11. SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

Sonntag, 29.10.2017:

FC Odenheim I - FV Ubstadt 1:0 (1:0)

FCO: Timo Staudacker, Marvin Wagner, Maximilian Leist, Marvin Kracker, Andre Silva, Fabian Fersching (60. Nico Sinibaldi), Nils Götz, Lars Stindl (67. Sven Krauth), Sandro Böser, Julian Beer (90+2. Abdulrahman Alzrir), Julian Fersching. Ersatz: Alexander Zimmermann.

Torschützen: 1:0 (18.) Beer.

Gelb-Rote Karten: Böser (86.) / Ze Mbezele (60.)

Rote Karte: - / Gaus (90+1.)

Als mitfiebernder Fan war man nach nervenaufreibenden 96 Minuten fast schon genauso ausgelaugt wie alle Mann auf dem Feld, die in einer hartumkämpften Begegnung bis und über ihre Grenzen hinausgegangen waren. Letztendlich fand das Spiel ein aus FCO-Sicht gutes Ende: der dritte Saisonsieg ist unter Dach und Fach und endlich konnte sich unser Team für den bereits in den letzten Spielen betriebenen großen Aufwand belohnen. Verbunden ist dies mit einem Sprung auf Tabellenplatz 14, mit Schlagdistanz auf zumindest Platz 11.

Während auch die Gäste Ausfälle zu beklagen hatten, musste Odenheim nochmals auf den gesperrten Dragan Novakovic verzichten; dafür kehrte Marvin Kracker nach überstandener Kopfverletzung ins Team zurück und besetzte zusammen mit Maximilian Leist die Innenverteidigung. Nils Götz rückte ins Mittelfeld vor. Unsere Mannschaft fand gut ins Spiel und kam zu ersten guten bis sehr guten Möglichkeiten: Zunächst köpfte Kracker nach einem Freistoß knapp übers linke Toreck (7.), ehe sich Julian Fersching zentral durchtankte und frei auf´s Tor zusteuerte, aber über selbiges verzog (9.). Nach etwas mehr als zehn Minuten konnten die Gäste das Spiel ausgeglichen gestalten. In dieser Phase umso wichtiger das 1:0 und äußerst sehenswert dazu: endlich einmal fasste sich ein Angreifer das Herz abzuziehen, sprich Julian Beer ließ mit einem 25-Meter-Hammer dem Ubstädter Ersatzkeeper keine Chance. Das Spiel wurde zunehmend umkämpfter, aber nie wirklich unfair – dennoch jeweils einmal Gelb auf beiden Seiten (18./20.). Ubstadt investierte viel in das eigene Offensivspiel, die nächste große Möglichkeit bot sich jedoch unserem FCO, leider blieb J. Fersching am Torhüter hängen (22.). In der 25. Minute dann auch die erste Chance für die Gäste: der Ex-Odenheimer Artin legte sich nach einem eher unnötig verursachten Freistoß das Leder zurecht und zirkelte es auf die Oberkante der Latte. Auf der Gegenseite zielte J. Fersching nach zuvor gutem Dribbling leider wieder zu hoch (36.). Danach zwei weitere Gelbe Karten für Ubstadt (38./41.), von denen sich eine später noch auswirken sollte. Drei Minuten vor der Pause eine erneut starke Offensivaktion der Heimmannschaft, doch Ubstadts guter Keeper parierte stark den Abschluss von einmal mehr J. Fersching. Der aufgerückte Kracker chippte den Abpraller über den Torhüter hinweg ins Tor, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Ubstadt hatte im ersten Durchgang zwar mindestens genauso viel Ballbesitz wie unser Team, welches angesichts von 6:1 Torchancen jedoch noch höher hätte führen können, eher müssen.

Der in Hälfte 2 in der Zweikampfbewertung noch mehr geforderte Schiedsrichter hatte noch nicht lange zum zweiten Spielabschnitt angepfiffen, als der FVU zur großen Chance auf den Ausgleich kam: zunächst Pfosten und dann im Nachschuss aus leider nicht geahndeter Abseitsstellung weit über´s Gehäuse. Im American Football hätte dies zu einem Field-Goal gereicht, hier bleib es zum Odenheimer Glück jedoch ertragslos. Beinahe wäre diese Minute zum doppelten Glück für den FCO geraten, denn im direkten Gegenstoß kam der vor allem in der ersten Stunde stark aufspielende 19jährige Sandro Böser, sehr gut eingesetzt von Beer, zum Freilauf auf das gegnerische Tor. Das wichtige 2:0? Leider nein, um Zentimeter zischte das Leder links am Tor vorbei. In der 57ten wiederum auf der anderen Seite die Ubstädter: Kracker lenkte einen Schuss ans Außengebälk und nach der folgenden Ecke fehlte einem Gästeangreifer zum Glück die nötige Sprungkraft, um eine gute Flanke zu verwerten. In der 60. Minute dann ein weiteres Plus für unsere Elf, als Gästeabwehrspieler Ze Mbezele nach Gelb in Minute 41, nun eher umstritten den Gelben als auch Roten Karton gezeigt bekam. In nun Überzahl nur zwei Minuten später die große Chance, um den Gästen einen weiteren Rückschlag zuzufügen. In guter Position scheiterte J. Fersching jedoch zunächst am Torhüter und setzte den Nachschuss weit über das leere Tor. Der FVU wurde in Unterzahl gar offensiver und fand immer wieder in der Zentrale gute Anspielstationen, dessen Angreifer ließen sich jeweils geschickt zurückfallen. Außer einem Kopfball, der FCO-Zerberus Timo Staudacker jedoch keine Probleme bereitete (65.), kamen sie zunächst zu keiner weiteren nennenswerten Torchance. Dafür fünf Minuten später das nächste ganz dicke Ding für unseren FCO. Schön herausgespielt von Marvin Wagner und dem eingewechselten Sven Krauth kam J. Fersching in sehr gute Schussposition aber leider nicht zum Abschluss. In Minute 77 dann eine dicke Möglichkeit für die Gäste, als der Ex-Odenheimer Mezini zentral aus 20 Metern abgezogen hatte. Routinier Staudacker bewahrte sein Team jedoch mit einer Glanzparade vor dem Ausgleich. Gefahr auch nach der folgenden Ecke, als wieder Mezini knapp das Tor verfehlte. In den Minuten 79 und 81 die nächsten 100prozentigen Einschussmöglichkeiten für Odenheim. Zunächst angelte sich Krauth stark das Leder und lief frei auf´s Tor zu, scheiterte aber am besten Ubstädter, dem Torsteher. 120 Sekunden danach wieder eine dicke Kontermöglichkeit: Krauth legte für Beer auf, der jedoch zu lange zögerte und so ebenso am Keeper scheiterte. Es war zum Haare raufen, längst hätte man dieses Spiel entscheiden müssen … So blieb Ubstadt stets gefährlich, wie in der 82ten nach einer Ecke (Kopfball knapp drüber) und sechzig Sekunden später nach gutem Diagonalpass mit einem fulminanten Abschluss durch den dritten Ex-Odenheimer Winter knapp über´s Tor. Es ging rauf und runter und Krauth scheiterte nach 4:3-Überzahl einmal mehr an Ubstadts Nummer 1. Der nächste Aufritt des Unparteiischen dann in der 86. Minute: an der Seitenlinie Foul an Böser? Nein, Gelb wegen wohl Handspiel beim Fallen auf den Ball. In der Folge schuppste Mezini Böser um. Gelb für den Ubstädter? Nein, Gelb-Rot für Böser. Unverständlich und bitter für den starken Böser, aber insoweit wohl ausgleichende Gerechtigkeit, war doch auch das Gelb-Rot in Minute 60 für Ubstadt überzogen gewesen. Nun also zahlenmäßig wieder ausgeglichen (10 gegen 10), zumindest kurzzeitig ... Ubstadt wartete zunächst mit einer weiteren Möglichkeit auf (89. abgefälscht knapp links vorbei), dezimierte sich dann aber erneut: Rot für Gaus nach Notbremse gegen Beer (90+1.). Der Schiedsrichter hatte drei Minuten Nachspielzeit angezeigt, ließ dann aber tatsächlich sechs (!) Minuten nachspielen. Hier kam Ubstadt in der 90+4ten zu einer weiteren Chance (wieder abgefälscht am Tor vorbei), Odenheim selbst jedoch zur 1000%igen zur endgültigen Entscheidung: gegen die inklusive Torhüter aufgerückte Ubstädter Mannschaft kam man zum Ballgewinn und damit der Aussicht, gleich zu dritt (!) ab der Mittellinie ungehindert auf´s gegnerische Tor zuzulaufen. Leider aber agierte der eingewechselte Abdulrahman Alzrir viel zu überhastet und versuchte aus über 60 Metern den Torabschluss (90+5.). Zum Glück rächte sich dieser Fehlschuss nicht mehr und eine Minute später ließ der Schiedsrichter den längst überfälligen Schlusspfiff erschallen. Durchatmen! Erreicht ist noch nichts, der ganz große Druck jedoch zunächst etwas raus. Könnte man nun die kommende Auswärtsreise nach Rheinsheim mit einem oder mehr Punkten veredeln, wäre ein großer Zwischenschritt getan. (E.W.)