aus spitzem Winkel am SVK-Keeper. Der folgende Eckball fand Kracker in bester Kopfballposition, dieser setzte das Leder aber zwei, drei Meter übers Tor. Unser FCO war endgültig im Spiel angekommen und drauf und dran den zwischenzeitlich verdienten Anschlusstreffer zu erzielen, als plötzlich in dieser Phase eher überraschend das 0:4 fiel. Vor dem eigenen Tor brachte man in dieser Strafraumszene den Ball nicht schnell genug aus der Gefahrenzone und legte stattdessen sogar noch unfreiwillig für Rothfuß auf, der damit keine Mühe hatte, zu seinem zweiten Tagestreffer einzuschieben (36.). Bis auf einen nicht gänzlich ungefährlichen Schuss der Heimmannschaft aus der zweiten Reihe (45+1.) gab es in den letzten Minuten der ersten Hälfte nichts mehr zu notieren.

Zwischenfazit zur Pause: der Tabellenführer und haushohe Meisterschaftsfavorit aus Büchig hatte durch gutes Laufspiel, flüssiges Passspiel und diverse Positionsverschiebungen überzeugt, war aber letztlich eher durch die zu Beginn Odenheimer Unterzahlsituation sowie mindestens zwei krasse Abwehrfehler früh auf die Siegesstraße eingebogen. Die Pausenführung fiel derweil um mindestens ein Tor zu hoch aus, es wäre durchaus auch ein 3:1 denkbar gewesen.

In die zweite Hälfte startete unser Team ganz gut und konnte die ersten gefährlichen Situationen auf der eigenen Habenseite verbuchen. So in Minute 48 ein gefährlicher Freistoß in den Büchiger Strafraum, den zwei FCO-Angreifer nur knapp verfehlten und der schließlich zur Ecke geklärt werden konnte. Diese flog auf den Kopf von Chatziemmanouil, der jedoch das Tor verfehlte. Zwei Minuten später setzte der aufgerückte Wagner aus zentraler Position seinen Mitspieler Wadi auf rechts ein. Mohammed schloss aus spitzem Winkel sofort ab, verfehlte jedoch ebenso das Gehäuse. In der 56. Minute der in Hälfte 2 erste nennenswerte Vorstoß der Gastgeber in den Odenheimer Strafraum und gleich deren Großchance zum nächsten Treffer. FCO-Keeper Tim Becker warf sich jedoch mutig SVK-Torjäger Al-Mouctar entgegen und verhinderte das 0:5. Nach 64 Minuten FCO-Wechsel Nummer 2: J. Fersching kam für Neuthardt ins Spiel, verbunden war dies mit einer nun offensiveren Ausrichtung. In Minute 68 dann eine vom sonst insgesamt nicht schlecht pfeifende Unparteiischen eher lächerliche Freistoßentscheidung pro Büchig. Kursunlu nutzte dieses Geschenk gewitzt aus und überraschte Becker im kurzen Eck: 0:5. Unsere Elf schüttelte diesen neuerlichen Rückschlag schnell weg und kam in den nächsten zwei, drei Minuten zu drei weiteren gefährlichen Vorstößen, u.a. fand eine gute Hereingabe von J. Fersching keinen Abnehmer. Längst war auch noch fehlendes Matchglück hinzugekommen. Eine Randbemerkung zu Minute 73, die sich der Berichterstatter einfach nicht verkneifen kann: Büchigs sonst mit allen Wassern gewaschener Dogancay wurde hier in Form eines taktischen Fouls festgehalten, wofür es zurecht Gelb gab. Sogleich kam die Entschuldigung des Odenheimers, doch Dogancay schlug das „Handshake“ aus. Sei es – wenn überhaupt – deshalb verständlich, weil dieser Spieler im zweiten Durchgang gegen seinen Gegenspieler kaum mehr einen Stich sah, so gehört dies eigentlich doch zum guten Ton auf dem Sportplatz dazu. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass unser Spieler kein vergleichweise Tackling wie Dogancay selbst in Minute 6 gegenüber dem nun länger verletzten Sinibaldi gewählt hatte. Zurück zum Spiel an sich: in der 76. Minute nämlich dann doch der verdiente Anschlusstreffer. Sandro Böser war im Strafraum heftig ausgebremst worden und der Schiri entschied unstrittig auf Elfmeter. Warum der Büchiger für dieses Foulspiel mit Gelb verschont blieb, sollte in einer sonst bunten Begegnung (4 mal Gelb für Büchig, 5 mal Gelb für unseren FCO) das Geheimnis des 12. Manns bleiben. Sei´s drum: Chatziemmanouil entschied das Duell gegen den Torhüter für sich, damit „nur noch“ 5:1. Danach die FCO-Wechsel Nr. 3 und 4: Alexander Zimmermann ersetzte Wadi (78.) und Spielausschussmitglied sowie 2.-Mannschaftskapitän Jan Bayer kam für Chatziemmanouil in die Begegnung (82.). In der 84. Minute stand unser Team ganz dicht vor dem 5:2. Zunächst war der fast schon frei aufs gegnerische Tor zusteuernde J. Fersching unsanft auf den Boden geschickt worden. Nahed J.Y. Iqtifan, der in den zweiten 45 Minuten zu guter Spielform gefunden hatte, trat zum fälligen Freistoß an und chippte diesen butterweich über die Mauer hinweg. Die Kugel dockte am Innenpfosten an und rollte die Torlinie entlang, ehe sie geklärt werden konnte. Echt schade, diese starke Aktion Iqtifans hätte ganz klar einen Treffer verdient gehabt. Auf der Gegenseite in der 86sten dafür fast noch das dann aber auch wirklich des Pech zu vielen 1:6. Al-Mouctar war zentral durchgebrochen und kam frei vor Becker zum Abschluss. Anstelle einfach zu seinem neunten Saisontreffer einzuschieben und somit mit unserem Wadi in der Torjägerliste gleichzuziehen, überkam ihn jedoch der Übermut und er wollte ein „besonderes“ Tor erzielen. Dies misslang und der Büchiger Torjäger jagte den Ball weit übers FCO-Tor und sorgte stattdessen bei den dahinterstehenden Bäumen für „besonders“ starken Laubfall. Vier Minuten später pfiff der Unparteiische pünktlich ab.

Glückwunsch an die aus bisheriger Erfahrung Kreisligaübermannschaft aus Büchig zum nächsten Dreier, durch den sich das Team von Spielertrainer Göring nun bereits um acht Punkte von den Verfolgern hat absetzen können. Unaufhaltsam steuert man einer Rückkehr in die Landesliga entgegen. Für unser Team gilt es, dieses Match schnell ad acta zu legen und sich auf die nächsten nicht minder schweren Aufgaben zu konzentrieren, beginnend am kommenden Sonntag, den 11.11. um 14.30 Uhr mit dem Heimduell gegen den FC Karlsdorf. Viel mehr als die heutige Niederlage schmerzt die binnen nur acht Tagen zweite schwere Verletzung eines FCO-Akteurs. (E.W.)