22. SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

Sonntag, 15.04.2018:

TSV Stettfeld - FC Odenheim I 2:0 (0:0)

FCO: Dennis Braun, Marvin Wagner, Maximilian Leist, Marvin Kracker, Nico Sinibaldi (89. Alexander Zimmermann), Dragan Novakovic (81. Dragan Crnomarkovic), Nils Götz, Andre Silva, Sandro Böser, Julian Beer (79. Fabian Fersching), Sven Krauth (68. Julian Fersching).

Torschützen: 1:0 (75.) F. Ajdini, 2:0 (88.) Haag.

70 bis 75 Minuten präsentierte sich unsere Mannschaft richtig gut, bewegte sich mit dem gastgebenden Tabellenzweiten und längst zum Aufstiegsmitfavoriten aufgestiegenen TSV Stettfeld zumindest auf Augenhöhe und besaß bis dato sogar ein klares Chancenplus. Gegen die beste Ligadefensive war schon vorher klar gewesen, dass man die sich bietenden Möglichkeiten eben auch nutzen muss! Da dies leider versäumt wurde, trat dann das ein, was in engen Spielen zwischen Spitzen- und um den Klassenerhalt kämpfende Teams dann häufig passiert: der Favorit schoss doch noch einen Zu-Null-Sieg heraus – unnötig und schade!

Gegenüber dem 1:1 gegen den FC Karlsdorf startete eine auf drei Positionen veränderte Anfangself: Marco Köhler musste nach einem Trainingsunfall verletzt passen und sich und seinem Kapitän und Bruder Julian schenkte Spielertrainer Fabian Fersching eine Verschnaufpause. Für sie rückten Marvin Wagner, Nils Götz und Sven Krauth wieder ins Team. Winterneuzugang Dragan Crnomarkovic stand derweil erstmals nach drei Spielen wieder für die Ersatzbank zur Verfügung.

Überraschend die nur mäßige Zuschauerzahl seitens der Heimmannschaft; aufgrund der bis dato besten Saison in der Stettfelder Vereinsgeschichte hatte man hier eine größere Euphorie erwartet. Dennoch startete der TSV selbstbewusst und präsentierte sich spielstark und ballsicher. Bereits in Minute 2 auch die erste Möglichkeit: Auf links hatte sich ein Angreifer durchgesetzt und unsere Mannen agierten mittig zu zaghaft. So kam ein Stettfelder zum Abschluss, zielte aber knapp am linken Torpfosten vorbei. In Minute 7 der erste Angriff der Odenheimer Gäste und dieser hatte es sogleich in sich: guter Flugball Marvin Kracker auf den sich links anbietenden Krauth. Dessen Flanke flog gut vors Tor und auf den Kopf des einlaufenden und heute die Kapitänsbinde tragenden Julian Beer. Ganz knapp setzte dieser seinen Kopfball rechts am Tor vorbei. Fortan war vorläufig Schluss mit dem anfangs druckvollen Stettfelder Spiel. Unsere Mannschaft bekam die Begegnung gut in den Griff und in Minute 12 gar zu ihrer zweiten guten Chance: guter Querpass Krauth auf Beer, der sich eine sehr gute Schussposition erlief, das Leder dann aber über das Gehäuse abschloss. Der zu hohe Rasen hatte sicherlich seinen Teil dazu beigetragen. Bereits zwei sehr gute Torchancen! Wie war doch gleich die Vorgabe? „Möglichkeiten gegen diesen defensivstarken Gegner unbedingt nutzen!“ Erstmal schade, dass dies noch nicht gelungen war, aber es sollten sich ja noch weitere Möglichkeiten eröffnen. Denn unsere Elf fand immer besser ins Spiel und besaß in der 24. Minute die nächste Gelegenheit: Sandro Böser narrte seinen Gegenspieler im Strafraum und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss. Der TSV konnte gerade noch zur Ecke blocken. Man wurde Zeuge weiterer guter Ansätze auf Seiten des FCO, leider fehlte die letzte Genauigkeit und unsere Angreifer kamen so jeweils oft nur einen kleinen Tick zu spät. In Minute 27, zu diesem Zeitpunkt eher überraschend, dann Möglichkeit Nr. 2 für die Gastgeber: Dennis Braun, der neben seinen Torwartkünsten wieder als absolute Führungsfigur auftrat und seine Mannschaftskameraden lautstark kritisierte aber auch immer wieder lobte und aufbaute, konnte einen immer länger werdenden Torschuss zunächst nur abklatschen, zeigte sich dann aber gegen den Nachschuss bärenstark und rettete zur Ecke. Auf der Gegenseite die nächste brandgefährliche Aktion unserer Viktorianer: Beer auf den dieses Mal in offensiverer Position eingesetzten starken Andre Silva, der fulminant abzog. Um Haaresbreite zischte sein Schuss über die Stettfelder Torlatte (29.). Die Zuschauer sahen eine temporeiche Begegnung, in der Odenheim in der 34ten die nächste gute Möglichkeit besaß: weiter Flankenball Wagner auf Krauth, der seinen Kopfball jedoch genau auf den Stettfelder Keeper visierte. Unser Team bis dato mit einem Chancenplus von 5:2 – immer wieder schoss es einem in den Kopf, dass man die sich gegen Stettfeld bietenden Möglichkeiten halt unbedingt nutzen sollte … Andererseits: wer hätte im Vorfeld gedacht, dass sich überhaupt gleich so viele für unsere Elf ergeben würden? Danach zunächst mal wieder die Gastgeber, dieses Mal mit einem verdeckten Schuss von der Strafraumgrenze. Braun ging auf Nummer Sicher und lenkte das Spielgerät über die Torlatte (38.). Auch die letzte Chance des ersten Durchgangs gehörte unseren Mannen: obwohl gleich von zwei Gegenspielern stark bedrängt, setzte sich Beer im Strafraum durch, leider aber auch seinen Linksschuss knapp übers Tor (42.).

Stettfeld wechselte zur Pause zum ersten Mal, es kam der Ex-Odenheimer Heinitz ins Spiel. Die erste Möglichkeit der zweiten 45 Minuten dann auch für den TSV in Minute 54, als ein Schubser an Nico Sinibaldi nicht geahndet worden war und die Hereingabe von rechts so einen Abnehmer fand. Braun präsentierte sich jedoch stark am Boden und schnappte sicher zu. Auf der Gegenseite zwei Minuten später das nächste ganz dicke Ding für unseren FCO: bei einem gut herausgespielten Konter Flanke Krauth auf den freistehenden Beer. Der nahm das Leder ca. zehn Meter vor dem Tor direkt aus der Luft, konnte seinem Abschluss jedoch nicht den/die nötigen Druck und Genauigkeit verleihen, sodass der Torhüter parieren konnte. Dies war Torchance Nummer 7 (!), mindestens vier davon versehen mit dem Prädikat „dick“ – leider alle vertan … Die Befürchtung lag nahe, dass sich dies rächen sollte; wäre so typisch bei einem Duell Zweiter gegen Zwölfter, das bisher der „Underdog“ bestimmt hatte. Tatsächlich intensivierte TSV-Coach Elvis Karam in der Folge das Offensivspiel seiner Elf, kurz vor der letztgenannten Odenheimer Chance hatte er den brandgefährlichen Angreifer F. Ajdini ins Spiel gebracht. In Minute 58 eine undurchsichtige Situation vor dem FCO-Tor und plötzlich zappelte der Ball auch tatsächlich im Tornetz. Zum FCO-Glück hatte der Schiedsrichter eine Abseitsstellung erkannt. Stettfeld wurde stärker, doch unsere Mannschaft stand in der eigenen Defensive weiterhin solide. Dennoch in Minute 64 die bis dato beste Chance der Heimmannschaft, als ein technisch starker Volleyschuss vom linken Strafraumeck an den langen Torpfosten klatschte. Trotz nun Vorteilen für den Tabellenzweiten, blieb auch unsere Mannschaft weiterhin gefährlich. So kurz nach der Einwechslung von Julian Fersching für Krauth (68.), mit einem Kopfball von Kracker nach Silva-Ecke. Leider mit etwas zu wenig Vehemenz und knapp links am Tor vorbei. J. Fersching brachte sich in Minute 72 gut ins Spiel ein, als er sich in der gegnerischen Hälfte das Leder erkämpfte und dieses behauptete. Ein, zwei Meter zischte sein Schuss am langen Torpfosten vorbei. Leider sollte dies die letzte Möglichkeit für Odenheim gewesen sein. Und es sollte noch schlimmer kommen: in der 75. Minute gewährte unsere sonst starke Defensive den Gegenspielern zu viele Freiräume, was diese prompt zur angesichts der Chancenverteilung schmeichelhaften Führung nutzten. Der eingewechselte Stürmer F. Ajdini vollendete eine Hereingabe von rechts zum 1:0. Nicht genug des Pechs musste dann Beer nach einem mit Gelb bestraften Foulspiel auch noch angeschlagen das Spielfeld verlassen. Spielertrainer F. Fersching kam für ihn in die Begegnung (79.) Zwei Minuten später Wechsel Nr. 3: Dragan Crnomarkovic löste seinen Landsmann und Namensvetter Dragan Novakovic ab. Sechs Minuten vor Schluss stellte der FCO auf eine Dreierkette um, kam aber anhand nun vieler Unterbrechungen zu keinen geordneten Offensivaktionen mehr. Stattdessen nach einem Konter der Heimelf Freistoß für diese, mit welchem Haag Schlussmann Braun aus über 20 Metern zur Entscheidung überwand. In der 89. Minute ersetzte Alexander Zimmermann noch den ebenfalls angeschlagenen Sinibaldi.

Es war dies heute mal wieder eine Begegnung, die unsere Mannschaft (mit einem Startelf-Altersdurchschnitt von nur 22,36 Jahren die jüngste dieses Kreisligaspieltages) auf keinen Fall hätte verlieren müssen. Dass man gegen ein Spitzenteam irgendwann mal einen Gegentreffer einstecken muss, ist nicht ungewöhnlich. Ebenso nicht erwarten hätte man können, dass unser Team gegen den defensivstärksten Kreisligisten (nur 14 Gegentreffer in 20 Spielen) zu so vielen teilweise hochkarätigen Torchancen kommen würde. Mindestens eine oder zwei davon hätte man aber eben einfach nutzen müssen. Wäre man heute in Führung gegangen, wäre mindestens ein Punkt, höchstwahrscheinlich eher sogar deren drei möglich gewesen. So fuhr man am Ende leider ohne Zählbares wieder nach Hause.

Vor den beiden folgenden Aufeinandertreffen gegen die nächsten Ligaspitzenteams Hambrücken und Kronau beträgt der Vorsprung unseres FCO auf den drittletzten Tabellenplatz (je nach Landesligakonstellation erster Abstiegsplatz) weiterhin fünf Zähler. Die vor unserem FCO (21 Punkte) stehenden Konkurrenten Karlsdorf (24 Punkte, 1:4 gegen Büchig) und Oberderdingen (23 Punkte, 1:5 in Rheinsheim) haben verloren und Neudorf (2:2 gegen Wiesental) hat uns dank des besseren Torverhältnisses überholt. Der Abstand zum FC Forst (16 Punkte, 3:6 in Bretten) blieb gleich und zu diesem hat Rinklingen (nun ebenfalls 16 Punkte) mit einem ebenso späten als auch unerwarteten 3:2-Auswärtserfolg beim Tabellenvíerten Mingolsheim aufgeschlossen. Es bleibt weiterhin eng und jeder künftige Zähler ist eminent wichtig. „Männer, holt euch die in Stettfeld verlorenen Punkte nun gegen den Tabellenführer Hambrücken zurück!“

Den Stettfeldern mit dem Ex-Odenheimer Elvis Karam als Trainer wünschen wir weiterhin viel Erfolg. Wer weiß, wo deren bis dato beste Saison der Vereinsgeschichte noch hinführen mag. (E.W.)