Sonntag, 06.05.2018:

FCO I - VfB Bretten 1:5 (0:3)

FCO: Dennis Braun, Marvin Wagner, Maximilian Leist, Marvin Kracker, Nico Sinibaldi, Dragan Novakovic (73. Fabian Fersching), Nils Götz (64. Sandro Böser), Marco Köhler, Andre Silva (83. Jan Bayer), Julian Beer (79. Julian Fersching), Sven Krauth.

Torschützen: 0:1 (11.) Egle, 0:2 (30.) Ngalene Ngami, 0:3 (37.) Egle, 0:4 (48.) Habl, 1:4 (78.) Beer, 1:5 (90.) Campo.

Im fünften Spiel binnen nur 15 Tagen merkte man, dass die derzeitigen „Englischen Wochen“ den Spielern unseres knappen Kaders physisch und psychisch zusetzen. Im Spiel von zwei der vier jüngsten Kreisligateams präsentierte sich der mehr denn je am Aufstieg in die Landesliga schnuppernde Gast als an diesem Tag bisher stärkster Saisonwidersacher des FCO. Diese Begegnung, in der man zu jeder Zeit chancenlos war, gilt es schnell abzuhaken und die Kräfte für die restlichen fünf Saisonbegegnungen neu zu bündeln.

Gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Rinklingen „unter der Woche“ veränderte Spielertrainer Fabian Fersching seine Anfangsformation drei Mal: Nico Sinibaldi sowie die erst vor einigen Tagen widergenesenen Marco Köhler und Julian Beer rückten ins Team. F. Fersching selbst, Kapitän Julian Fersching und Sandro Böser wurden Verschnaufpausen verordnet. Damit waren auch verschiedene Positionsveränderungen verbunden.

Der Zauber der zuletzt gelb-roten „Glückstrikots“ (Siege über Kronau und Bretten) war dieses Mal schnell verflogen. Ganz anders als im Hinspiel, als sich unsere Mannschaft trotz der 0:2-Niederlage mit Bretten lange Zeit auf Augenhöhe bewegt hatte, traten die Gäste dieses Mal von Beginn an noch weitaus stärker auf als befürchtet. In Minute 4 ein erster Nachweis der Brettener Stärken: nach einem Odenheimer Ballverlust schalteten die jungen VfB´ler blitzschnell um und kamen so zügig in der gegnerischen Strafraum. Schuss 1 wurde geblockt und Schuss 2 aus leider nicht geahndeter Abseitsstellung parierte FCO-Keeper Dennis Braun stark zur Ecke. Die Gefahr war damit noch nicht gebannt, denn gerade Standards sollten in der Folge immer wieder zu einer großen Brettener Waffe werden. So gleich dieser Eckball, den der sich im Odenheimer Strafraum eigentlich immer durchsetzende VfB-Kapitän und Ex-Oberligaspieler Yannick Ngalene Ngami per Kopf aus der Kurzdistanz nur ganz knapp am Tor vorbeiköpfte. Bretten überbrückte problemlos unsere Mittelfeldreihe und stellte unsere Viererkette immer wieder vor schwere Aufgaben. In Minute 11 erneut ein schneller Angriff: ein zentraler Verteidiger rückte nicht entschlossen genug zum Angreifer hin, der so auf die andere Strafraumseite verlagern konnte. Brettens Torjäger Egle zeigte seine individuelle Klasse, packte eine starke Finte aus und schoss zur Brettener 1:0-Führung ein. 15 Minuten dauerte es, bis unsere heute von Anfang an nicht frisch genug wirkende Mannschaft zu einem ersten Angriff kam. Eine Flanke fand jedoch keinen Abnehmer, wie auch die folgende Ecke. Dennoch zeigten beide Aktionen, dass die zweitstärkste Ligadefensive durchaus verwundbar sein könnte. Viel zu selten konnte unsere Mannschaft dies jedoch auf die Probe stellen. Sechzig Sekunden später auf der Gegenseite nach einem Freistoß die Schusschance aus ca. 18 Metern Torentfernung – knapp übers FC-Tor. In der 26. Minute eine Einzelaktion von Rechtsverteidiger Marvin Wagner, der sich über rechts durchtankte. Sein Flankenversuch geriet zum ersten „Torschuss“ für unsere Mannschaft, leider rechts am Tor vorbei. Auf der anderen Seite wieder eine Ecke für die Gäste: Der bullige VfB-Kapitän Ngalene Ngami musste noch nicht einmal seine körperlichen Vorteile ausspielen, locker leicht löste er sich von seinem Aufpasser und köpfte zum 0:2 ein (30.). Fünf Minuten später der nächste gefährliche VfB-Eckball und wieder Ngalene Ngami, dieses Mal per Fuß knapp rechts am FCO-Tor vorbei. Zwei Minuten später gar das 0:3. Hatte man gehofft, dass unsere Mannen aus dem 0:1-Gegentor gegen Hambrücken vor 14 Tagen gelernt hatten, so wurde man insoweit enttäuscht. Wie damals fiel ein Gegenspieler ob eines vermeintlichen Foulspiels zu Boden und wie damals schaltete man auf FCO-Seite fast ab. Egle nutzte dies zu seinem zweiten Tagestreffer und der damit 0:3-Vorentscheidung aus. In Zukunft müssen sich unsere Spieler in solchen Situationen unbedingt cleverer verhalten. Zwei Mal der gleiche Fehler ist schade, kann aber vorkommen. Ein solch drittes Mal darf es jedoch auf gar keinen Fall mehr geben! Kurz vor der Halbzeit die erste echte und insoweit überhaupt einzige Chance unserer Mannen in den ersten 45 Minuten: Beer hatte im Mittelfeld den entscheidenden Zweikampf gewonnen und auf Nils Götz weitergeleitet. Der schickte Köhler. Leicht abgedrängt schloss dieser entschlossen ab, verfehlte aber ganz knapp das Tor, links am langen Pfosten vorbei zischte das Leder ins Toraus. Mit einer auch in dieser Höhe verdienten 3:0-Pausenführung für Bretten ging es in die Kabinen. Die Gäste hatten läuferisch ganz stark agiert und das Spiel jederzeit im Griff gehabt.

Im zweiten Durchgang ging es für unser Team vor allem darum, Schadensbegrenzung zu betreiben und die im Vergleich zur Konkurrenz Verschlechterung der Tordifferenz im Rahmen zu halten. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff schlug dieses Vorhaben jedoch zum ersten Mal fehl. Ein Ballverlust in der Offensive, das kann vorkommen. Dann versuchte Innenverteidiger Maximilian Leist im Eins-gegen-Eins den über die rechte Angriffseite enteilenden Habl zu stoppen. Leist wehrte sich mit Kräften. Das dies auch nicht zu 100 Prozent gelang … kann auch vorkommen. Dass dann aber zwei weitere FCO-Abwehrspieler ihrem Kameraden Leist nur unzureichend zu Hilfe eilten, das darf nicht passieren. Kurze Finte von Habl und es stand 0:4. Nach 52 Minuten wieder einmal eine gefährliche Ecke für Bretten mit folgender Direktabnahme übers Tor. Drei Minuten später setzte sich wieder ein VfB-Angreifer gegen zwei Odenheimer durch, zielte aber ebenfalls übers Gehäuse. Danach wurde es endlich etwas besser, wohl aber auch deshalb, weil die Gäste nun das Tempo etwas herausnahmen. In dieser Phase auch Wechsel Nr. 1 auf Seiten der Gastgeber: Böser ersetzte Götz (64.). In der 66. (!) Minute der erste (!) Odenheimer Angriff im zweiten Durchgang: Wagner hatte den entscheidenden Offensivzweikampf gewonnen und Sven Krauth auf die Reise geschickt. Leider kam dieser aus halbrechter Position nicht zum Torabschluss. Eine Minute danach auch mal wieder die Gäste, in Form eines Konters in plötzlich 4:2-Überzahl. Leist lief diesen für den VfB vielversprechenden Angriff jedoch gekonnt ab. In Minute 70 der schönste Odenheimer Angriff im gesamten Spiel, von daher gerne erwähnenswert, auch wenn er nicht mehr als einen Eckball einbrachte. 73 Minuten waren gespielt, als Wechsel Nr. 2 vorgenommen wurde. F. Fersching kam für Dragan Novakovic ins Spiel. Obwohl der VfB inzwischen einen Gang zurückgeschaltet hatte, kam er in der 75. Minute zur nächsten Möglichkeit: ein eigentlich gefährlicher Schuss aufs FCO-Tor „wehrte“ zum Glück ein eigener Mitspieler über selbiges ab. Dafür auf der Gegenseite eher überraschend der 1:4-Anschlusstreffer, als es endlich einmal einen Lichtblick gab: gegen die aufgerückte Brettener Hintermannschaft steckte Sven Krauth in den Lauf von Beer durch. Der nahm im Laufduell Ngalene Ngami mehrere Meter ab, umkurvte auch noch den Torhüter und schob zum Ehrentreffer ein. Kurz darauf verließ Beer das Feld und wurde durch J. Fersching ersetzt. Auch die Kapitänsbinde wanderte von Vertreter Beer an Fersching weiter. Vier Minuten später auch noch Wechsel Nr. 4: Jan Bayer löste Andre Silva ab und war gleich im Verbund mit Innenverteidiger Marvin Kracker gefordert. Im eigenen Strafraum konnte man gerade noch einen Brettener Angreifer stoppen. Die folgende Ecke sorgte einmal mehr für Gefahr. Ärgerlich, dass man sich in der Schlussminute dann sogar noch den fünften Gegentreffer einhandelte, typisch durch wiederum einen Standard. Ein Freistoß aus 20 Metern wurde länger und länger, keiner ging gegen den Ball und so landete dieser im linken Toreck. Unnötig! Damit hatten die Gäste den Vier-Tore-Abstand wieder hergestellt und fügten so unserer Elf die deutlichste Saisonniederlage zu.

Man muss dem Gegner neidlos zu einem hochverdienten Sieg und das Vorrücken auf Tabellenplatz 3 (mit nur einem Punkt Rückstand auf den Spitzenreiter) gratulieren. Den als faire Sportsmänner bekannten Trainern Kris Georgiev/Volker Bertheau sowie Kapitän Yannick Ngalene Ngami wünschen wir für den weiteren Saisonverlauf weiterhin viel Erfolg.

Für unser Team war an diesem Tag dagegen nichts drin. Bei aller Enttäuschung darf man dabei nicht den Stab über unsere Mannen brechen. Die „Englischen Wochen“ haben Spuren hinterlassen. Und doch gehen diese erst nach den nächsten beiden Spielen zu Ende. Diese führen unsere Mannschaft nun binnen fünf Tagen zwei Mal in die Großgemeinde Ubstadt-Weiher, zunächst zum FC Weiher (Mittwoch) und dann zum FV Ubstadt (Sonntag). Jammern ist daher tabu, es gilt nochmals alle Kräfte zu bündeln. Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben! In zunächst Weiher muss man den inneren Schweinehund überwinden und alles aus sich herausholen. Auch wenn die Lage der Weiherer nach der neuerlichen Niederlage in Forst nicht allzu gut aussieht, wird dieser Gegner brandgefährlich sein. Es wäre grob fahrlässig, auch nur kurz zu denken, dass es ähnlich ungefährdet wie beim 6:0 in der erst vor etwas mehr als einem Monat ausgetragenen Vorrundenbegegnung werden wird. Gerade in der jetzt entscheidenden Saisonphase muss man präsent sein! Also A…backen zusammenpfetzen und am Mittwoch in Weiher wieder an die Leistungen anknüpfen, die man in dieser Saison schon öfters hat abrufen können! Ihr habt schon wiederholt gezeigt, dass Ihr es könnt! Also packt es an Männer! (E.W.)