12. SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

Sonntag, 05.11.2017:

VfR Rheinsheim - FC Odenheim I 4:3 (0:1)

FCO: Timo Staudacker, Marvin Wagner (60. Nico Sinibaldi), Dragan Novakovic, Marvin Kracker, Andre Silva, Fabian Fersching (76. Sven Krauth), Maximilian Leist, Nils Götz, Lars Stindl, Julian Beer, Julian Fersching. Ersatz: Jan Bayer, Abdulrahman Alzrir.

Torschützen: 0:1 (19.) Beer (Elfmeter), 0:2 (50.) Beer, 1:2 (54.) Marek, 2:2 (59.), 3:2 (64.) Meral, 3:3 (66.) Eigentor, 4:3 (78.) Sahiti.

Die Begegnung zunächst im Stenogramm: 2:0-Führung – fußballerisch klar besser als der Gegner – von diesem ließen sich in der Folge Mannschaft und Schiri den Schneid abkaufen – 3:4-Niederlage – Big Points verpasst!

Zum Personal: Spielertrainer Fabian Fersching musste auf den im letzten Spiel unberechtigt mit Gelb-Rot bestraften Sandro Böser verzichten und Alexander Zimmermann muss fortan nach einem Handgelenksbruch passen (Gute Besserung!). Dafür kehrte Dragan Novakovic nach abgesessener Rot-Sperre in die Innenverteidigung zurück. Maximilian Leist rückte von dort auf die 6er-Position vor und Nils Götz von der Mittelfeldzentrale ins rechte Mittelfeld.

Unsere Mannschaft war von Beginn an richtig gut im Spiel und bestimmte dieses deutlich. In Minute 9 die erste ganz dicke Möglichkeit, als Julian Beer drei Gegenspielern davonlief, dann aber aus 16 Metern knapp über das Gehäuse abschloss. Zwei Minuten später ein weiterer guter Angriff: F. Fersching auf Bruder und Kapitän Julian Fersching – Flanke, doch der Keeper fing den Ball knapp vor dem einschussbereiten Götz ab. Wiederum nur 120 Sekunden später Ecke Andre Silva auf den Kopf von Lars Stindl; nur knapp zischte das Leder über die Torlatte. In der 19. Minute wieder der FCO: Balleroberung Stindl, gute Kombination und Zuspiel in die Strafraumzentrale auf J. Fersching, wo dieser zu Fall gebracht wurde. Unstrittig Elfmeter, den Beer sicher zur verdienten Führung verwandelte. Die Hausherren konnten zunächst nur in Minute 23 etwas Gefahr versprühen, als unsere Deckung nach einem Eckball nicht gleich den Ball aus der Gefahrenzone befördern konnte. Auf der anderen Seite zeigte sich Rheinsheims Abwehr immer wieder verwundbar, so auch in Minute 25, als Stindl gut Götz eingesetzt hatte, dieser aus spitzem Winkel jedoch am Keeper scheiterte. Nach einer halben Stunde konnte sich der VfR mehr Ballbesitz erarbeiten, ohne jedoch die Odenheimer Defensive gefährden zu können. Die besseren Offensivakzente setzte weiterhin unser Team, insbesondere in Minute 33, als nach einem überragenden Spielzug mit mehrfachem Direktspiel J. Fersching auf Stindl passte, dieser aber in guter Schussposition leider ausrutschte. Die erste echte Torchance für die Gastgeber war erst in Minute 39 zu notieren, als Kreisligatorjäger Graf aus der Drehung abgeschlossen hatte, FCO-Schlussmann Timo Staudacker sich jedoch auf dem Posten zeigte. In der 41ten wiederum unsere Mannschaft in der Vorwärtsbewegung; anstelle hier vielleicht besser selbst abzuschließen, entschied sich der starke Beer dieses Mal jedoch für ein Zuspiel, das dann leider verpuffte. Rheinsheim kam in der 42. Minute nur noch nach einer Ecke zu einer Kopfballchance. Mit einer hochverdienten 1:0-Führung ging es in die Pause.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigte sich unsere Defensive erstmals unsortiert, was dem VfR die dicke Möglichkeit zum Ausgleich eröffnete: in eine Hereingabe von rechts rutschte ein Angreifer, vermochte es jedoch nicht, das Spielgerät aus der Kurzdistanz über die Linie zu drücken (49.). Obacht war ab sofort angezeigt, würden die Gastgeber doch mit Bestimmtheit nun mehr in ihre Offensive investieren. Umso wichtiger, weiterhin selbst nach vorne zu spielen. Und tatsächlich: nur eine Minute später erkämpfte sich Leist im Mittelfeld das Leder und setzte Beer ein. Dessen Hereingabe konnte der VfR-Keeper knapp vor Götz zur Ecke klären. Diese wurde von Rheinsheim abgewehrt, direkt vor die Füße von Beer. Toll zementierte dieser den Ball aus 18 Metern zum 2:0 ins Netz. Ganz wichtig, nun waren alle Weichen für einen Auswärtsdreier gestellt, der unserem Team sowas von gut tun würde. Zwei Minuten später aber zunächst Glück, als die nun wütenden Rheinsheimer nach einer Rechtsflanke zu einem Kopfball aus der Kurzdistanz kamen. Staudacker bewahrte sein Team jedoch mit einem Reflex im Verbund mit dem Pfosten vor dem Anschlusstreffer. Nicht nur in dieser Szene reklamierten die VfR´ler vehement Tor (obwohl der Ball deutlich nicht im selbigen gewesen war), überhaupt protestieren sie nun bei jeder Aktion. Große Hektik kam dadurch auf, von der sich unser großenteil junges Team zunehmend anstecken ließ. Rheinsheim holte nun Freistoß um Freistoß heraus. Ein solcher wurde in Minute 54 zu kurz abgewehrt und Staudacker war gegen den verdeckten Abschluss von der Strafraumgrenze machtlos: 1:2. In der 59ten wieder Freistoß für die Heimmannschaft und dieser mehr als nur schmeichelhaft – der bis dato so souverän leitende Unparteiische gab fortan nicht nur hier keine gute Figur mehr ab. Rheinsheim wurde auch noch „belohnt“ und der Freistoß landete zum 2:2 im Tornetz. Nicht verhehlen darf man jedoch auch die starke Ausführung dieses Standards. Unmittelbar danach musste auch noch der angeschlagene Marvin Wagner passen und wurde durch Nico Sinibaldi ersetzt. Die Gastgeber waren nun richtig beflügelt, während unser Team sichtlich angeschlagen wirkte. Bereits in Minute 63 die nächste Möglichkeit für das Heimteam, zum Glück fand sich nach einer Linksflanke kein Abnehmer. Nur kurzes Durchatmen, denn nur sechzig Sekunden später setzte ein FCO-Defensivmann an der Außenlinie zur Grätsche an, anstelle den Gegner zu stellen. Diese misslang, in der Folge wurde der Ball zurückgelegt und zappelte zum 2:3 im Netz. Binnen nur zehn Minuten lag man nach zuvor sicher erscheinender 2:0-Führung plötzlich mit 2:3 zurück, was ein Mist! Umso ärgerlicher vor dem Hintergrund, dass man den Gegner zuvor klar beherrscht hatte. Bemerkenswert jedoch, wie unser Team sich nur kurz schüttelte und nun selbst auf den Ausgleich drängte. Schon eine Minute später die dicke Möglichkeit, als Silva geflankt hatte und der Keeper den Ball vor die Füße von Götz klatschte. Aus kürzester Distanz schoss unser 20jähriger jedoch Rheinsheims Nummer 1 an, nur Ecke. Nur eine Zeigerumdrehung später dann aber doch das 3:3. Wieder einmal Beer war vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht, doch der Schlussmann blieb zunächst im Eins-gegen-Eins Sieger. Das Leder prallte jedoch zurück und fand über den Umweg eines wohl Rheinsheimer Spielers den Weg ins Tor. Ein wahres Spektakel für die Zuschauer, die sich spätestens jetzt an die Vorsaison erinnert fühlten, als unser FCO mit 5:4 hatte gewinnen können. In den folgenden Minuten besaß unsere Elf wieder Oberwasser, die nächste Möglichkeit war jedoch dem Gegner in der 75. Minute zuzuschreiben; zum Glück verpassten dessen Angreifer eine Hereingabe von rechts. Dann in der 78ten Eckball für den VfR und das Ärgernis des Spiels überhaupt: trotz klaren Größenvorteilen stellte unsere komplette Elf jegliche Gegenwehr ein und ließ Sahiti völlig ungehindert zum 4:3 einköpfen. Das darf nicht passieren! Unser Team gab jedoch nicht auf und versuchte alles, um wieder zurückzuschlagen, so wurde in den letzten Minuten auch Innenverteidiger Marvin Kracker nach vorne gezogen. Außer einem übers Tor gehenden Kopfball von Novakovic nach einer Ecke kam man jedoch zunächst zu keiner Torchance. Stattdessen in der 86ten beinahe das 2:4 nach einem Konter, doch Staudacker hielt uns im Spiel. Mit zunehmender Spielzeit war es nun natürlich ein äußerst schweres Unterfangen, noch zumindest einen Zähler mitzunehmen. Hoffnung gab die Tatsache, dass nach sechs (!) Toren in Hälfte 2 und diversen Unterbrechungen nach Rheinsheimer Verletzungspausen eine stattliche Nachspielzeit zu erwarten war. Die 90. Minute war gerade abgelaufen und man war auf die Anzeige des Schiedsrichters gespannt, wie lange nun tatsächlich nachgespielt werden würde … Plötzlich ein Pfiff des Mannes in Gelb = Schlusspfiff. Null komma null Overtime – da bleibt einem die Spucke weg!

Zum Einen war man in den zweiten 45 Minuten – sagen wir es mal so – nicht gerade vom Schiri-Glück gesegnet (einmal mehr … wann mag unser FCO hier endlich mit zumindest mal Gerechtigkeit gesegnet sein …), zum Anderen aber hat man sich diese Niederlage zum Großteil selbst zuzuschreiben: In der aufkommenden Hektik fehlte vielen die Erfahrung und eine ordnende Hand, die hier für Ruhe hätte sorgen müssen. Unsere Offensive stand zuletzt häufig in der Kritik, heute nun überzeugte diese mit u.a. Beer und dem viele wichtige Zweikämpfe gewinnenden J. Fersching. Dafür patzte dieses Mal leider unsere Defensive. Folge ist es, dass man einen Sprung auf bis zu Platz 11 mit Anschluss an die Plätze 8ff. verpasste und sich stattdessen weiterhin tief im Tabellenkeller wiederfindet. Der drittletzte Tabellenplatz 14 steht zu Buche, punktgleich (9) und mit der gleichen Tordifferenz wie Bretten-Bezwinger Rinklingen und nur zwei Zähler vor Schlusslicht FC Weiher. Diesen wird man nun zum nächsten Heimspiel und damit einem echten „Kellerkracher“ erwarten. (E.W.)