Sonntag, 07.10.2018:

FC Flehingen - FCO I 4:2 (1:2)

FCO: Tim Becker, Marvin Wagner, Marvin Kracker, Maximilian Leist (79. Dragan Novakovic), Nico Sinibaldi, Kilian Lamsfuß, Sandro Böser (70. Julian Fersching), Andre Silva, Nahed J.Y. Iqtifan (70. Tzino Mezini), Mohammed R.S. Wadi (87. Alexander Zimmermann), Georgios Chatziemmanouil. Ersatz: Dennis Braun (ETW), Fabian Fersching, Luis Neuthardt.

Torschützen: 0:1 (15.) Wadi, 0:2 (24.) Iqtifan, 1:2 (37.) Forster, 2:2, 3:2, 4:2 (54., 67., 86.) Öztürk.

Vorabfazit: Das hochklassige Kreisligaspiel in Flehingen hätte keinen Verlierer verdient gehabt. Letztendlich traf es doch unser Team, das zum einen großes Pech hatte (u.a. zwei Lattentreffer, mindestens ein Abseitsgegentreffer), zum anderen aber auch defensiv nicht kompakt genug stand und so eine 2:0-Führung noch einbüßte.

Gegenüber dem 7:1-Sieg gegen Zeutern acht Tage zuvor veränderte Spielertrainer Fabian Fersching seine Elf auf zwei Positionen: anstelle von Julian Fersching begann Georgios Chatziemmanouil und für Luis Neuthardt kehrte Andre Silva zurück, der anstelle von J. Fersching auch gleich die Kapitänsbinde überstreifte. Da auch Ersatzkeeper Dennis Braun und Alexander Zimmermann wieder zur Verfügung standen, war die Ersatzbank mit sieben Mann so gut besetzt wie schon lange nicht mehr.

Der Landesligaabsteiger und Meisterschaftsmitfavorit aus Flehingen entfachte vom Anpfiff weg ein hohes Tempo und kam bereits in Minute 4 zu seiner ersten guten Möglichkeit. Geschickt in den Rücken der FCO-Abwehr gespielt, stand ein FCF-Angreifer plötzlich frei vor FCO-Keeper Tim Becker, der sich jedoch hellwach zeigte und dem Stürmer den Zahn zog. Zwei Minuten später ein weiterer guter Flugball der Heimmannschaft in die Spitze mit anschließendem Lupfer übers Tor. In der Folge konnte sich unsere Defensive auf die quirligen FCF-Angreifer besser einstellen. Obwohl Flehingen weiter Druck machte, ließ man so vorerst keine weiteren Torabschlüsse mehr zu. In der 15. Minute dafür die erste echte FCO-Offensivaktion, die – siehe da – auch prompt zur Führung führte: Sandro Böser gewann im Mittelfeld einen wichtigen Zweikampf und setzte den in gute Position laufenden Mohammed R.S. Wadi ein. Dieser stellte seine hohe Qualität unter Beweis, ließ Flehingens Landesligaerfahrenen Verteidiger ins Leere laufen und schlenzte den Ball sehenswert ins lange Toreck. Diese Führung verlieh sichtbar Sicherheit, auch wenn zunächst Flehingen zur nächsten Torchance kam, als ein eigentlich bereits geklärter Ball unglücklicherweise wie ein Boomerang wieder zurückkam und so einem Flehinger halblinks aus spitzem Winkel die Einschusschance eröffnete. Wieder war Becker zur Stelle und wehrte nicht nur stark ab sondern holte auch noch einen Abstoß raus (17.). Auf der Gegenseite wurde der Freilauf von Chatziemmanouil wegen Abseits zurückgepfiffen (20.). Manch auf der Höhe stehender Zuschauer sah dies anders, vertrauen wir jedoch hier auf die guten Augen des Schiedsrichtergespanns. In einer wahrlich munteren Begegnung eine Minute später wieder die Gastgeber: über rechts war ein Flehinger durchgebrochen und prüfte erneut Becker, der sich wiederum auf seinem Posten zeigte. In der 24sten dann eine starke Balleroberung von Marvin Wagner im Mittelfeld mit sofortiger Weiterleitung auf Wadi. Der zog einige Meter an und flankte dann toll in den Strafraum. Nahed J.Y. Iqtifan kam herangerauscht und verwandelte mit einem schönen Kopfballaufsetzer ins lange Toreck zum 0:2. Unsere Mannschaft strotzte nun nur so vor Selbstbewusstsein und war in der Folge dem dritten Treffer näher als die Flehinger dem Anschlusstor. So in Minute 27 als der Heimtorhüter zunächst eine Flanke zu kurz abwehrte, dann aber den Schuss von Böser von der Strafraumgrenze aus mit einer Glanzparade zur Ecke lenkte. Oder in der 30. Minute, als Silva einen gefährlichen Freistoß vom Stapel ließ und der Schlussmann alles aufbringen musste, um per Faustabwehr zu klären. In dieser Phase hatte unser Team die Heimmannschaft im Griff, wurde ob dieser Tatsache dann aber in der 37. Minute leider unnötig fahrlässig. Kollektiv leistete man zu wenig Gegenwehr, sodass ein Flehinger seinen starken Kapitän Forster bedienen konnte. Der überlupfte Becker und verkürzte zum 1:2. Erwarteten die Heimfans, dass ihre Mannschaft durch diesen Anschlusstreffer noch vor der Pause neuen Aufwind bekommt, so sahen sich diese getäuscht. Vielmehr war es nämlich unser FCO, der zu zwei weiteren guten Möglichkeiten kam: 44.) Nach toller Balleroberung im Mittelfeld setzte Böser den gut einlaufenden Chatziemmanouil ein, der mit seinem Schuss aus halbrechter Position das Tor nur um Haaresbreite verfehlte. 45.) Chatziemmanouil auf Iqtifan, doch der Torhüter konnte parieren.

Hatte es unser Team anfangs gerade auch Keeper Becker zu verdanken, dass es nicht in Rückstand geriet, so hatte es spätestens nach der 2:0-Führung das Spiel im Griff, um sich dann doch den unnötigen Anschlusstreffer einzufangen. Unterm Strich durfte der Ein-Tore-Vorsprung pro Odenheim zur Pause aber als leistungsgerecht bezeichnet werden. Dass drei Punkte oder auch nur einer derweil noch lange nicht unter Dach und Fach sind, war allen klar, hatte Flehingen sich doch bereits in Hälfte 1 zumindest über Teilstrecken als richtig gute Mannschaft präsentiert. Immerhin machte zu diesem Zeitpunkt auch noch die bis dato richtig gute Spielleitung des Unparteiischen Mut, dass zumindest in dieser Hinsicht dieses Mal keine Ungerechtigkeiten aufkommen mögen.

Die Flehinger kamen erwartungsgemäß offensivausgerichtet aus der Kabine und besaßen zu Beginn der zweiten Spielhälfte ein klares Plus an Ballbesitz. Chancen konnten sie sich aber zunächst keine erspielen. So musste für diese in der 54. Minute ein Fehler in der FCO-Defensive herhalten: ein Klärungsversuch aus dem eigenen Strafraum geriet nicht nur zu kurz, sondern auch noch ausgerechnet direkt auf den an der Strafraumgrenze lauernden Öztürk. Der fackelte nicht lange und schoss unhaltbar zum 2:2 ein. Die längst hochklassige Begegnung nahm ihre Fortsetzung und die Zuschauer erlebten zwei Teams, von denen jedes den Sieg wollte. Die große Chance zur erneuten Führung besaß dabei unser FCO in Minute 60: Silva hatte eine Ecke exakt auf den Kopf von Chatziemmanouil geschlagen und dieser mustergültig zum Kopfball angesetzt. Leider klatschte das Spielgerät gegen das Lattenkreuz. Eine Minute später eine weitere knifflige Abseitsentscheidung, als gleich zwei FCO-Angreifer in vielversprechender Position zurückgepfiffen wurden. Obwohl die Unparteiischen hier falsch lagen, wollen wir auch diese Entscheidung nicht weiter kritisieren. Zwei Minuten später mal wieder die Heimmannschaft mit einem Kopfball, der Becker jedoch vor keine Probleme stellte. Auf der Gegenseite prüfte Silva den FCF-Schlussmann, der im Nachfassen das Leder festhalten konnte (65.). Unsere Elf hatte den Gegner längst wieder im Griff, ließ sich dann aber in der 67sten eiskalt auskontern. Die Hereingabe von links vollendete wiederum Öztürk zum 3:2. Odenheimer Zuschauer auf Spielhöhe kritisierten lautstark die Anerkennung des Treffers, soll dieser doch aus einer Abseitsstellung erzielt worden sein. Zwei Mal hatte unser Team Pech gehabt, als jeweils im Zweifel zu seinen Lasten auf Abseits entschieden worden war, umgekehrt hatten die Gastgeber hier entscheidendes Glück. Die zuvor so erstklassige Schiedsrichterleistung begann weiter zu bröckeln, auch weil unser Angreifer Wadi vor der kompromisslosen Verteidigung seines Gegenspielers zu wenig geschützt wurde. Nch 70 Minuten brachte Spielertrainer F. Fersching neue Offensivkraft ins Spiel: Tzino „Kosta“ Mezini ersetzte Iqtifan und J. Fersching kam für Böser. Unsere Mannschaft besaß mehr Ballbesitz und drückte auf den Ausgleich. Flehingen verlagerte sich stattdessen aufs Kontern, so auch in Minute 78, als Becker sein Team per Fußabwehr im Spiel hielt. Im direkten Gegenzug ein richtig starker Angriff unserer Mannen mit finaler Flanke von Mezini in den Strafraum. Chatziemmanouil stand dort völlig frei, verfehlte aber leider ganz knapp die gute Hereingabe. Das hätte es sein können … Kurz darauf Wechsel Nummer 3: Dragan Novakovic ersetzte den angeschlagenen Maximilian Leist. Unser Team versuchte weiterhin alles, schlug sich dann aber in der 86. Minute endgültig selbst, als ein katastrophales Verstolpern des „letzten Mannes“ zwei Flehingern den Freilauf aufs Tor ermöglichte. Forster legte quer zu Öztürk, der sich danach als Hattricktorschütze feiern lassen konnte. Dass dieser sich auch hier zumindest in stark abseitsverdächtiger Position befand, sei nur am Rande erwähnt, denn dieses entscheidende 2:4 hatte man sich selbst zuzuschreiben. In der 87sten kam noch Zimmermann für Wadi ins Spiel und wurde zwei Minuten später in Rechtsaußenposition gefoult. Silva zirkelte den fälligen Freistoss sehenswert aufs Tor, doch der FCF-Torhüter lenkte den Ball mit den Fingerspitzen noch ans Lattenkreuz. Der zweite Odenheimer Alu-Treffer an diesem Tage, es sollte einfach nicht sein. Auch die nachfolgende Ecke versprühte Gefahr, Marvin Kracker konnte seiner artistischen Einlage jedoch nicht den nötigen Druck verleihen, sodass der gegnerische Torhüter erneut Sieger blieb. Trotz in Hälfte 2 drei Toren und einigen Unterbrechungen pfiff der Unparteiische auf die Sekunde genau ab.

Schade, in einer richtig starken Begegnung hätte unsere Elf heute zumindest ein Remis verdient gehabt. Einerseits war sie nicht vom Glück verfolgt, andererseits hätte man aber spätestens nach dem 2:0 aber auch kompromissloser in der Defensive stehen müssen. So musste man trotz richtig guter Leistung mit leeren Händen die Heimreise antreten und steht im Hinblick auf die nächsten Spiele nun unter größerem Druck als erwünscht. (E.W.)